Ich glaub, ich sehe doppelt
Im späteren Spielverlauf erlangen wir etwa die Fähigkeit, an einem Terminal einen Doppelgänger von uns aufzunehmen, quasi wie mit einem Videorekorder. Nun liegt unser Ziel hinter einer Reihe von Barrieren, die teils mit einem Energiestrahl, teils mit einfachen Druckplatten deaktiviert werden können. Also schalten wir in der Aufzeichnung von Roboter eins mit einem Konnektor Barriere eins aus, stellen einen Kasten auf die erste Druckplatte und platzieren uns selbst auf die nächste.
Danach rennen wir zurück zum Kasten und beenden die Aufnahme. Als Roboter zwei beobachten wir nun, wie sich automatisch die ersten Barrieren öffnen. Der Clou hierbei ist, dass sämtliche Objekte, also der Kasten und der Konnektor, sich auch verdoppeln. So bekommen wir auch die letzten Barrieren auf und erreichen den Puzzlestein. Ein herrlich befriedigendes Gefühl.
Spannende Leere
Die Welt wirkt zwar statisch und leer, erzeugt damit aber eine Stimmung, die dem narrativen Teil des Spiels sehr in die Hände spielt, man fühlt sich unweigerlich ein bisschen an Myst erinnert. Auch der Soundtrack ist melancholisch und unterstützt das Geschehen passend, auch wenn er insgesamt nur wenige Stücke und wenig Wiedererkennungswert besitzt. Zwischen den Rätseln bewegen wir uns in recht freien und recht ereignislosen Gebieten. Immerhin entdecken wir Nachrichten von anderen Versuchsrobotern. Oder wir dürfen selbst mit Farbe Nachrichten an den Wänden hinterlassen, die andere Spieler dann lesen können.
Weil nicht alle Rätsel in ein Areal passen, reisen wir von einem Tempel aus in unterschiedliche Gebiete. Wenn wir genügend Knobeleien lösen, öffnen wir mit den verdienten Steinen Türen zu zwei weiteren Szenarien. Neben den griechischen Inseln geht es ins alte Ägypten und in eine mittelalterliche Welt. Beides ist stimmig gestaltet und wunderbar in Szene gesetzt, grade die knackigen Texturen bleiben uns positiv im Gedächtnis.
Die Wahrheit liegt in uns
Insgesamt unterhält The Talos Principle also sowohl auf der spielerischen als auch auf der narrativen Ebene hervorragend. Es vereint eine simple Handlung mit philosophischen Theorien, ohne dabei Fachfremde komplett zu verwirren. Welche Schlüsse wir daraus ziehen, liegt bei uns selbst. Auch die drei unterschiedlichen Enden geben keine endgültigen Antworten. Genau wie die Philosophie.
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