Seite 2: Warum sind Strategiespiele so ein »deutsches« Genre? - Das sagen Entwickler

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Inhaltsverzeichnis

1

Einleitung
Das Volk der Dichter, Denker und Strategen
Zeit ist Geld

2

Deutschland ist PC-Land
Deutsche kaufen deutsche Spiele - Russen und Polen aber auch

3

Strategie im Herzen
Doch nicht typisch deutsch

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Deutschland ist PC-Land

Thorsten Wahner, Game Designer, Grimlore Games (SpellForce 3)

Der Heimcomputer und später der PC hatte unter Spielern in Deutschland traditionell schon immer eine sehr starke Verbreitung und konnte sich auch gegen die stärker werdenden Spielekonsolen recht gut behaupten. Auch mein erster Kontakt zu Videospielen fand nicht über eine Konsole sondern über den Amiga 500 statt und Klassiker wie SimCity, Populous, Die Siedler oder Syndicate waren hier sehr früh für meinen eigenen Spielegeschmack prägend. Und da Strategiespiele auf dem PC zuhause sind, hat dessen weite Verbreitung natürlich einen guten Grundstein für den Erfolg des Genres in Deutschland gelegt.

Auch gab es zusätzlich zu den frühen, sehr beliebten internationalen Genrevertretern wie Dune II, Command & Conquer, Warcraft oder Age of Empires bereits in den 90er Jahren RTS-Spiele aus Deutschland und dem deutschsprachigen Raum, die ihren Fokus mehr auf Aufbau und Wirtschaft an Stelle von Gefechten gelegt haben. Allen voran natürlich die Siedler- und Anno-Spiele.

Strategie- und Wirtschaftsspiele waren jedoch nicht nur in Deutschland sehr populär. Die bereits genannte Command & Conquer Reihe oder auch die Strategiespiele von Blizzard waren und sind international nach wie vor beliebt. Während sie in Deutschland jedoch populär blieben, hat die Popularität in anderen Ländern wie den Vereinigten Staaten nachgelassen. Die Konsolen konnten dort eine wesentlich stärkere Marktdominanz aufbauen, was vor allem die AAA-Spieleentwicklung nachhaltig verändert hat.

Auf Konsolen haben Strategie Spiele noch nie sehr gut funktioniert, was natürlich hauptsächlich an der Steuerung per Gamepad liegt. Das führte dazu, dass die großen Publisher und Entwickler das Strategie Genre eher vernachlässigt haben und es mehr und mehr zu einem Nischengenre wurde.

Jedoch sind die Grundelemente der Strategiespiele nach wie vor in den äußerst beliebten MOBAs präsent, deren Ursprünge ja im RTS-Genre liegen. Man könnte also argumentieren, dass das RTS-Genre in Form der MOBAs nach wie vor lebendig und international enorm erfolgreich ist, was natürlich nur ein schwacher Trost für die Fans klassischer RTS- und Aufbauspiele sein dürfte.

Und diese Spielerschaft, die sich ein klassisches RTS mit Basenbau und Ressourcenmanagement wünscht, ist nach wie vor vorhanden, was ja durch den Erfolg der Remastered Editions von RTS-Klassikern wie Age of Empires II HD, Age of Mythology: Extended Edition oder Rise of Nations: Extended Edition mehr als deutlich zu sehen ist.

Ich würde daher nicht sagen, dass Strategiespiele ein typisch deutsches Phänomen sind. Das Genre hat hier nur sehr gute Bedingungen vorgefunden, um sich eine große Fanbase aufzubauen.

Ein Spiel wie Wasser in der Wüste: Preview zu SpellForce 3 (Plus)

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SpellForce 3 - Screenshots ansehen

Deutsche kaufen deutsche Spiele - Russen und Polen aber auch

Dominik Abé, Creative Director, Mimimi Productions (Shadow Tactics)

Ich denke das liegt einfach daran, dass in Deutschland sehr früh sehr gute Strategiespiele entwickelt wurden, wie Anno, Siedler oder auch Desperados. Für deutsche Produkte war die Vermarktung solcher Games hierzulande natürlich stärker, dadurch wurden mehr Leute auf diese Art von Spiel aufmerksam. Die Beliebtheit stieg, mehr Strategiespiele wurden entwickelt und so weiter.

Natürlich spricht das Genre auch ein bisschen den planungsverliebten Deutschen an. Mit Shadow Tactics haben wir allerdings gemerkt, dass Strategiespiele nicht nur in Deutschland, sondern gerade auch in Ländern wie Polen oder Russland extrem gut ankommen.

Taktik-Meisterwerk made in Germany: Test zu Shadow Tactics

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Shadow Tactics: Blades of the Shogun - Screenshots ansehen