Ein bisschen skeptisch sind wir ja schon bei The Whispered World 2. Denn bei all den Adventures, die die deutsche Spieleschmiede Daedalic bisher veröffentlicht hat, war kaum eine Geschichte so abgeschlossen wie die von The Whispered World. Umso überraschender, dass jetzt ein Nachfolger erscheinen soll.
Und wenn wir dann noch im ersten Trailer Flugzeugbomber, Kriegssirenen und einen schwarzhaarigen Teenager mit Fliegerbrille sehen, dann ist unser erster Gedanke: Was hat das bitte mit dem melancholischen Kinderclown Sadwick und der bunt gezeichneten Fantasy-Welt zu tun, die den Vorgänger ausgemacht haben? Ist The Whispered World 2 nur ein geistiger Nachfolger, der abseits des Namens eine neue Geschichte erzählt? Nach einer Präsentation durch die Entwickler können wir uns die Frage selbst beantworten: Nein.
Der Ex-Clown und seine Schwester
Denn ohne allzu viel von der Geschichte verraten zu wollen: Auch im zweiten Teil verkörpern wir den tragischen Clown Sadwick, der zu Beginn des Spiels aber kein Clown mehr ist und sich Noah nennt (eben der Teenie mit der Fliegerbrille), und durchstreifen die meiste Zeit des Spiels die malerische Welt Silence. Ebenfalls mit von der Partie ist unser Haustier, das formwandelnde Würmchen Spot. Ein Neuzugang ist hingegen Noahs Schwester Renie, die ebenfalls spielbar sein wird. Kenner des ersten Teils runzeln an dieser Stelle vielleicht fragend die Stirn, haben wir doch damals die Welt Silence eigentlich hinter uns gelassen.
Doch bereits in der Präsentation wird klar, dass die Entwickler ihre Geschichte auf eine ähnlich mysteriöse Art weitererzählen, wie sie den ersten Teil beendet haben. Und damit schaffen sie einen Anschluss, der Lust auf mehr macht. Bleibt nur zu hoffen, dass auch der charmant-zynische Witz des Vorgängers seinen Weg zurück nach Silence findet.
Storyrätsel statt Beschäftigungstherapie
Für sein zweites Abenteuer hat Sadwick einige neue Tricks in der Clownskiste. Die größte Neuerung ist sicherlich Renie, die besonders bei komplexen Rätseleien helfend zur Hand geht. Die Entwickler betonen die unterschiedlichen Fähigkeiten der beiden Figuren.
Wo der große Bruder beispielsweise als Clown spielend leicht mit einer Flöte musiziert, können wir uns gut vorstellen, wie sich Renie durch enge Passagen quetscht und Noah/Sadwick bei Schalterrätseln assistiert. Natürlich nutzen wir auch wieder Spots einzigartige Fähigkeit der Formwandlung und blasen den kleinen Kerl beispielsweise auf, um mit ihm einen riesigen Stein aus dem Weg zu rollen.
Generell sollen die Rätsel nicht mehr so sehr um ihrer selbst willen im Spiel existieren, sondern sich stimmig in die erzählte Geschichte integrieren. Eine Änderung, die wir begrüßen, waren doch im Vorgänger viele Rätsel eher Beschäftigungstherapie zwischen den Storyabschnitten. Teil zwei soll das anders machen. So ist eine unserer ersten Aufgaben, Renie die Geschichte des ersten Teils zu erzählen, und wir sammeln in unserem kleinen Zimmer eifrig Gegenstände, mit denen sich die Szenerie dafür täuschend echt nachstellen lässt.
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