Nachrüsten ab 14 Euro
Besitzt Ihr Rechner keine USB-3.0-Anschlussbuchse, können Sie mit einer Controller-Karte USB 3.0 problemlos nachrüsten. Das geht recht einfach und muss auch nicht die Welt kosten. Günstige Controller-Karten für den PC oder das Notebook bekommen Sie bereits ab 14 Euro. Bei PCs beschränkt sich die Auswahl auf 1x-PCI-Express-Steckkarten. Nur Asus bietet für hauseigene Hauptplatinen 4x-Karten an. Achten Sie darauf, dass die Controller-Karte PCI Express 2.0 unterstützen und damit bis zu 500 MB/s transportiert. Natürlich gilt das auch umgekehrt für die PCI-Express-Steckplätze Ihrer Hauptplatine: Endsprechen diese nur dem 1.0a oder 1.1-Standard, liegt die Transferleistung einer 1x-Datenbahn (»Lane«) bei maximal 250 MB/s. Das bremst besonders schnelle USB-3.0-Sticks wie den Super Talent RaidDrive bereits aus. Hauptplatinen mit PCI-Express-2.0-Steckplätzen kamen Ende 2007 mit den Chipsatz-Serien AMD 700, Intel X38/X48 und Nvidia Nforce 700 auf den Markt. Allerdings hat Intel noch 2008 bei den weit verbreiteten Ibex-Peak-Chipsätzen H55, H57, P55 und Q57 die Transferleistung einer 1x-Datenbahn auf 250 MB/s beschränkt.
Wollen Sie bei Ihrem Notebook USB 3.0 nachrüsten, sind Sie auf eine ExpressCard/34 festgelegt. Diese können Sie auch in einem ExpressCard/54-Schacht betreiben. Auch wenn die aktuell erhältlichen Karten bereits den 2.0-Standard erfüllen und damit eine Transferleistung von bis zu 500 MB/s erreichen, können Sie meist nicht die volle Geschwindigkeit nutzen. Grund: Außer den aktuellen Intel-Chipsätzen HM65, HM67, QM67 und QS67 steuern alle Notebook-Chipsätze den ExpressCard-Anschluss nur mit maximal 250 MB/s an. Die Inbetriebnahme einer Controller-Karte ist einfach. Bauen Sie die Karte in den entsprechenden Steckplatz beziehungsweise Schacht des PCs oder Notebooks ein. PCI-Express-Steckkarten benötigen in der Regel noch eine zusätzliche 4polige Stromversorgung vom Netzteil, um temporäre Stromspitzen abzufedern, die beim Einschalten von externen Festplatten auftreten können. Starten Sie dann den Rechner, und installieren Sie den beiliegenden Treiber der Controller-Karte. Nach einem Neustart ist die Controller-Karte dann betriebsbereit.
Tempofallen
Viele Faktoren beeinflussen die Leistungsfähigkeit eines USB-3.0-Geräts. Bei externen USB-3.0-Festplatten begrenzt hauptsächlich die Drehgeschwindigkeit, mit der die Datenscheiben rotieren, die Transferraten. Zudem beeinflusst der Durchmesser und die Anzahl der Datenscheiben das Tempo - je größer, desto höher sind die Datenraten. Zu den schnellsten externen USB-3.0-Laufwerken gehören deswegen 3,5-Zoll-Festplatten, die mit bis zu 7200 Umdrehungen pro Minute arbeiten wie beispielsweise die Trekstor DataStation maxi Xpress 1TB. Die schnellsten externen USB-3.0-Festplatten erreichen in der Spitze knapp 160 MB/s.
Bei USB-3.0-Sticks bestimmt an erster Stelle die Qualität der Flash-Speicherchips das Tempo. So verwenden die Besten im Test SLC-Chips (Single Level Cell). SLC-Chips speichern mit einer fest definierten Spannung nur ein Bit pro Flash-Zelle. Das geht schneller und belastet die Zellen nicht so stark wie bei MLC-Chips (Multi Level Cell), die bis zu vier Bit pro Flash-Zelle sichern, dafür aber auch unterschiedliche Spannungen anlegen müssen. MLC-Chips erlauben so höhere Speicherkapazitäten pro Fläche und sind deshalb auch preisgünstiger als ihre SLC-Kollegen, altern dafür aber auch schneller. Die schnellsten USB-3.0-Sticks erreichen Datentransferraten von bis zu 300 MB/s. Auf diesem hohen Niveau drohen weitere Tempofallen:
Denn die flotten Flash-Speicherchips können ihre volle Leistung nur dann abrufen, wenn die Verladestationen und das Ziel- oder Quell-Laufwerk sowie der dazwischen liegende Transportweg sie nicht ausbremsen. Wollen Sie beispielsweise Daten vom USB-Stick auf Ihren Rechner übertragen, ist die erste Verladestation der Controller des USB-Sticks. Dabei gibt es nicht nur unterschiedlich schnelle Controller, zudem sind sie mit einer unterschiedlichen Zahl von Datenkanälen ausgestattet. Derzeit besitzen langsame Sticks nur einen Kanal, während schnelle Geräte über zwei oder sogar vier Datenkanäle annähernd doppelt beziehungsweise viermal so viele Daten parallel auf die Reise schicken. An dieser Stelle kommt nun bereits die zweite Verladestation ins Spiel, der USB-3.0-Host-Controller im Rechner. Über seinen Treiber weist er den Datenpaketen Adressen zu, die Sie ans Ziel führen sollen.
USB-3.0-Treiber regelmäßig updaten
Da USB 3.0 noch eine junge Technik ist, stellen Host-Controllerchip-Hersteller wie etwa Renesas für den weit verbreiteten NEC D720200 ihren Kunden - also Herstellern von Hauptplatinen und Controller-Karten - alle zwei bis vier Wochen eine verbesserte Treiberversion zur Verfügung. Der Fokus der Treiber-Entwickler liegt zwar momentan auf einem effizienteren Energiemanagement, trotzdem feilt man beständig auch am Tempo. Es lohnt sich also, regelmäßig auf der Website des Hauptplatinen- oder Controller-Kartenherstellers nach der aktuellen Version des USB-3.0-Host-Controller-Treibers Ausschau zu halten.
Kurze und schnelle Transportwege bieten Rechner, die bereits ab Werk USB-3.0-Anschlüsse haben. Müssen Sie die Technik nachrüsten, drohen auch beim Transport über die PCI-Express-Schnittstelle Tempofallen (siehe Seite 2). Am Ende steht das Ziel, meist eine ferromagnetische Festplatte, die auch nur so schnell die Daten des USB-Sticks schreiben kann, wie es die Drehgeschwindigkeit und Datendichte ihrer Magnetscheiben zulässt. Das gleiche Problem tritt natürlich auf, wenn die Festplatte als Quelle fungiert und Daten auslesen muss, die für den USB-Stick bestimmt sind. Auf der sicheren Seite sind Sie hier nur mit einer schnellen Flash-Speicher-Festplatte wie beispielsweise der OCZ Vertex 3.
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