Verräterischer Nvidia-Treiber - Besuchte Porno-Webseiten im VRAM gefunden

Ein Fehler im Grafiktreiber von Nvidia erlaubt es, im Inkognito-Modus von Chrome besuchte Webseiten später wieder zu rekonstruieren.

Nvidia hat einen verräterischen Treiberfehler seit zwei Jahren nicht behoben. Nvidia hat einen verräterischen Treiberfehler seit zwei Jahren nicht behoben.

Update: Nvidia hat inzwischen auf die Vorwürfe reagiert. Demnach liegt das Problem nicht beim Grafikkartentreiber, sondern bei der Speicherverwaltung unter Mac OS. Unter Windows tritt das Problem dagegen laut Nvidia nicht auf.

Offizielles Statement von Nvidia:

»Das Problem hängt nicht mit dem Grafikartentreiber von Nvidia, sondern mit der Speicherverwaltung unter Mac OS zusammen. Der Nvidia-Treiber muss sich an die Vorgaben des Betriebssystems halten und arbeitet, wie er soll. Unter Windows sind wir nicht auf dieses Problem gestoßen, da hier alle anwendungsspezifischen Daten gelöscht werden, bevor der Speicher für andere Programme verfügbar gemacht wird.«

Der Blogger und Programmierer Evan Andersen war wie viele andere Internet-Nutzer auch auf Porno-Webseiten unterwegs und nutzte dafür den Inkognito-Modus von Google Chrome, der dafür gedacht ist, keine Spuren der besuchten Webseiten zu hinterlassen. Doch als er Stunden später Diablo 3 startete, war er schockiert, das er beim Start des Spiels, das dabei kurz hängen blieb, statt des schwarzen Ladebildschirms die zuletzt im Inkognito-Modus besuchte Webseite zu sehen bekam und das in allen Details.

Nach einer Analyse fand Andersen den Fehler im Grafikkarten-Treiber von Nvidia. Dieser scheint den Videospeicher nicht zu löschen, bevor er für eine andere Anwendung freigegeben wird. Das trifft auch dann zu, wenn Chrome im Inkognito-Modus genutzt wird. Als dann Diablo 3 einen eigenen Bereich im VRAM anforderte, wurde der zuvor von Chrome genutzte Speicher zugewiesen und durch den Fehler in Diablo 3 dann statt des Ladebildschirms angezeigt.

Andersen programmierte sich dann ein kleines Tool, das den Videospeicher nach nicht leeren Bereichen durchsucht und war so in der Lage, besuchte Webseiten aus dem VRAM wiederherzustellen, manchmal mit ein paar Verschiebungen, aber oft sogar absolut genau Pixel per Pixel. Durch diesen Fehler könnten Nutzer des gleichen PCs sich gegenseitig ausspionieren, auch ohne Administrator-Rechte - oder es könnte wie bei Andersen rein aus Versehen geschehen.

Der Fehler soll laut Andersen sehr einfach zu beheben sein, doch inzwischen ist es zwei Jahre her, dass er den Fehler an Google und Nvidia gemeldet hat. Nvidia hat den Fehler zwar bestätigt, aber bisher noch nicht behoben, während Google hier nicht tätig werden will, weil der Inkognito-Modus nicht dafür gedacht sei, gegen Nutzer auf dem selben PC zu schützen, obwohl das für viele der einzige Grund ist, diesen Modus zu verwenden. Vermutlich wird sich nach der Berichterstattung über das Problem in den Medien etwas am Verhalten der Unternehmen ändern.

Quelle: charliehorse55

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