Maurice Weber - Star Wars: Battlefront
Eigentlich wäre ich genau die Zielgruppe von Star Wars: Battlefront. Ich habe zwar irgendwo schonmal gehört, dass es sowas wie Hardcore-Multiplayershooter geben soll, aber da hört meine Genre-Expertise auch schon wieder auf. Umso großartiger finde ich die Vorstellung, die größten Schlachten von Star Wars nachzuspielen - genau deswegen habe ich seinerzeit begeistert die alten Battlefronts gespielt.
Mit seiner im wahrsten Sinne des Wortes filmreifen Grafik und der nicht allzu anspruchsvollen Spielmechanik müsste der neue Teil also wie für mich gemacht sein. Ach, wenn's denn so wäre! Dann spiele ich einmal rein und frage mich: Wie kann man denn so viele Dinge verhauen, die der Vorgänger (und die anderen Shooter von DICE!) problemlos hinbekommen haben? Warum auf einmal keine frei wählbaren Spawnpunkte mehr, warum keine Klassen mit unterschiedlichen und synergistischen Rollen? So viel strategischen Tiefgang wünsche ich mir dann selbst als Shooternoob. Und zu allem Überfluss verhageln mir peinliche Spielmechaniken wie glühende Powerup-Hologramme statt betretbarer Fahrzeuge oder »Karten« als Ausrüstung auch noch die Atmosphäre. Battlefront, ich finde deinen Mangel an Substanz beklagenswert.
Star Wars: Battlefront im Test
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Mirco Kämpfer - Trine 3
Ich habe Trine und Trine 2 hoch und runtergespielt und erst aufgehört, als ich in jedem Level alle Erfahrungs-Orbs eingesammelt und meine Charaktere voll aufgerüstet hatte. Umso größer war meine Vorfreude auf Trine 3, den Abschluss der Plattformer-Serie - den Frozenbyte in meinen Augen in jeder Hinsicht versemmelt hat.
Ein 2D-Abenteuer in die dritte Dimension zu hieven funktioniert einfach nicht, wenn man nicht dementsprechend die Bedienung anpasst. Auch die Motivation, die Helden aufzurüsten und neue Skills zu lernen, fällt flach, weil es keine Erfahrungspunkte mehr gibt. Und dann wäre da noch das kastrierte Kampfsystem - Trine 3 ist in jeder Hinsicht schlechter als die Vorgänger und für mich als Fan des Knobelabenteuers ein Schlag in die Magengrube. Da ist selbst die enorm schicke Grafik nur ein schwacher Trost.
Trine 3: The Artifacts of Power - Screenshots ansehen
Ann-Kathrin Kuhls - Kholat
Der Zwischenfall am Djatlov-Pass ist eine super spannende Story. Eine Gruppe Studenten verschwindet auf einer Wandertour, kurz darauf werden ihre Leichen entdeckt: Ihre Kleidung ist überall verstreut, das Zelt von außen zerfetzt, viele haben Verletzungen, die durch menschliches Einwirken nicht zu erklären sind. Die Nachforschungen der sowjetischen Regierung bringen ebenfalls keine Klarheit, sämtliche Informationen werden vertuscht und erst Jahre später (unvollständig) veröffentlicht. Die Gerüchte schwanken zwischen Aliens, Mutanten und Waffentests.
Die Vorlage aus der »echten« Welt bietet also viele Möglichkeiten für ein großartiges Horrorspiel. Trotzdem ist Kholat oft nicht mehr als ein Wander-Simulator. Von Monstern, Mutanten oder Regierungsbeamten keine Spur. Zwar gehe ich bisweilen im Schneechaos verloren, und muss mir mit der Karte und meinem Kompass den Weg zurückbahnen - wirklich bedroht kam ich mir allerdings nicht vor. Die Atmosphäre, die durch das eindringliche Intro, die großartige Vertonung und die wirklich gruselige Ausgangssituation erzeugt wird, weckt große Erwartungen. Danach wirkt es aber, als hätte jemand mittendrin die Lust verloren und angefangen, unmotiviert aus dem Fenster zu gucken. Wo er dann, genau wie ich, meilenweit nur Schnee sieht.
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