Uwe Boll - US-Zeitung verklagt den Regisseur

Die US-amerikanische Zeitung The New York Post hat eine Klage gegen den unter Computerspielern und Filmkritikern gleichermaßen berüchtigten Regisseur Uwe Boll eingereicht. Das berichtet das Konkurrenz-Blatt The New York Sun auf seinem Online-Auftritt.

Boll habe die markengeschützte Website sowie die Logos der New York Post gestohlen, um es der Zeitung wegen einer schlechten Filmkritik "heimzuzahlen". Zu diesem Zweck habe der Regisseur zwei (identische) Websites entworfen, welche der Homepage der Zeitung zum verwechseln ähnlich sehen und seinen Postal-Film bewerben sollen.

In der jetzt erhobenen Anklage fordert die New York Post nun eine Unterlassung der weiteren Verwendung der Plagiats-Websites sowie die Übertragung der entsprechenden Domain-Namen an die Zeitung. Die Internet-Auftritte des Boll-Films Postal stellten eine »dreiste und ungesetzmäßige Verletzung des wertvollen geistigen Eigentums der New York Post« dar, heißt es denn auch in der am 30. Juli eingereichten Klageschrift.

Der New York Sun zufolge nahm die Auseinandersetzung zwischen Boll und der New York Post am 15. April 2007 seinen Lauf, als die Zeitung vom Big Apple zum ersten Mal über Bolls Film Postal berichtete. Damals habe die Post die Umsetzung des Computerspiels als den ersten »Massenmarkt-Film, der sich über die Tragödie des 11. Septembers lustig macht« bezeichnet.

Weder Uwe Boll noch der US-amerikanische Filmverleih Freestyle Releasing, der Postal in den USA veröffentlicht, äußerten sich bisher offiziell zu der Klage. Allerdings ließ es sich der Filmemacher nicht nehmen, sich auf seiner Plagiats-Website über die Beschuldigung lustig zu machen (siehe Bild neben dieser News). Nicht Boll, sondern die New York Post habe das Design geklaut, weshalb der Regisseur nun rechtliche Schritte erwäge. Die New York Post zeigte sich unterdessen selbstsicher. So bekräftigte Post-Sprecher Steven Rubenstein, dass die Zeitung den Sachverhalt betreffend zuversichtlich sei.