Torchlight 2 - Sparflamme

Kann der preiswerte Nachfolger zur besten bisherigen Diablo-Alternative auch 2012 Blizzard die Hölle heiß machen? Wir pilgerten zum Probespiel nach Seattle und klickten uns in Torchlight 2 den Zeigefinger wund.

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Das Geld liegt auch in Torchlight 2von Runic Games auf der Straße. Beziehungsweise das Gold auf dem Boden, wo ihm zahlreiche Ausrüstungsgegenstände Gesellschaft leisten. Diese an sich zu reißen ist für Action-Rollenspieler nicht nur legitim, sondern erste Bürgerpflicht! Schließlich geht es immer gegen das Böse, und erfolgreiche Helden müssen sich nun mal für immer noch größere Herausforderungen rüsten.

Die Frage ist da nicht »Macht mich die neue Hose dick?«, sondern »Macht das erbeutete Beinkleid meine magischen Attribute dick genug?«. Auch Schatzkisten werden gerne durchkramt, aber meist steckt die Beute dann doch in den erstaunlich tiefen Taschen aller möglichen Monster.

An der Masche »umhauen, einsammeln, weiter« erfreuen sich Computerspieler seit grauer Hack-, Rogue- und Gauntlet-Vorzeit, Blizzards Diablo-Reihe perfektionierte die Rezeptur mit hinlänglich bekannten Motivationsmitteln. Dass 2012 ein neuer Spitzenjahrgang fürs Genre zu werden scheint, liegt nicht nur an der nahenden Veröffentlichung von Diablo 3.

Ein 32-köpfiges Team in Seattle ist fast fertig mit der Entwicklung von Torchlight 2. Dieses preiswerte (20 Euro) Action-Rollenspiel spart keinesfalls beim Spielwitz und präsentiert sich deutlich verbessert gegenüber dem schon sehr guten Vorgänger Torchlightvon 2009 (GameStar-Wertung: 80 Punkte). Davon konnten wir uns bei unserem exklusiven Vor-Ort-Spieltermin ausgiebig selbst überzeugen.

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Die Qual der Wahl

Gleich zu Beginn von Torchlight 2 ist die Qual der Wahl nicht unbeträchtlich, denn die vier neuen Charakterklassen wirken gleichermaßen spannend.

Embermage Der Elementarmagier vom Dienst richtet vor allem reichlich Flächenschaden ein. Seien es nun mächtige Blitze, die alle Gegner in seiner Nähe treffen, oder die feurige Explosion von Infernal Collapse, die sich auf eine bestimmte Position zielen lässt. Um einzelne Gegner schnell zu killen, spammt er Spells wie Magma Spear im Dauerfeuer, solange das Mana reicht. Bei Stab-Verwendung kann er die Resistenzen seiner Feinde schwächen. Um aus unangenehmen Nahkampfsituationen zu entweichen, teleportiert der Embermage mit Frost Phase ein Stück nach vorne und hinterlässt dabei eine Eisschaden-Aura.

Berserker Auf sie mit Gebrüll! Der Berserker übernimmt die klassische Nahkämpferrolle und lernt dabei auch ein paar Eiszauber sowie Lebensenergie absaugende Tricks, damit er bei seinem derben Konfrontationskurs nicht so leicht aus den Stiefeln kippt. Um den Ansturm der Gegner zu kontrollieren, friert er sie per Frost Breath ein oder wirft sie mit Wolfstrike zurück. Kampfstarke Schattenwölfe stehen ihm außerdem bei, auch mit Blutungseffekten rafft er seine Feinde dahin. Der Executioner-Skill ist wertvoll bei Verwendung von zwei Einhandwaffen des gleichen Typs und erhöht zudem die Aufladegeschwindigkeit des Charge-Balkens.

Outlander Der Outlander ist die vielseitigste Klasse und hat jede Menge coole Tricks auf Lager. Seine Talentauswahl enthält Boni für die Verwendung von zwei Pistolen oder einer Schrotflinte. Durch Schaden verursachende Sprünge nach vorne oder hinten manövriert er flink übers Schlachtfeld, schwächt seine Gegner mit Hex-Feldern und beherrscht auch ein paar Nahkampffähigkeiten. Außerdem versteht er sich auf den Umgang mit Giften und Untoten. Killen wir Gegner mit dem Todeshauch, verwandeln sie sich in Zombies, die uns im Kampf beistehen.

