Ver-Messen - Das Ende der Games Convention in Leipzig

Die Games Convention zieht ab 2009 von Leipzig nach Köln. Unter dem Namen GamesCom soll die Messe als Fachmesse etabliert werden. Riskant oder eröffnen sich dadurch neue Chancen?

Natürlich ist das nicht fair. Dass die Games Convention heute die wohl wichtigste Spielemesse der Welt ist, verdankt sie in vielerlei Hinsicht dem Standort Leipzig: Dem Messeteam, das das Konzept groß gemacht hat. Der Stadt, die es nach Kräften unterstützt. Nun frisst der Erfolg seine Väter, die Messe zieht 2009 nach Köln. Der deutsche Spiele-Branchenverband BIU will es so; Leipzig ist zu klein geworden, zu provinziell. Man mag das moralisch schade finden, aber das wäre naiv, denn um Moral geht es nicht ? es geht um die Interessen der Spielehersteller. Nicht um die Interessen von Leipzig. Und auch nicht um die der Spieler. Die neue Messe soll in erster Linie eine Fachmesse werden, so wird gemunkelt. Sprich: Publikum ist eher nebensächlich. Und wenn, dann bitte Familien, Gelegenheitsspieler, die TV-taugliche Masse; nicht die verrückten Hardcore-Fans. Der BIU wäre gut beraten, aus dem Schicksal der E3 zu lernen: das einstige Glanzlicht wurde zur kompakten Fachmesse umgebaut und verlor jede Bedeutung.

Der Umzug ist nicht ohne Risiko. Die neue Kölner Messe wird GamesCom heißen, denn die Namensrechte an der Games Convention liegen bei der Leipziger Messe. Die könnte mit dem zugkräftigen Titel (und ihrer Erfahrung) neue Kooperationen knüpfen; etwa mit dem britischen Verband ELSPA, der seit langem nach einem Ersatz für die einst wichtige ECTS in London sucht, oder mit Paris, das sich als Spielemetropole etablieren will. Gegen diese Großstädte wäre es dann womöglich Köln, das provinziell wirkt.

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