Wie man als Konkurrent um ein und dieselbe Zielgruppe einigermaßen fair miteinander umgehen kann, haben jüngst BioWare und CD Projekt RED bewiesen. Dass gegenseitiger Respekt nicht immer sein muss, zeigen nun jedoch einmal mehr die beiden Grafikkartenhersteller AMD und Nvidia.
Nachdem sich die beiden Unternehmen bereits diverse Male stritten, unter anderem etwa über die Relevanz des Konsolenmarktes, läutete nun Richard Huddy eine neue Runde der seit langem schwelenden Auseinandersetzung ein. Im Gespräch mit ArsTechnica warf der Chief-Gaming-Scientist von AMD dem Konkurrenten vor, die Performance von AMD-Grafikkarten bei The Witcher 3: Wild Hunt absichtlich sabotiert zu haben.
Man habe von Beginn an mit CD Projekt RED zusammengearbeitet und den Entwicklern regelmäßig detaillierte Rückmeldungen bezüglich der Performance von AMD-Grafikkarten gegeben, so Huddy. Zwei Monate vor der Veröffentlichung des Fantasy-Rollenspiels habe Nvidia dann den GameWorks-Code zusammen mit Hairworks ausgeliefert und damit die AMD-Performance komplett sabotiert:
"Rund zwei Monate vor dem Release kam der GameWorks-Code gemeinsam mit HairWorks an und hat unsere Performance quasi komplett sabotiert. Davor lief alles gut. Aber das hat unsere Performance vernichtet. Fast so, als habe der Code nur diesem einzigen Zweck gedient."
Der beschuldigte Konkurrent meldete sich dann anschließend ebenfalls zu Wort und wies die Vorwürfe zurück. Man fordere nie einen Entwickler zu unmoralischen Entscheidungen auf, heißt es. Die AMD-Probleme lägen wohl viel mehr in der Verteilung der Ressourcen begründet:
"Wir fragen die Entwickler nicht, ob sie etwas unmoralisches machen würden. GameWorks verbessert für unsere Kunden die visuelle Qualität von Spielen, die auf GeForce-Grafikkarten laufen. Das beeinträchtigt aber nicht die Performance von konkurrierender Hardware. [...] Ich bin mir sicher, dass dies ein Problem der Ressourcen ist. Nvidia hat sehr viele Artist- und Engineering-Ressourcen darauf verwendet, Witcher 3 noch besser zu machen. Ich möchte annehmen, dass AMD dasselbe hätte machen können. Wir haben nämlich keinerlei Abmachungen mit Entwicklern, die ihnen die Zusammenarbeit mit anderen IHVs verbietet."
Übrigens: The Witcher 3 ist nicht das einzige Spiel, bei dem es Probleme mit der Performance von AMD-Grafikkarten gibt. Auch die Entwickler von Project Cars mussten sich bereits Bestechungsvorwürfe gefallen lassen, weil ihr Rennspiel auf Nvidia-Hardware deutlich besser läuft.
Interessant:Systemanforderungen und Technik-Check zu Witcher 3
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