Engineer Der Engineer ist der komplexeste Charakter und nicht so eine flinke Nahkampf-Killmaschine wie der Berserker, aber mechanische Begleiter und Defensivtechniken wie Force Field machen ihn stark. Im Destruction-Talentbaum kann er Boni für zweihändige Nahkampfwaffen und Kanonen lernen. Aus der Ferne ist er durch verschiedene Granatentypen gefährlich. Er ist die vielleicht anspruchvollste Klasse, weil diverse Fähigkeiten durch Charge-Ladungen erheblich verstärkt werden können. Ein Fall für fortgeschrittene Spieler, die bei aller Liebe zum Gemetzel gerne taktisch planen.

In jeweils drei Talentbäumen stecken alle möglichen Sonderfähigkeiten, die verschiedene Spielstile und Spezialisierungen erlauben. Unser Liebling ist derzeit der Outlander, ein Fernkampf-Experte, der sich mit kühnen Sprüngen aus der Gefahr bringen und Gegner in Zombies verwandeln kann.

Auch der Embermage hält gerne Distanz, seine Elementarzauber in den Kategorien Feuer, Eis und Blitz sind echte Kracher, die ganze Gegnergruppen auf einmal hinraffen.

Feuerzauber Blazing Pillar im Einsatz. Gerade als Embermage sollte man sich vor dem manaraubenden Hieb von Dungeon-Bewohner Axnarve hüten. Feuerzauber Blazing Pillar im Einsatz. Gerade als Embermage sollte man sich vor dem manaraubenden Hieb von Dungeon-Bewohner Axnarve hüten.

Auf Tuchfühlung geht der Berserker, dessen Nahkampf-Draufgängertum durch Selbstheilung und Wolfrudel-Beistand versüßt wird.

Die kniffligste Klasse scheint der Engineer zu sein, nicht nur wegen seiner Möglichkeit, Sonderfähigkeiten gezielt durch Aufladungen zu dopen. Mit mechanischen Begleitern, Granaten und Zweihandwaffen ist er die wuchtige High-Tech-Alternative zum erstaunlich flinken Berserker.

Jede Klasse hat zudem ein paar Skills, die im Koop-Multiplayer segensreiche Nebenwirkungen für Mitspieler haben. Wenn sich zum Beispiel der Engineer mit dem Force Field umgibt, bekommen seine Verbündeten auch einen Energieschutzschild spendiert.

Jede der vier neuen Klassen lässt sich als männlicher oder weiblicher Held spielen, dazu kommen einige rudimentäre optische Optionen wie verschiedene Gesichter und Frisuren.

Vier Akte Zufall

Zu Beginn eröffnet eine Intro-Sequenz die neue Handlung, welche in vier Akte unterteilt ist. Die Heldenklassen des Vorgängers sind mit der Story verknüpft. So hat der Alchemist das Emberherz des Drachen Ordrak gestohlen, das Städtchen Torchlight wurde zerstört. Welche finstere Macht dahinter steckt und was ihre Pläne sind, ist noch unklar.

Die Karte lässt sich auch in voller Größe anzeigen, Durchgänge, Questziele, Mitspieler und Portale werden automatisch markiert. Die Karte lässt sich auch in voller Größe anzeigen, Durchgänge, Questziele, Mitspieler und Portale werden automatisch markiert.

Wir werden erst einmal zur nächsten Siedlung namens Estherian Enclave geschickt, um die Bevölkerung zu warnen. Während es in der Vorgänger-Story einfach 35 Dungeon-Etagen stets nach unten ging, erforschen wir bei Torchlight 2 eine Oberwelt mit Tag- und Nachtwechseln sowie Wettereffekten.

Die Unterteilung erinnert dann schon sehr an Diablo 2: Akt 1 ist von Wiesen und verschneitem Gebirge geprägt, Akt 2 dagegen in einer Wüstenlandschaft angesiedelt und Akt 3 entführt uns in Zauberwälder sowie Sumpflandschaften. Zum kompakteren finalen Schauplatz wollen die Entwickler noch nichts verraten.
Die Oberwelt-Karten sind mit verschiedenen Dungeon-Zugängen bestückt, sowohl für die Haupthandlung als auch für optionale Nebenquests. Wenn zum Beispiel eine besorgte Frau sich fragt, was ihr Gatte so lange in der Spinnenhöhle treibt, befindet sich der Eingang praktischerweise gleich neben ihr. Die Spielwelt ist allerdings nicht nahtlos, beim Wechseln zur nächsten Oberwelt- oder Dungeon-Map wird nachgeladen.

Der genaue Aufbau der einzelnen Levels und das Nebenquest-Angebot werden durch eine Prise Zufall beeinflusst, auch wenn uns die Unterschiede eher gering vorkommen.

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