Thronebreaker: The Witcher Tales im Test - Gute Karten für Rollenspieler?

Was als der Einzelspielermodus von Gwent begann, will inzwischen deutlich mehr sein: Das nächste Witcher-Rollenspiel. Wir testen, ob Thronebreaker: The Witcher Tales diesem hohen Anspruch gerecht wird.

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Ein wenig Kalkül könnte man CD Projekt Red bei Thronebreaker schon vorwerfen. Das Spiel hieß ursprünglich Gwent: Thronebreaker, eben weil's der Einzelspielerpart von Gwent ist - aber ein neues Kartenspiel ist natürlich längst nicht so werbewirksam wie ein neues Witcher-RPG! Deswegen flog Gwent aus dem Titel raus, und das Ding erscheint jetzt als Thronebreaker: The Witcher Tales. Mit dem neuen Namen kommen ein neuer Ehrgeiz und eine neue Messlatte: Das Spiel muss sich nicht nur als Kartenspiel beweisen, sondern auch als Rollenspiel.

Was uns nur recht ist, das macht wenigstens diesen Test wieder spannend! Denn im Kartenspielbereich können wir euch Thronebreaker in einem Satz bewerten: Es ist das beste Singleplayer-Kartenspiel aller Zeiten. Von der Höhe seines Throns kann man die kleinen Dungeons und Abenteuer eines Hearthstone nicht mal mehr sehen. Aber seien wir ehrlich, die Konkurrenz ist hier auch verdammt schwach. Die wenigsten Kartenspiele versuchen sich überhaupt an einer anständigen Singleplayer-Kampagne. Die viel spannendere Frage lautet also: Erfüllt Thronebreaker auch sein Versprechen eines starken neuen Witcher-Rollenspiels?

The Witcher (fast) ohne Witcher

Gleich vorneweg: Witcher-Rollenspiel ist nicht gleich Geralt. Der Hexer hat zwar einen Gastauftritt, aber Thronebreaker spielt parallel zu seinen Buchabenteuern und erzählt die Geschichte von Königin Meve. Wir führen die unbeugsame Monarchin in den schicksalshaften zweiten Krieg gegen das einfallende Nilfgaard. Dazu marschieren wir über fünf riesige Iso-Weltkarten, führen Dialoge und sammeln Ressourcen für unsere Armee - will sagen, für unser Gwent-Deck.

Weltkarte Auf der Weltkarte suchen wir nach Quests und klauben Ressourcen auf.

Schlachten Der Feind schwächt unsere Truppen mit Nebelschwaden, wir legen dafür Feuer in seinen Reihen.

Die Schlachten tragen wir dann als Kartenpartien aus. Was besser funktioniert, als man vielleicht denken mag! Gwent sollte ja schon immer Duelle zwischen zwei Armeen darstellen, und mit dem neuen düsteren Look des Homecoming-Updates wird es dem gerechter als je zuvor. Zusammen mit den exzellenten Kartenbildern erweckt Thronebreaker echtes Feldherren-Flair.

Gwent in Höchstform

Das liegt vor allem daran, dass das Spiel wirklich alles aus Gwent rausholt. Fast jede Schlacht der dreißigstündigen Kampagne wartet mit einem ausgefallenen eigenen Dreh auf. Mal jagen wir einen Mantikor, der aus sechs einzelnen Karten für Köperteile wie Klauen und Stachelschwanz zusammengesetzt ist - alle mit eigenen Fähigkeiten! Mal belagern wir eine Stadt und sollten idealerweise zunächst das Tor knacken, um den feindlichen Karten ihren Rüstungsvorteil zu nehmen. Und mal… ja, mal spielen wir sogar Hearthstone. Auf einem Gwent-Brett. Ernsthaft! »Die Zwerge spielen wohl nach anderen Regeln als wir im Flachland.«

Mantikor Cooler Bosskampf: Jedes Körperteil des Mantikors ist eine eigene Karte mit eigenen Fähigkeiten.

Hearthstone Ja, das ist Hearthstone – auf einem Gwentfeld simuliert.

Und das ist nur der Anfang! Denn ein großer Teil der Quests besteht gar nicht aus normalen Gwent-Partien ab, sondern tischt uns Rätsel auf. Hier müssen wir mit vorgegebenen Karten ganz besonders knifflige Situationen lösen. Sogar eine Schleichmission gibt's! In der patrouillieren Zwergenwachen über die vier Reihen des Gwentfelds und wir müssen von links oben nach rechts unten huschen, ohne ihnen zu nahe zu kommen.

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Von Frust und Triumph

Thronebreaker zaubert also herrlich kreative Partien auf den Spieltisch, nur die Balance stimmt nicht immer. Die meisten Rätsel sind angenehm knifflige Kopfnüsse, aber ein paar wenige überspannen den Bogen ins Frustrierende und arten zu sehr in Trial&Error aus - was doppelt nervt, da wir meist nach einem falschen Schritt alles von vorne machen müssen.

Auf der anderen Seite haben uns die normalen Schlachten fast nie wirklich gefordert. Wir spielten die ersten beiden Maps auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad und schalteten dann auf den höchsten für die restlichen drei, aber gewannen trotzdem noch viele Schlachten mit überwältigenden 200 zu 0 Punkten. Nur eine klimaktische Konfrontation brachte uns mal soweit, dass wir zurück zum Checkpoint mussten und ein neues Deck zimmerten.

320 zu 8: Oft gewinnen wir leicht mit erdrückender Übermacht. 320 zu 8: Oft gewinnen wir leicht mit erdrückender Übermacht.

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