Virtual Reality - Eine Million VR-Brillen im dritten Quartal 2017 verkauft

Eine Studie des Marktforschungsunternehmens Canalys zeigt im dritten Quartal 2017 ein starkes Verkaufswachstum im VR-Bereich.

Oculus Rift verkaufte sich nach der dauerhaften Preissenkung auf 399 Dollar (449€) deutlich besser. Oculus Rift verkaufte sich nach der dauerhaften Preissenkung auf 399 Dollar (449€) deutlich besser.

VR kommt nicht so recht in Gang. Die Technologie wurde vor wenigen Monaten noch als revolutionärer Umbruch in der Gamingbranche gefeiert, doch nachdem Oculus Rift und HTC Vive veröffentlicht wurden, ist die Euphorie verfolgen. Die Verkaufszahlen enttäuschten seit dem Start.

Im vergangenen Quartal kam jedoch neuer Schwung in den Markt, denn die Hersteller senkten kräftig die Preise, der anfangs bis zu 900 Euro teuren Geräte. Das zeigen die Zahlen, die das Marktforschungsunternehmen Canalys in einer neuen Studie recherchiert hat.

Immerhin eine Million Headsets fanden demzufolge Abnehmer, nachdem der Preis für Oculus Rift erst zeitweise und inzwischen konstant auf 399 Dollar gesenkt wurde. Damit zog Oculus mit dem ursprünglichen Preis von PlayStation VR gleich, die jedoch inzwischen für um die 300 Euro zu haben ist.

PSVR bleibt das günstigste der drei großen Headsets. PSVR bleibt das günstigste der drei großen Headsets.

Sony dominiert den Markt

Auch deshalb bleibt Sony fürs Erste der Top-Player auf dem Markt. 490.000 PSVR-Geräte verkauften die Japaner im dritten Quartal 2017. Dahinter folgten Oculus Rift, mit 210.000 Einheiten und HTC Vive mit 160.000 Geräten.

Gemeinsam machen Sony, Oculus und HTC 86 Prozent des Gesamtmarktes für High-End-VR aus. Der große Vorsprung für Sony lässt sich leicht durch das günstigere Gesamtpaket aus PS4 und PSVR erklären. Die PC-Headsets sind inzwischen zwar für deutlich weniger Geld zu haben, als zum Einstand, sie benötigen jedoch weiterhin einen teuren Gaming-PC, statt einer vergleichsweise preiswerten PS4. Das ist vielen Usern noch zu teuer, wie es Vincent Thiele von Canalys, eine Firma, die Unternehmen im Technologie-Bereich berät, erklärt:

"VR-Adaption im Konsumentenbereich hängt stark vom Preis ab und die Oculus-Strategie, den Preis zu senken, hat definitiv dabei geholfen, die Adaption zu befeuern."

Dass dieser Satz zutrifft, beweist alleine die Tatsache, dass das ausgereifteste aber auch teuerste Gerät im Dreierverbund die niedrigsten Absätze verbuchte. Sony hingegen erzielte mit der technisch unterlegenen aber auch günstigsten VR-Brille den größten Marktanteil.

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Japan bietet VR-Erlebniswelten

Die Adaption von VR-Inhalten unterscheidet sich jedoch global gesehen immens. Gerade Japan hat mit seiner einzigartigen Gaming-Kultur dafür gesorgt, das VR langsam Fahrt aufnimmt.

VR-Erlebniswelten, wie im Tokioter Stadtteil Shinjuku, sind Orte, an denen Japaner es laut Studie genießen, ihre Fantasien in virtuellen Realitäten auszuleben. Das rühre von Japans Anime- und Spielkultur her. Sony habe sich dies zunutze gemacht und dominiert nun mit einem Marktanteil von 80 Prozent den japanischen High-End-VR-Markt. Neue VR-Bundles mit Doom, Skyrim und Gran Turismo sollen diesen Trend fortschreiben.

Eine Fortschreibung des positiven Trends aus dem dritten Quartal 2017 erwarten die Analysten auch für das kommende Jahr. Dafür werde vor allem Microsofts Mixed-Reality-Plattform sorgen und gerade im Business Bereich die Verbreitung von VR-Brillen antreiben.

Starkes Wachstum im Business-Bereich erwartet

Canalys-Analyst Jason Low hat für die Zukunft gerade im Geschäftsbereich hohe Erwartungen: "Große PC-Hersteller, wie HP, Lenovo, Acer, Asus und Dell werden ihre VR-Headsets veröffentlichen und dafür ihre Distributionskanäle nutzen. Deshalb kann von einem starken Wachstum im Bereich Business ausgegangen werden."

Übrigens ließ Canalys auch bewusst die Performance der Low-End-VR-Headsets, wie Gear VR und Google Daydream, unter den Tisch fallen. Gerade Samsung Gear VR hätte dann nämlich den größten Anteil am Markt. Kein Wunder, es ist ja auch das günstigste Gerät im Bunde.

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