Ubisoft - Feindliche Übernahme abgewehrt: Vivendi verkauft alle Anteile, Tencent steigt ein

Durchatmen bei Ubisoft: Der Medienkonzern Vivendi stößt alle Anteile am Publisher ab. Dafür besitzt ein neuer Investor ab sofort Anteile an Ubisoft.

Ubisoft bleibt weiter unabhängig. Vivendi hat alle Anteile am Publisher verkauft. Ubisoft bleibt weiter unabhängig. Vivendi hat alle Anteile am Publisher verkauft.

Ubisoft hat sich erfolgreich gegen eine Übernahme durch Vivendi gewehrt. Wie der Publisher bekannt gab, verkaufte der Medienkonzern-Riese alle Anteile an Ubisoft und garantiert in den kommenden fünf Jahren, keine Anteile mehr zu erwerben.

Vivendi besaß rund 30,5 Millionen Aktien, was einer 27-prozentigen Unternehmensbeteiligung entsprach. Wie Venturebeat berichtet, legte Vivendi für diesen Anteil in den vergangenen Jahren insgesamt 750 Millionen Euro hin. Diese Investitionen haben sich aber gelohnt. Durch den kompletten Verkauf aller Aktien sichert sich Vivendi rund zwei Milliarden Euro.

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Tencent neuer Ubisoft-Partner

Die nun frei gewordenen 30 Millionen Aktien haben auch schon neue Besitzer gefunden. Ubisoft selbst kauft über 9 Millionen Aktien zurück, während ein kanadischer Pensionsfonds circa 3,8 Millionen Aktien ab sofort sein Eigen nennt. Eine Holding-Gesellschaft der Brüder Guillemot hat ebenfalls zugeschlagen und übernimmt 3 Millionen Aktien. Neben weiteren Anlegern hat sich aber ein weiterer sehr interessanter Partner bei Ubisoft eingekauft: Der chinesische Spielegigant Tencent ist mit einer Beteiligung von rund fünf Prozent beziehungsweise 5,6 Millionen Aktien dabei.

Ubisoft und Tencent haben auch eine Partnerschaft beschlossen, die dem französischen Publisher einen besseren Zugang zum chinesischen Markt gewähren soll. Die strengen Regeln in China schreiben ausländischen Entwickler vor, sich einen einheimischen Partner zu suchen, um Spiele im Land vertreiben zu können.

Tencent besitzt sehr viele erfolgreiche Mobile-Titel im weltweit größten Videospiel-Markt und überflügelt mittlerweile selbst Publisher wie EA und Activision beim jährlichen Umsatz. Neben China halten sie aber auch Anteile von rund 50 Prozent am Entwickler Epic Games und erwarben 2016 für 8,6 Milliarden US-Dollar das finnische Clash-of-Clans-Studio Supercell. Tencent nennt außerdem Riot Games mit seiner Gelddruckmaschine League of Legends sein eigen.

Um eine Wiederholung der Geschichte zu verhindern, hat Tencent Ubisoft vertraglich zugesichert, keine weiteren Anteile zu kaufen oder an andere Investoren weiterzuverkaufen.

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Vivendi hätte bald Übernahmeangebot mitteilen müssen

Für Ubisoft ist damit zumindest erstmal ein unschöneres Unternehmenskapitel vorbei. Über mehrere Jahre hinweg kaufte sich der Medienkonzern Vivendi bei Ubisoft ein und löste beim Publisher Befürchtungen vor einer Übernahme aus. Hätte Vivendi die 30-Prozent-Beteiligung erreicht, wäre laut französischem Recht, ein öffentliches Übernahmeangebot fällig gewesen.

CEO und Gründer Yves Guillemot hatte während dieser ungewissen Zeit mehrmals betont, dass Ubisoft alles Erdenkliche tun werde, um seine Unabhängigkeit zu sichern.

Update: Der Artikel wurde um zusätzliche Informationen zwischen der Partnerschaft von Ubisoft und Tencent erweitert.

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Quellen:Venturebeat, Gameswirtschaft, Yahoo Finance

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