The Division - Der aktuelle Stand: Probleme in Manhattan

Die Spieler sind verärgert, die Entwickler offenbar überfordert: The Division macht gerade eine harte Zeit durch. Eine Bestandsaufnahme.

Ist The Division ein gutes Koop-Spiel? - Talk: Über die spielmechanischen Entscheidungen von Massive Video starten 19:58 Ist The Division ein gutes Koop-Spiel? - Talk: Über die spielmechanischen Entscheidungen von Massive

The Division macht gerade eine schwere Zeit durch. Im Internet ist ein digitaler Waldbrand entfacht. Überall schimpfen die User über Bugs, Glitches und Cheater. Egal, wo man hinschaut, den Entwicklern schlägt momentan der pure Hass entgegen.

Massive wird von den Spielern zerpflückt, sowohl auf Reddit als auch auf Twitter. Viele haben den Spaß verloren, sagen sie. Andere haben aus Wut dem Spiel den Rücken gekehrt. Weil The Division kaputt sei. Weil der Patch 1.1 das Loot-und-Crafting-System verdreht habe - und weil in der Dark Zone durch Exploiter ein immenses Ungleichgewicht entstanden ist. Vor allem aber, weil Massive derzeit massiv überfordert mit der Situation zu sein scheint - und sich vermehrt unnötige Patzer leistet.

Zum Launch am 11. März 2016 war die Welt in The Division noch in Ordnung. Zum Start gab es kaum Probleme, die Server liefen stabil, die Vernetzung mit anderen Spielern klappte reibungslos. Für so ein umfangreiches Spiel keine Selbstverständlichkeit - hier hat Massive einen hervorragenden Job gemacht.

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Mit einem Glitch im Übergriff fing alles an

Doch mit der Zeit kamen mehrere Patches hinzu - und mit jedem Patch neue Bugs. Anfangs waren es kleine Problemchen, die aber immer größer wurden. Mit dem Update 1.1 vom 12. April fing der Ärger erst richtig an. Der erste mit Trommelwirbel umworbene Übergriff »Falcon verloren« sollte eine knallharte Vier-Spieler-Herausforderung werden, entpuppte sich jedoch als enttäuschender Hordemodus, der durch einen Glitch zudem zum Kinderspiel wurde.

Spieler konnten sich mit dem mobilen Schild in den Raum cheaten und den Boss bequem mit Haftbomben erledigen - und sich somit innerhalb weniger Stunden eine komplette Set-Ausrüstung erfarmen. Anschließend gängelten sie in der Dark Zone, dem PvP-Bereich des Spiels, andere, weniger gut ausgerüstete Agenten.

"I can't be the only one who wants an actual mission instead of endless waves of suck. I think everyone agrees Incursion just sucks, I don't care how they do it but please just make an extra long, extra challenging mission. It's beyond boring being trapped in the same tiny room for what feels like forever.
killedbill_ auf Reddit"

Massive schob zwar schon am letzten Freitag einen Hotfix nach, doch der Flicken machte mehr kaputt, als er reparierte. Kaum war der Glitch behoben, entdeckten die Spieler einen neuen Weg zu betrügen. Klar, in Onlinespielen gibt es immer Exploits. Das Problem bei The Division ist jedoch, dass der Übergriff die einzig lukrative Möglichkeit ist, die besten Items abzustauben. Exploiter im PvE und im PvP haben ihren Ausrüstungswert längst auf das Maximum erhöht, während faire Spieler das Gefühl haben, benachteiligt zu werden. Also werden wie selbst zu Betrügern - oder machen ihrem Ärger im Internet Luft.

"I spent most of the weekend in the DZ. After 18 hours in the DZ and no progress, I finally glitched.
jetery auf Reddit"

Jeder Patch bringt neue Probleme

Das ist jedoch nicht das einzige, was bei The Division im Argen liegt. Hinzu kommen zahlreiche Bugs, die es schon länger gibt, bis heute aber nicht behoben wurden. Der »Double Revive«-Fehler zum Beispiel, der dazu führt, dass ein Spieler nach dem Tod prompt wieder aufsteht.

Darüber hinaus können sich Spieler immer noch in Wänden verstecken und somit quasi unverwundbar auf Gegner schießen. In den ersten Wochen nach Release spielten diese Glitches kaum eine Rolle, weil niemand von ihnen wusste. Dank Youtube und Reddit gibt es aber immer mehr Trittbrettfahrer, die solche Fehlerchen ausnutzen. Auch hier muss Massive nachbessern.

Allerdings tauchen neben den alten Bugs vermehrt auch neue auf. Spieler fallen in Missionen durch den Boden, Waffen leiden aus dem Nichts an Ladehemmung und das Matchmaking versagt ausgerechnet beim neuen Übergriff - von den Lags und der Cheater-Problematik (vor allem auf dem PC) ganz zu schweigen.

Cheats in The Division - Experiment: Klappt der Betrug im MMO-Shooter? Video starten 6:43 Cheats in The Division - Experiment: Klappt der Betrug im MMO-Shooter?

Des Weiteren hat sich Massive in den vergangenen Wochen herbe Patzer geleistet. So gab es drei Tage lang keine täglichen Aufgaben mehr, weil der Code im Spiel fehlte. Nach dem Patch 1.1 funktionierte alles wieder - bis vorgestern wieder Probleme bei den Daylies auftraten.

Im Livestream hat der Community Manager Hamish alle Hände voll zu tun, die Wogen zu glätten. Das Fass zum Überlaufen brachte heute aber ein einziger Satz: »The servers are now down for our weekly maintenance. Estimated downtime: 3h. No game changes today«.

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Da gibt es endlich eine Serverwartung, und Massive bringt keinen Hotfix - und das trotz Dutzender Probleme. Die Empörung der Spieler ist verständlich, andererseits ist es immer einfacher, Fehler zu erkennen, als sie zu beheben. Vermutlich schraubt Massive längst an einem größeren Patch, doch das braucht Zeit - gerade bei einem Spiel mit Onlinekomponente wie The Division.

Nun dürfen die Entwickler bloß nicht die Kommunikation schleifen lassen. Die Community ist gereizt und verzweifelt, ein einfaches »Wir arbeiten dran, es dauert aber noch« würde schon ausreichen. Stattdessen schweigt Massive. Dabei war gerade die Nähe zur Community zum Launch des Spiels ihre große Stärke. Es bleibt zu hoffen, dass sie in naher Zukunft die Kurve kriegen - und The Division wieder so reibungslos läuft wie zum Start im März.

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