War for the Overworld - Untergrund-Baustelle

War for the Overworld will das Dungeon-Keeper-Remake sein, das EAs Mobile-Ableger nicht war. Wir haben die Early-Access-Version auf Steam ausprobiert, uns tief in den Untergrund gegraben und noch nicht viel Gold gefunden.

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Electronic Arts'durchkommerzialisiertes und heftig kritisiertes Touchscreen-Remake des Schergenscheucher-Klassikers Dungeon Keeper zeigt, dass weiterhin großes Bedürfnis bei Spielern besteht, Höhlen zu graben und sie mit lichtscheuem Personal zu füllen. Auf der Suche nach Alternativen sind wir in den Stollen der Steam-Early-Access-Gewölbe auf War for the Overworld gestoßen.

Was ist Early Access?
Im Early-Access-Progamm von Steam können Spiele bereits in frühen Alpha- und Beta-Phasen gekauft werden. Wer früh zugreift, erhält das Spiel in der Regel günstiger und muss für die später erscheinende Vollversion nichts draufzahlen. Allerdings gibt es auch keine Garantien, dass angekündigte Features tatsächlich eingebaut werden, man kauft eben ein unfertiges Spiel und sollte sich darüber auch im Klaren sein.

Zuerst kommt das Grundgestein, der Rest folgt später

Dieser Kerkermanager-Klon der Firma Subterranean Games hat wohltuenderweise mit Free2Play und Mikrotransaktionen nichts zu tun, ist aber auch noch lange nicht fertig. Subterranean Games ist ein bisher unbeschriebenes Blatt. Das knapp ein Dutzend Entwickler starke Studio fand sich - der Name legt es nahe - für die Produktion des Dungeon-Keeper-Klons zusammen.

Aktuell ist für rund 20 Euro schon die Version Bedrock-Beta verfügbar, die sozusagen das Grundgestein des Spiels beinhaltet. Das Tutorial und eine sehr kurze Mission der geplanten Kampagne sind bereits spielbar, dazu gibt es drei frei durchwühlbare Sandbox-Kerker zum Ausprobieren, in denen allerdings nichts passiert und keinerlei Gegner zum Sturm auf unseren Dungeon blasen.

Klassiker der alten Schule

War for the Overworld will klassisches Dungeon-Manager-Gameplay bieten und hält sich strikt an das Dungeon-Keeper-Rezept: Als machtdurstiger Oberbösling und Kerkerverwalter in einer leicht ironisch angehauchten Fantasy-Welt bauen wir unseren Einflussbereich aus, indem wir uns als Tiefbauunternehmer betätigen und von kleinen grünen Imps eine unteridische Basis buddeln lassen.

Die dient hauptsächlich dazu, kampfkräftige Schergen zu rekrutieren und zu beherbergen. Wenn wir Räume ausschachten, weisen wir ihnen Zwecke wie Schatzkammer, Waffenschmiede, Bibliothek oder Sumpfschwein-Stall zu. Je nachdem, welche Art von Räumen wir ausweisen, melden sich andere Untergebene in unserem dunklen Etablissement. Berauschend ist die Optik dabei nicht - es ist im Gegenteil sogar von Vorteil, dass es in der Höhle ziemlich duster ist.

War for the Overworld - Screenshots ansehen

Den Imps beim Bauen und den Monstern beim Umherschlurfen zuzuschauen ist kein besonders beglückender Zeitvertreib - dazu sind die Animationen zu eintönig und unspezifisch. Imps beispielsweise hacken einfach mit ihren Pickeläxten zwei- oder dreimal grob in Richtung Wand, und schon ist ein neues Feld freigelegt.

Lachen mussten wir nur über das Werkstatt-Monster, das einen Hammer auf dem Kopf montiert hat, beim Schmieden hochhüpft und sein Kopf-Werkzeug auf den Amboss headbuttet. Das zweckmäßig fade Interface soll laut den Entwicklern aber noch einmal komplett überarbeitet werden.

Backpfeifen verteilen

Für uns gehen unsere Söldner dann gegen andere böse Overlords vor oder wehren Expeditionen vorwitziger Heldentrupps ab, für die ein Kerker voller Monster und Schätze geradezu magnetische Anziehungskraft ausübt. Direkt steuern lassen sich unsere finsteren Legionen nicht - wir können, wie im Genre üblich, nur simple Befehle wie »hier angreifen« per Sammel-Flagge ausführen lassen, woraufhin die gesamte Dungeon-Belegschaft an den fraglichen Ort stürmt und alles meuchelt, was sich ihnen in den Weg stellt.

Die Ego-Ansicht wie bei den alten Dungeon-Keeper-Spielen aktivieren wir in einigen Levels per Zauberspruch. Bislang können wir so aber noch nicht zaubern, kämpfen oder anderweitig interagieren. Die Ego-Ansicht wie bei den alten Dungeon-Keeper-Spielen aktivieren wir in einigen Levels per Zauberspruch. Bislang können wir so aber noch nicht zaubern, kämpfen oder anderweitig interagieren.

Immerhin hat es ein beliebtes Feature aus Dungeon Keeper auch in War for the Overworld geschafft: Die Mausklick-Ohrfeige, mit der wir einzelne Unterlinge zur Räson bringen. In der Ego-Ansicht selber in die Haut eines unserer Untergebenen schlüpfen und kämpfen wie in Dungeon Keeper dürfen wir mit Hilfe eines Zaubers, kämpfen oder anderweitig interagieren können wir allerdings noch nicht und der Zauber steht auch nicht in allen Levels zur Verfügung (Anm. d. Red: Hier hatten wir zunächst behauptet, dass man gar nicht in die Ego-Ansicht wechseln kann).

Bietet War for the Overworld im Gegenzug andere Elemente, die es in Dungeon Keeper nicht gab? Nein. Bei unserem Besuch unter Tage haben wir kein einziges Fünkchen Eigenständigkeit entdecken können - schade.

Klone & Alternativen: A Game of Dwarves Statt von Kobolden werden wir in A Game of Dwarves (2011) von Zwergen angegraben: Der Dungeon-Manager hat zwar einige KI-Probleme, macht sich aber als Hybrid aus Dungeon Keeper und dem legendären Textgrafik-Spiel Dwarf Fortress recht gut.

Dungeons Ein klassischer Dungeon-Keeper-Klon, der 2011 von Realmforge veröffentlicht wurde, aber leider bis in den hintersten Kerkerwinkel mit Bugs verseucht auf den Markt kam und den Charme des Originals nicht ansatzweise umsetzen konnte.

Evil Genius Als Superschurke wie aus einem James-Bond-Film entsprungen herrschen wir über unser eigenes Inselhauptquartier, das wir mit teuflischen Fallen spicken. Von hier aus schicken wir unsere Schergen in die ganze Welt, um abscheuliche kriminelle Husarenstücke zu begehen. Evil Genius erschien 2004.

Spacebase DF-9 Das Raumstations-Managerspiel von Double Fine ist noch nicht fertig, sondern schwebt genau wie War for the Overworld im luftleeren Early-Access-Raum. Die Optik ist knuffig, momentan gibt es aber auch dort noch nicht viel Betätigungsspielraum für Dungeon-Verwalter.

Startopia Na gut, ausnahmsweise spielen wir in Startopia von 2001 keinen Erzbösewicht sondern den Manager einer Raumstation. Das Spielprinzip ist jedoch ähnlich – Aliens verschiedener Spezies wollen Kost, Logis, Duschen, Shopping-Möglichkeiten. Wir wollen dafür ihr Geld.

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