Total Recall 2012 - Interview mit Colin Farrell und Len Wiseman

Pünktlich zum Kinostart von Total Recall 2012 haben wir Colin Farrell und Regisseur Len Wiseman in Berlin getroffen und mit ihnen über den Film, über Remakes und über Games gesprochen.

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GameStar-Autorin Anne Facompre sprach in Berlin mit Colin Farrell über den neuen Total Recall. GameStar-Autorin Anne Facompre sprach in Berlin mit Colin Farrell über den neuen Total Recall.

Zum Kinostart von Total Recall sprach unsere Kino-Autorin Anne Facompre mit Hauptdarsteller Colin Farrell und Regisseur Len Wiseman über die Neuauflage des Schwarzenegger-Klassikers. Total Recall 2012 ist ab dem 23. August im Kino. Wir haben den Film bereits gesehen und verraten in unserer Kinokritk zu Total Recall, wie uns das Remake gefallen hat.

GameStar: Wie war eure erste Reaktion, als euch zu Ohren kam, dass ihr ein Remake von einem Kultfilm wie Total Recall machen könntet?

Len Wiseman: Ich war zunächst wirklich skeptisch. Ich war mir nicht sicher, wie das wohl aussehen würde. Ich hatte auch gerade mit einem anderen Film zu tun, also war mein Kopf ganz woanders. Ich hatte ca. 7 Monate an einem Film gearbeitet, aber dann kam das Geld nicht und ich wurde von dem Projekt direkt zum Lesen des Total-Recall-Skripts gebracht. An der Entwicklung des Skripts war ich gar nicht beteiligt, es war schon fertig. Ich wusste vorher nicht mal, dass überhaupt an einem Remake gearbeitet wurde.

Als ich es las, hab ich die ganze Zeit nach einem guten Grund gesucht, es nicht zu machen. Ich bin großer Fan des Originals und ich fand es schon interessant, was man damit machen würde. Aber eigentlich habe ich die ganze Zeit versucht, es mir selber auszureden. Als ich es dann gelesen habe, hat mich die total andere Rangehensweise fasziniert. Ich hab die ganze Zeit darauf gewartet, dass der Mars endlich vorkommt. Und als das nicht passierte, war ich erst verwirrt, aber ich hab dann wie verrückt weiter gelesen weil ich nun überhaupt keine Ahnung mehr hatte, wie sich die Geschichte entwickeln würde. Und das fand ich gut.

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Ich hab gedacht: jetzt muss ich mich selbst davon überzeugen, es nicht zu machen und nicht zwei Jahre meines Lebens auf dieses Projekt zu verwenden. Aber am Ende fand ich es einfach wirklich toll. Es war wirklich spannend, wie eine Mischung aus Mystery und Detective Story, in der der Detektiv seine eigene Seele wieder finden muss. Die Idee gefiel mir wirklich gut.

Colin Farrell: Ich musste lachen. Und ich war wohl nicht der einzige, der so reagiert hat. Auch ich war skeptisch. Ich mag das Original, das habe ich schon oft gesehen. Aber dann habe ich das Drehbuch gelesen und es ging mir wie Len: Ich hatte das Gefühl, dass sich diese Version genug von dem Original unterscheidet, um ein eigenständiger Film zu sein.

Und ich denke, dass mir niemand vorwerfen wird, Arnie nach machen zu wollen. Das wäre unmöglich. Wir sehen ja doch ein bisschen unterschiedlich aus. Also habe ich mich da nicht unter Druck gesetzt gefühlt. Nur zu Anfang, aber als wir filmten, habe ich an das Original gar nicht mehr gedacht.

GameStar: Und wie denkt ihr generell über Remakes? Denkt ihr, dass Hollywood der Ideenreichtum ausgeht?

Len Wiseman: Naja, ich bin offensichtlich nicht wirklich dagegen, sonst würde ich hier nun nicht sitzen. Ich gehöre nicht zu der Gruppe, die denkt, dass ein Remake das Original zerstört. Aber ich bin auch mit Comics aufgewachsen. Da bin ich es gewohnt, dass alles immer wieder neu erfunden und umgesetzt wird. Ich finde das aufregend. Ob es nun Shakespeare ist, oder Comics oder Filme.

Ich fand den ersten Batman z.B. ganz toll. Es war ganz schlimm, ich war regelrecht besessen von Tim Burtons Batman. Aber jetzt haben wir eine neue Version und ich finde die auch ziemlich cool. Dadurch verschwindet die erste ja nicht. Man kann beides mögen.

Kino-Trailer zu Total Recall 2012 Video starten 2:18 Kino-Trailer zu Total Recall 2012

Colin Farrell: Ich denke nicht wirklich, dass es Hollywood an Ideen mangelt. Remakes gab es immer schon. Ich denke da an das Scarface-Remake oder an Die Fliege von Cronenberg. Und eine ganze Menge Schwarz-weißfilme waren auch Remakes. Bei Remakes liegt es zwar schon im Namen, dass es sich nicht unbedingt um originelle Ideen handelt, aber ich denke nicht, dass man einen Film deswegen als Erfolg oder Flop kategorisieren kann. Das macht doch keinen Sinn. Jede Woche sehen wir Filme, die keine Remakes sind, und denken „Oh Gott, das ist so nachgemacht, das habe ich alles schon gesehen, wie unoriginell!“

Dabei sind diese Filme neu, sie fühlen sich nur nicht so an. Und manchmal sehen wir uns dann Filme wie Die Fliege oder John Carpenters The Thing an und denken: „Wow, das ist wirklich einmalig!“ Es geht doch darum, wie die Geschichte umgesetzt wird und was die Filmemacher damit machen. Und naja, man kann auch nicht leugnen, dass es der Filmindustrie um Geld geht. Und in dem Kontext wird schon oft gedacht, dass sich ein Remake lohnen könnte. Ob es nun Comics sind oder Total Recall oder eben etwas anderes.

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