Seite 2: The Witcher 3: Hearts of Stone im Test - So geht DLC

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Keine Quest wie die andere

Noch vielfältiger als die Gebiete fallen die Quests aus, die allesamt erstklassig gestaltet sind. Ob wir nun mit Shani eine Hochzeitsfeier aufmischen, Mitstreiter für einen Einbruch anheuern oder ein Spukhaus erkunden, Hearts of Stone lässt nie Langeweile aufkommen. Und gibt uns wieder einigen Raum, die Aufgaben auf unsere Art zu Ende zu führen. Zum Beispiel dürfen wir wählen, welche Komplizen wir für besagten Einbruch anheuern - und müssen im Laufe der Mission noch einige deutlich kniffligere Entscheidungen treffen, die wir hier nicht verraten wollen. Soviel sei gesagt: Wie wir es von The Witcher kennen, ist längst nicht immer klar ob es eine »gute« Wahl gibt und welche das ist. Auch diesmal kriegen wir es mit so einigen zwiespältigen Figuren zu tun.

In einer Quest muss sich Geralt mit dem Geist eines adeligen Lebemanns und Möchtegern-Casanovas herumschlagen. In einer Quest muss sich Geralt mit dem Geist eines adeligen Lebemanns und Möchtegern-Casanovas herumschlagen.

Allerdings haben diese Entscheidungen selten richtig langfristige Folgen. Sie bestimmen zwar den Ausgang der aktuellen Quest, das Finale wird letztlich aber durch zwei Entscheidungen in der letzten Spielstunde entschieden - es setzt sich nicht aus unserem Treiben im Lauf der gesamten Story zusammen. Schon klar, bei einem DLC darf man nicht dieselbe Story-Komplexität erwarten wie zum Vollpreis, aber es gab doch die ein oder andere Entscheidung, bei der wir fest mit einer Konsequenz im Finale gerechnet hätten.

Dafür tischt uns Hearts of Stone auch einige absolut großartige Momente auf, darunter die wohl witzigste Quest der gesamten Witcher-Serie: Auf der Hochzeitsfeier macht der sonst oft stocksteife Geralt mal ordentlich einen drauf- wenn auch nicht ganz freiwillig. Ein herrliches Erlebnis!

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Eine Kröte zeigt's der Wilden Jagd

Ein absolut ekelhafter Anblick ist dafür das riesige Krötenmonster, das uns in The Witcher 3 als erster DLC-Bossgegner entgegentritt. Aber längst nicht als letzter, Hearts of Stone wirft uns in deutlich kürzeren Abschnitten Bosse entgegen als das Hauptspiel - allein in der ersten Stunde können wir drei solcher Kämpfe schlagen, zwei davon optional. Und alle liebevoller gestaltet als viele (wenn auch nicht alle!) Bosse des Originalspiels, sie haben vielfältigere und fiesere Angriffsmuster drauf als die meisten Mitglieder der Wilden Jagd.

Krötenmonster Der erste Boss zeigt uns schnell, dass Hearts of Stone andere Saiten in Sachen Endgegner aufzieht als das Hauptspiel.

Olgierd Olgierd zieht brandschatzend durchs Land und kriegt sich schnell mit Geralt in die Haare.

Was sie auch richtig knifflig macht, die Kröte dient quasi als Weckruf: Sie haut uns erstmal gnadenlos um, um klarzumachen, dass Hearts of Stone mit harten Bandagen spielt. Und wir genießen unsere Tracht Prügel, denn im Originalspiel waren uns einige Bosse deutlich zu leicht. Zwar schwankt die Qualität der Obermotzduelle auch diesmal ein wenig, insgesamt fanden wir sie aber spannender und stimmungsvoller inszeniert. Wobei die Balance etwas bröckelt: Wenn wir ein neues Standalone-Spiel mit dem vorgefertigten Geralt starten, haben wir es deutlich schwerer, als wenn wir einen Spielstand mit einem Supergeralt und bestmöglicher Wolfsrüstung laden. Schaffbar ist es aber immer.

Unboxing: Witcher 3: Hearts of Stone - Download-Codes allein, mag der Handel nicht. Video starten 6:04 Unboxing: Witcher 3: Hearts of Stone - Download-Codes allein, mag der Handel nicht.

Extraportion Charakterentwicklung

Unser Test von Hearts of Stone lässt uns also viele schöne Geschichten erleben - aber wie steht's mit spielerischen Neuerungen? Nun, davon gibt's lediglich eine richtig große: den Runenschmied. Der macht Hexer, die jetzt schon problemlos durch die stärksten Monster fetzen, nochmal mächtiger, und ist damit für die Balance nicht ganz gesund - aber gleichzeitig eine der spannendsten Neuerungen, weil er uns haufenweise interessanter neuer Optionen bei der Charaktergestaltung gibt.

Mehr:Alle Verzauberungen des Runenschmieds im Überblick

Er belegt unsere Schwerter und den Brustpanzer mit Runenwörtern, die ihnen einzigartige Effekte einhauchen. Jedes belegt aber alle drei Runenslots auf dem verzauberten Item, insgesamt können wir also immer nur drei Wörter gleichzeitig aktiv haben. Und da sind jede Menge verlockender Angebote dabei! Soll unsere Rüstung Pfeile ablenken? Unser Igni-Zeichen getötete Feinde in die Luft jagen? Oder laden wir lieber mit jeder Zeichenwirkung auf Kosten eines Adrenalinpunkts unseren nächsten Hieb mit der Kraft des Zeichens auf, um dann einen brennenden Igni-Schlag oder einen heilenden Quen-Stoß anzubringen? Mehr solcher spannenden Entscheidungen tun der im Originalspiel etwas dürftigen Charakterentwicklung richtig gut.

Der Runenschmied Um den Laden des Runenschmieds freizuschalten und aufzuleveln, müssen wir beträchtliche Summen investieren.

Verzauberungen Dafür belegt er unsere Ausrüstung mit mächtigen Verzauberungen - allerdings nur Schwerter und Brustpanzer.

Der Traum des Pyromanen Mit der richtigen Verzauberung springt unser Igni-Brandeffekt von einem Gegner zum nächsten.

Der Runenschmied ist vielleicht keine Revolution, aber eine sinnvolle Verbesserung. Dazu gesellen sich eine Handvoll neuer Talente und Items, sogar eine kleine neue Schatzsuche für eine orientalische Rüstung. Über mangelnden Inhalt kann man sich bei Hearts of Stone jedenfalls nicht beklagen: Für einen DLC für zehn Euro steckt geradezu lächerlich viel drin, und zwar an durchweg hochwertigen Inhalten - eine würdige Erweiterung.

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