Seite 2: VDVC im Interview - Wir sprachen mit den Gründern des Spielervereins

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Das Interview

Über Computerspiele wird also viel geredet, mit den Spielern dagegen kaum. Der Verband für Deutschlands Video- und Computerspieler will das ändern und den Interessen der Spieler Gehör verschaffen. »Unser wichtigstes Ziel ist es, die Akzeptanz von
Computerspielen und Computerspielern in der Gesellschaft zu erhöhen. Spielen ist ein ganz normales Hobby, das mehr als ein Viertel der Deutschen pflegt. Wenn das erkannt wird, erübrigt sich ein Generalverdacht«, sagt der 22-jährige Patrik Schönfeldt, der zusammen mit Norman Schlorke (19) am 12. Juli 2009 den VDVC gegründet hat. Wir haben uns mit dem Physikstudenten und dem Auszubildenden für Systemintegrationsinformatik über die Verbandsgründung, die Ziele des VDVC und das Image der Spieler unterhalten.

GameStar: Ihr habt etwas getan, was die Spieleindustrie aber auch Spielejournalisten, also alle die mit dem Thema Spiele ihr Geld verdienen, nicht können oder zumindest nicht sollten. Ihr habt eine Interessenvertretung für Videospieler gegründet. Wie kam es dazu?

Patrik Schönfeldt ist 22 Jahre alt und Mitbegründer des VDVC. Er studiert in Karlsruhe Physik, stammt aber ursprüngliche aus der Gemeinde Wiefelstede. Während seiner Gymnasialzeit war er Klassensprecher. Patrik Schönfeldt ist 22 Jahre alt und Mitbegründer des VDVC. Er studiert in Karlsruhe Physik, stammt aber ursprüngliche aus der Gemeinde Wiefelstede. Während seiner Gymnasialzeit war er Klassensprecher.

Patrik Schönfeldt: Es begann mit der Absage des Intel Friday Night Game in Karlsruhe. Dort wurde als Begründung auf den Amoklauf von Winnenden verwiesen. Doch das war mir zu wenig, ich wollte mich mit so einem unbegründeten Totschlagargument nicht abwimmeln lassen. In einem Forum bin ich dann auf den Demoaufruf von Norman gestoßen. Zusammen organisierten wir unter dem Namen Independent Friday Night Game die erste deutsche Spieler-Demo. Ich hatte schon damals die Idee zu einem Spielerverein mit einigen Leuten besprochen, die allerdings quer durch Deutschland verteil leben. Mit Norman hatte ich denjenigen gefunden, der nicht nur meine Begeisterung für so ein Projekt teilte, sondern sich auch persönlich mit mir um die konkrete Umsetzung kümmern konnte.

GameStar: Ihr wollt helfen das Image von Computerspielen und –Spielern zu verbessern. Wie soll das gelingen?

Patrik Schönfeldt: Es ist natürlich ein recht abstraktes Ziel. Wir haben uns die Aufgabe deshalb in kleinere Unterziele aufgeteilt. So wollen wir die Kommunikation und Organisation der Spieler verbessern, wenn es um öffentliche Auftritte geht. Es gibt viele kleine Initiativen, die aber nicht oft genug zusammen arbeiten oder manchmal auch lokal begrenzt sind. Man sieht, wie viel Zulauf die Online-Patition gegen das Killerspielverbot hat. Das liegt auch an den zahlreichen Berichten, die darauf aufmerksam gemacht haben. In Zukunft wollen wir deshalb auch Einzelinitiativen durch den VDVC unterstützen, ihre Reichweite erhöhen und für einen besseren Pressezugang sorgen.

Bisher fehlt ein zentrales, von der Industrie unabhängiges Sprachrohr. In den Foren wird viel gemeckert, aber das verpufft. Wir brauchen eine deutliche Stimme, die für Aufmerksamkeit sorgen kann. Nur gemeinsam können wir etwas erreichen.

Außerdem wollen wir Aufklärungsarbeit leisten, zum Beispiel Informationsveranstaltungen für Eltern anbieten und helfen, solche Aktionen deutschlandweit zu organisieren. Dafür brauchen wir natürlich Unterstützung und aktive Mitglieder.

Wir könnten uns auch Vorstellen LAN-Partys an Schulen zu organisieren. Immerhin fördern Spiele die Teamfähigkeit und den sozialen Zusammenhalt, auch wenn leider oft etwas anderes behauptet wird. Solche Veranstaltungen können das Miteinander und sogar die Identifikation mit der Schule stärken.
In naher Zukunft planen wir eine Kampagne zum Thema Jugendschutz, die von den Spielern ausgeht. Wir hoffen so ein Signal für den verantwortungsvollen Umgang mit dem Medium setzten zu können.

2 von 4

nächste Seite


zu den Kommentaren (11)

Kommentare(10)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.