Steam Machines, Steam OS & Co - Valves Pläne für die Zukunft

2014 hat Valve viel vor und das Wohnzimmer soll nicht mehr nur eine Domäne der Konsolen von Microsoft, Nintendo und Sony bleiben – wir stellen Valves Zukunftspläne vor und analysieren, was das für PC-Spieler bedeutet.

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Valves selbst entwickelte »Steam Machine« soll nur als Prototyp zum Testen dienen und nicht ín den Verkauf gelangen – der Controller allerdings schon. Valves selbst entwickelte »Steam Machine« soll nur als Prototyp zum Testen dienen und nicht ín den Verkauf gelangen – der Controller allerdings schon.

Im Jahr 2012 ließen Gerüchte (und entsprechende Stellenanzeigen für Hardware-Entwickler) über Valves Zukunftspläne sowohl Spieler als auch die Branche aufhorchen: Plante Valve eine eigene Spiele-Konsole mit der spekulativen Bezeichnung »Steam Box«, um damit gegen Microsoft, Nintendo und Sony anzutreten? Und es mehrten sich entsprechende Anzeichen, dass Valve in kleinen Schritten ein derartiges Ziel verfolgt. So gab etwa der »Big Picture Mode« des Steam-Clients sein Debut, der die Bedienung der Steam-Software mit einem Controller auf großen Bildschirmen wie HD-Fernsehern ermöglicht - das klassische Terrain der Spielekonsolen. Auch die harsche Kritik von Valve-Chef Gabe Newell an Windows 8 (dessen Windows Store im Grunde mit Steam konkurriert) sowie die bei Steam immer stärker in der Vordergrund rückende Unterstützung von Gamepads und Linux wurden entsprechend aufgefasst.

Ende 2012 gab Valve dann tatsächlich bekannt, dass man darüber nachdenke, eine Spiele-Konsole anzubieten und unter dem Codenamen »Bigfoot« an einem entsprechenden Gerät arbeite. Die damaligen Ideen sahen laut Gabe Newell ein Grundmodell ohne optisches Laufwerk, einen Controller mit Biometrie-Sensoren und Augen-Tracking sowie eine abgespeckte Version mit dem Codenamen »Littlefoot« vor. Die Herstellung der Geräte wollte Valve nach der Entwicklung von eigenen Prototypen schließlich aber Partnern überlassen, die sich mit der Hardware-Produktion besser auskennen.

Keine Steam Box

Der »Piston Console« wurde vor einem Jahr als mögliche »Steam Box« gehandelt, mittlerweile wird er aber nicht ein Mal mehr als »Steam Machine« gehandelt. Der »Piston Console« wurde vor einem Jahr als mögliche »Steam Box« gehandelt, mittlerweile wird er aber nicht ein Mal mehr als »Steam Machine« gehandelt.

Auf der Consumer Electronics Show (CES) vor einem Jahr im Januar 2013 stellte die Xi3 Corporation einen Prototypen eines kleinen, modularen PCs vor, der den Codenamen »Piston« trug und als mögliches Modell für die Steam Box galt. Obwohl Xi3 sogar Vorbestellungen annahm, distanzierte sich Valve von diesem Projekt, an dessen Spezifikationen man nicht direkt beteiligt gewesen sei. Man habe mit Xi3 lediglich einige Tests durchgeführt und »Piston« sei daher nicht unbedingt mit einer Steam Box identisch.

Im September 2013 beendete Valve dann die meisten der Spekulationen und kündigte statt einer Steam Box die »Steam Machines«, ein auf Linux basierendes Betriebssystem namens »Steam OS« und einen Steam Controller mit neuartigen Touchpads statt den klassischen Analog-Sticks an. Auch für einen geplanten Beta-Test mit 300 Steam Machines startete die Anmeldung. Leider verhindern laut Valve komplexe Zertifizierungs-Vorschriften für den Export von Computern kurz vor dem Start des Beta-Tests, dass daran auch Spieler außerhalb der USA teilnehmen können, wie ursprünglich geplant. Bei den von Valve hergestellten und ausgelieferten 300 Prototypen handelt es sich laut eigenen Aussagen aber nicht um Vorserienmodelle für eine spätere Produktion, denn Valve will (vorerst zumindest) keine eigene Steam Machine verkaufen, sondern das Partnern überlassen. Lediglich für den notwendigen Beta-Test habe man entsprechende Geräte selbst herstellen müssen, so Valve.

Nur ein Mini-PC

Bei einer »Steam Machine« handelt es sich nicht um eine Konsole mit festgelegter Hardware, sondern im Grunde um einen typischen Mini-PC, der von mehreren Herstellern (unter anderem Alternate) in verschiedenen Konfigurationen vom günstigen Einsteiger-Modell bis zum High-End-Rechner angeboten werden soll - trotz des klangvollen Namens also im Prinzip nichts anderes als die bereits seit Jahren erhältlichen, mehr oder minder großen, teuren und leistungsfähigen Wohnzimmer-PCs. Vor Kurzem stellten dann viele Valve-Partner ihre eigenen »Steam Machine«-Designs in verschiedenen Preisklassen von 500 bis fast 6.000 US-Dollar vor.

Steam Machine Rückseite : Die Rückseite des Valve-Prototypen einer Steam Machine offenbart die PC-Herkunft mit den Anschlüssen der einzelnen Komponenten wie Mainboard und Grafikkarte. Steam Machine Rückseite
Die Rückseite des Valve-Prototypen einer Steam Machine offenbart die PC-Herkunft mit den Anschlüssen der einzelnen Komponenten wie Mainboard und Grafikkarte.

In den ab 500 US-Dollar zu habenden Einsteigermodellen arbeiten Quadcore-Prozessoren von Intel oder AMD, teils nur mit der integrierten Grafikeinheit ausgestattet, teils aber auch mit Grafikkarten bis zur Leistungsklasse einer AMD Radeon R9 270 oder einer Geforce GTX 760 sowie 8,0 GByte Arbeitsspeicher und einer Festplatte mit 500 GByte Speicherplatz. Andere Hersteller setzen auf kleinere Geräte mit mobilen Chips: Einem Intel Core i3 4000M steht eine Geforce GT 765M zur Seite. Mit 8,0 GByte RAM und einer 500-GByte-Festplatte soll hier der Preis schon bei 1.100 US-Dollar liegen. Alternate setzt bei seiner 1.340 US-Dollar teuren Steam Machine auf einen Intel Core i5 4570, eine Geforce GTX 760, 16,0 GByte RAM und eine 1,0 TByte große Hybrid-Festplatte. Origin PC will das vermutlich schnellste (und teuerste) Modell der Steam Box anbieten. Neben einem Intel Core i7 4770K sind darin zwei Geforce GTX Titan im SLI-Modus, bis zu 32 GByte DDR3-2133-RAM und bis zu 14,0 TByte Speicherplatz verbaut. Der letztendliche Preis richtet sich nach der gewünschten Ausstattung. In den Prototypen von Valve selbst steckt in einem kleinen, durchdachten Gehäuse unterschiedlich leistungsfähige PC-Hardware.

Bei einer Steam Machine handelt es sich also letztlich um einen ganz normalen PC, zumindest was die Hardware des Rechners betrifft. Aus diesem Grund dürfte jeder halbwegs aktuelle Spiele-Rechner auch als Steam Machine einsetzbar sein und einem Selbstbau durch erfahrene Nutzer steht nichts im Wege.

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