Bewohner und Finanzen
Wie stark unser eigenes Wohl dann doch mit dem der Bevölkerung zusammenhängt, zeigt ein Beispiel: Wir können an jeden einzelnen Bewohner heranzoomen, seine Bedürfnisse per Sims-Balkendiagramm studieren, seine wichtigsten Gedanken lesen. Wenn so ein Einwohner besonders gläubig ist, wird er bald eine Kirche fordern. Die könnten wir ihm jetzt einfach hinstellen -- oder den sakralen Bau gleich geschickt für unsere eigenen Zwecke nutzen, indem
wir ein Edikt erlassen.
Per Auswahlmenü entscheiden wir uns für das Gesetz »Baugenehmigung«, und fortan sind alle Neubauten 20 Prozent teurer. Die Hälfte davon fließt auf unser Schweizer Konto, dessen Saldo oft Teil eines Missionsziels ist. Gleichzeitig steigert die neue Kirche unser Ansehen bei der religiösen Fraktion der Bevölkerung. Besonders geschickte Herrscher wie wir versprechen den Gläubigen bereits Monate vorher eine Kirche, um schon früher Zustimmung zu ernten -- die allerdings rapide sinkt, wenn wir unser Versprechen brechen.
Neu in Tropico 3 ist auch, dass wir persönlich unsere Präsidentenfigur über die Insel steuern können. Etwa, um vom Balkon unseres Palastes eine Rede zu halten, mit der wir die Zustimmung der herbeilaufenden Zuhörer steigern.
Unterschiede zur Konkurrenz
Auch wirtschaftlich tanzen wir laufend auf dem Drahtseil. Zum Beispiel bei der neuen Ölraffinerie: Die ist schweineteuer und belastet die Umwelt, spült aber auch respektable Summen auf die Insel. Weil das Werk zum Betrieb ausgebildete Spezialisten braucht, stehen wir vor der nächsten Zwickmühle: Holen wir uns überbezahlte Experten aus dem Ausland, oder errichten wir eine eigene Universität, die zwar noch teurer ist, uns aber langfristig unabhängiger macht?
Durch diese Zusammenhänge spielt sich Tropico 3 anders als andere Aufbauspiele. Wo wir sonst darauf achten, dass unsere Mühlen genügend Korn bekommen und die Bäckerei eine Straße zum Marktplatz hat, gibt’s auf der Tropeninsel ganz andere Fragen: Bauen wir Tabak an, um Exporteinnahmen zu kassieren, oder lieber Mais, um die Bevölkerung zu ernähren? Errichten wir billige Touristenfallen oder noble Hotels, die zwar teurer sind und gutes Personal brauchen, aber zahlungskräftige Besucher anlocken?
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