Seite 4: Total War: Warhammer 2 im Test - Achillesferse Innovation

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Ignorieren ist die beste Strategie

Zweiter Frustfaktor: Während der Ritualmeter der anderen Fraktionen uns zunehmend unter Zeitdruck setzt, können wir recht wenig tun, um sie zu verlangsamen. Denn die vier Ritual-Wettstreiter sind über alle Ecken der Karten verteilt. Manchmal sorgt das sogar für spannende Momente! Etwa, als wir verzweifelt Segel nach Ulthuan setzen und viel früher als geplant dort einfallen, um im letzten Moment ein elfisches Ritual zu unterbrechen.

Jedes erfolgreiche Ritual belohnt das Spiel mit hübschen, aber eher belanglosen Story-Videos. Jedes erfolgreiche Ritual belohnt das Spiel mit hübschen, aber eher belanglosen Story-Videos.

Aber dann legen plötzlich die Skaven und Echsenmenschen mit ihren eigenen los und wir denken uns nur: »Wie zu Geier sollen wir uns denn jetzt auch noch rechtzeitig in deren Hauptstädte vorkämpfen?« Zwar können alle Parteien einander KI-gesteuerte Eingreifarmeen gegen Geld auf den Hals hetzen. Die sind aber so schwach, dass sie in unserem Test wirklich kein einziges Mal irgendetwas bewirkt haben. So saugt der Mahlstrom eher Spaß aus dem Spiel. Wir ärgern uns einfach nur über ständig wachsenden Zeitdruck, gegen den wir zu wenig unternehmen können.

Die absurde letzte Chance

Sobald wir das Endgame erreichen, offenbaren sich schließlich die letzten Schwächen der Mahlstrom-Mechanik und sie entpuppt sich von vorn bis hinten als Farce. Denn schafft ein Feind sein letztes Ritual vor uns, können wir unseren General noch flott zu einer Interventionsschlacht teleportieren und ihn aufhalten. Nun ist eine letzte Chance eigentlich genau, was diese Mechanik braucht - aber dieser Kampf ist selbst auf »Schwer« so peinlich einfach, dass er alle vorigen Bemühungen ins Lächerliche zieht.

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So verfallen wir auf eine Strategie, die das ganze System ad absurdum führt: Alle Rituale das Spiel hindurch ignorieren, verbündete wie eigene - es lohnt die Ressourcen nicht. Feinde immer erst zum letzten Ritual lässig in der Entscheidungsschlacht plattmachen. Dann einfach alle eigenen Rituale zum Schluss am Stück durchführen. Will heißen: 60 Runden lang herumsitzen und die gleichen drei Städte verteidigen. Was viel praktischer ist, als jedes Ritual einzeln abzuarbeiten und fünfmal die Armeen erst von der Front zur Hauptstadtverteidigung und dann wieder zurück pilgern zu lassen! Nur das Ziel eines spannenderen Spielabschlusses hat die Mahlstrom-Mechanik damit so krachend verfehlt wie nur irgend möglich.

Am liebsten hätten wir eine klassische Total-War-Kampagne ohne sie gespielt, denn alle anderen Bereiche von Total War: Warhammer 2 gefallen uns ja hervorragend! Abschalten können wir sie leider nicht, aber alternativ kann man auch auf seine eigenen Rituale verzichten und gewinnen, indem man alle wichtigen Feindfraktionen auslöscht und gegnerische Ritualsiege per Questschlacht verhindert. Unser Tipp: Macht das so. Ignoriert die Innovation einfach. Dann werdet ihr enorm viel Spaß mit Total War: Warhammer 2 haben.

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