In Kanada ist vieles anders, wie wir spätestens seit Michael Moores "Bowling for Columbine" wissen: Kanadier sperren beispielsweise ihre Haustüren nicht ab und tragen eher selten Schusswaffen. Was wir aber noch nicht wussten: Junge Kanadier geben virtuellem Sex den Vorzug gegenüber realem Körperkontakt. Zumindest behauptet das eine neue Studie.
Die Digitalisierung des Lebens dringt selbst in die intimsten Bereich vor. Auch das Liebesleben bleibt davon nicht ausgespart. Sofern eine in Kanada durchgeführte Studie zutrifft, ist jungen Menschen virtueller Sex lieber als richtiger. Für die Untersuchung wurden 2484 Personen an 150 Colleges und Universitäten in Kanada befragt. 51 Prozent der Studienteilnehmer waren Frauen, 49 Prozent Männer, wie mybroadband.co.za berichtet.
87 Prozent der befragten Männer und Frauen gaben an, dass sie schon einmal virtuellen Sex über Instant Messenger, Webcams oder via Telefon genossen hätten.
Die meisten der Studienteilnehmer sind zwischen 18 und 23 Jahre alt, sind also mit Computern groß geworden. "Das Internet ist deren zweite Natur", wie einer der Forscher meint, "und so macht es Sinn, wenn sie das Internet auch auf ihre sexuellen Erfahrungen ausweiten".
Via Chat oder Foren sei die Kontaktaufnahme bequemer und einfacher als beispielsweise in einer nicht virtuellen Kneipe. Zudem bewahren sich die Teilnehmer beim Cybersex eine gewisse Anonymität, wie die Forscher meinen.
So verblüffend sich das Ergebnis der Studie auch liest, einiges scheint für die virtuelle Liebe zu sprechen: Sie strengt körperlich weniger an, es kann weniger dabei schief gehen und sie schützt absolut zuverlässig vor Krankheiten und einige Tausend Gramm schwere Spätfolgen. Ob sie aber auch genauso viel Spaß macht, steht auf einem anderen Blatt...
(Hans-Christian Dirscherl, PCWelt.de)
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