Seite 2: Train Simulator 2013 im Test - Rollen, rasen, rangieren

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Gut erklärt, trocken gefahren

So dramatisch manche Szenarios in der Beschreibung auch klingen: In der Simulation selbst spielt sich das Geschehen über trockene Textfenster ab, die zudem noch munter Deutsch und Englisch mischen. Da sollen wir zum Beispiel per Dampflok zwei Güterwagons zu einem Baum fahren, der vom Blitz auf Bahnhofgleise geschleudert wurde.

Was zu tun ist, erklären Texteinblendungen uns sehr gut (»auf Gleis X fahren und Waggons ankuppeln!«), außerdem können wir wie bei jedem Einsatz eine sehr übersichtliche ToDo-Liste einblenden. Nach ein paar Minuten Kohlebunkern, Weichenstellen, Rangieren und Fahrt zum Zielort kommen wir am »Blitzopfer« an – das allerdings gar nicht zu sehen ist, nur ein paar Arbeiter in orangen Westen stehen gelangweilt rum.

Trotzdem freut sich das Textfenster, dass der blöde Baum jetzt handlich gestückelt verladen sei. Ein Blick nach hinten zeigt aber die nach wie vor leeren Güterwagen. Von wegen Holzladung!

In den Führerständen können Sie sich frei umschauen. Profis schalten das Interface unten aus und fahren mit den Hebeln und Schaltern. In den Führerständen können Sie sich frei umschauen. Profis schalten das Interface unten aus und fahren mit den Hebeln und Schaltern.

Trotzdem macht so eine Mission Spaß, weil sie Rangieren mit Fahrbetrieb mischt, weil wir zwischendurch, wenn Geschwindigkeit und Zeitplan stimmen, auch mal in die teils sehr hübsche Botanik schauen können.

Das geht übrigens in vorbildlich vielen Perspektiven – wir lugen frontal aus dem Führerstand oder aus den seitlichen Fenstern, wechseln zwischen Außenperspektiven oder Passagiersicht, lassen den Zug passieren oder gucken wie ein Vogel drauf. Für penible Rangierer gibt’s eine Von-oben-Kamera auf die Kupplung – je sanfter Sie andocken, desto besser Ihre Abschlusswertung, die auch Tempoüberschreitungen oder Trödelei ahndet.

Train Simulator 2013 - Screenshots ansehen

Deutsche Züge mit Verspätung

Sie vermissen deutsche Strecken? Dann sollten Sie jetzt gut rechnen: Am 10. Oktober 2012 erscheint die Deluxe Edition des Train Simulator 2012 mit der Strecke Ausgsburg-München plus ICE 3. Die kostet 37 Euro, also zwölf Euro mehr als die normale Version. Aber (und hier bitte viele Ausrufezeichen vorstellen): Der Deluxe-Fassung fehlen Isle of Wright und der Nordost-Korridor, Sie bekommen also nur drei Strecken statt vier – für mehr Geld!

Sie fahren also günstiger, wenn Sie die normale Version des Spiels haben (25 Euro) und sich für rund zwölf Euro Augsburg-München inklusive ICE 3 dazu laden. Kostet dann auch 37 Euro, aber Sie haben zwei Strecken mehr. Das finden Sie kompliziert? Dann legen wir noch einen drauf: Die ganze Rechnerei rechnet sich nur, wenn Sie KEIN Update vom Train Simulator 2012 gemacht haben. Denn für die Updater kostet die München-Augsburg-ICE3-Erweiterung satte 30 Euro. Alles klar?

Am 10. Oktober soll die Deluxe Edition erscheinen - mit ICE 3 und der Strecke Augsburg-München. Am 10. Oktober soll die Deluxe Edition erscheinen - mit ICE 3 und der Strecke Augsburg-München.

So vorbildlich offene Spiele mit Editor und einfacher Erweiterbarkeit auch sind, so sehr hakt’s bei der Verknüpfung verschiedener bisheriger Addons, Züge und Strecken. Die Foren sind voll mit Fragen wie »meine Lok X läuft nicht auf Strecke Y mit Version Z, was soll ich tun?«

Bei unserem Test konnten wir selbst mit der normalen 2013er-Version ohne jegliches Addon die Nordost-Korridor-Szenarios nicht starten, weil laut Fehlermeldung bestimmte Waggons fehlten. Das Problem melden andere Forenmitglieder auch, Tipps wie »Cache leeren« (unter Hauptmenü/Werkzeuge) und die Steam-Datenüberprüfung (in der Bibliothek Rechtsklick aufs Spiel, dann Eigenschaften, Lokale Dateien, Spieldateien auf Fehler überprüfen) halfen nicht. Die Lösung: Wenn die Fehlermeldung erscheint, nicht die Buttons »bearbeiten« oder »beenden« anklicken, sondern die Escape-Taste drücken.

Die Fans richten’s schon

Zum Glück hat der Train Simulator eine große, sehr aktive Community, unter anderem auf www.rail-sim.de. Die übersetzt zum Beispiel das teilweise unfreiwillig komische Englisch-Deutsch-Mischmasch (da wird die Lok »Invincible« schon mal »Unsichtbar«). Oder baut gleich ganze Strecken selbst, derzeit unter anderem Hamburg-Bremen, Frankfurt-Köln oder die berühmt-berüchtigte Geislinger Steige, die früher oft nur mit zwei Loks bewältigt werden konnte.

Solche Fan-Strecken sind kostenlos, allerdings nutzen sie zum Teil Download-Pakte des Entwicklers, allen voran das US Community Asset Pack und das European Community Asset Pack für je rund fünf Euro. Aber selbst diese paar Euro lohnen sich, vor allem im Vergleich zu den teilweise sehr teuren offiziellen Download Contents, die bis zu 30 Euro für eine einzige Strecke kosten.

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