Fazit: Total War: Warhammer im Test - Schlicht und ergreifend

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Fazit der Redaktion

Maurice Weber (@Froody42)
Mit Total War: Warhammer geht für mich ein Traum ein Erfüllung: Endlich ganz offiziell Fantasy-Schlachten in Total War! Ich (und Dutzende Modder) habe ja schon immer gesagt, was für eine tolle Idee das wäre! Und dieses Spiel beweist es, seine Echtzeitschlachten sind mit den enorm coolen Fantasyeinheiten und den drastisch unterschiedlichen Völkern ein Heidenspaß - nicht nur spektakulär und wahnsinnig stimmungsvoll, sondern auch taktisch interessant.

Auf der Kampagnenkarte lässt das Spiel aber Potenzial liegen. Hier punktet es zwar genauso mit individuellen Fraktionen, spielt sich aber in vielerlei Hinsicht deutlich simpler und geradliniger als seine Vorgänger. Dabei habe ich gar nichts dagegen, ein paar Mechaniken aus Rome 2 zu streichen, neu aufzulegen oder zu vereinfachen. Nahrung und Verschmutzung konnten ja doch auch mal in nervige Erbsenzählerei ausarten.

Aber Total War: Warhammer geht dabei zu weit und nimmt der Provinzverwaltung mehr Tiefgang und mehr Entscheidungsmöglichkeiten, als nötig gewesen wäre. Selbst ein einsteigerfreundliches Total War hätte seinen Spielern etwas mehr zutrauen können. Ich vermisse zum Beispiel die Provinzbesonderheiten eines Shogun 2, wo fast jedes Gebiet eine eigene Spezialisierung hatte, die ich auch noch durch mehrere Gebäudeketten unterschiedlich nutzen konnte. Trotzdem hatte ich jede Menge Spaß mit dem Spiel, mit seinen Schlachten, dem motivierenden Heldenaufbau, der großartigen Warhammer-Stimmung. Aber die Spitze des Total-War-Olymps kann es nicht erklimmen.

Michael Graf (@Greu_Lich)
Für mich fühlt sich Total War: Warhammer wie eine Total Conversion von Rome 2 an - allerdings eine sehr gute. Ich erlebe zwar nichts revolutionär Neues, die Warhammer-Stimmung fängt das Spiel aber fast perfekt ein. Fast. Denn mir fehlen die Skaven und Waldelfen: Beide Völker sind für die Alte Welt sehr wichtig, das Spiel klammert sie aber aus. Da muss ich wohl auf die Fortsetzung warten. Oder einen DLC. Aufgrund der vereinfachten Mechanik spielt sich die Kampagne zudem geradliniger, als ich es von einem Total War erwarte. Ich darf ja nicht mal alle Stadttypen erobern!

Trotz der coolen Völkermechaniken (Ein Hoch auf meine Waaagh-Armeen!) und vielfältigen Truppentypen wirkt das Spiel daher irgendwie abgespeckt. Eben mehr wie eine Total Conversion als ein vollwertiger Serienteil. Auch damit kann man viele Stunden Spaß haben - die Total-War-Motivationsspirale greift auch hier, und das Chaos gibt einen grandiosen Bossgegner ab. Aber so richtig groß und großartig wird's wohl erst, wenn die Warhammer-Trilogie komplett ist.

Heiko Klinge (@HeikosKlinge)
Bei mir rennt Total War: Warhammer offene Festungstore ein. Vor 18 Jahren habe ich Dark Omen rauf und runter gespielt, vor neun Jahren dann Mark of Chaos. Regimentbasierte Taktikgefechte und Warhammer passen einfach wie die Zwergenfaust aufs Orkauge. Dutzende Soldaten hacken auf riesige Ungeheuer ein, Feuerbälle regnen herab, tapfere Helden stürzen sich mitten ins Feindgetümmel und fegen ihre Widersacher in alle Himmelsrichtungen davon - genauso müssen sich gewaltige Fantasy-Schlachten anfühlen und präsentieren.

Das Warhammer-Szenario sorgt außerdem dafür, dass dieses Total War für mich den bislang größten Wiederspielwert der Serie hat. Denn trotz aller Regel-Kompromisse fühlen sich Imperium, Orks, Zwerge und Vampire nun mal deutlich unterschiedlicher an als Germanen und Römer. Die individuellen Heldenfähigkeiten, Story-Elemente und Questschlachten tun ihr Übriges. Auch die eingeschränktere Kampagnenkarte ist für mich eher Vor- als Nachteil, da ich mich von den unzähligen Optionen eines Empire oder Rome 2 oft erschlagen gefühlt habe. Nun behalte ich nicht nur stets die Übersicht, sondern habe auch immer ein klares Ziel vor Augen. Das neue Warhammer ist vielleicht nicht das bislang beste Total War, aber mit Sicherheit eines der besten Fantasy-Strategiespiele der letzten Jahre.

3 von 3


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