Shoot'em'Ups sind Schnee von gestern? Weit gefehlt. Das japanische Entwickler-Studio Edelweiss verpasst dem altbackenen Genre mit Astebreed ein modernes HD-Gewand und nimmt auch sonst einige Verbesserungen vor. Allen voran machen sie das Genre der Bullet Hells dynamischer, zugänglicher und abwechslungsreicher.
Trotzdem bleibt Astebreed äußerst japanisch und wirkt besonders auf dem europäischen Markt gewagt. Die Mechs könnten direkt aus Gundam stammen und die Vertonung ist auch in nur in japanisch. Aber bei der geballten Shoot'em'Up-Action bleibt eh wenig Zeit die Story zu verfolgen.
Mit dem Schwert zur Schießerei
Als junger Mech-Pilot Roy stellen wir uns der antiken Alien-Rasse Filune, die einen galaktischen Krieg vom Zaun brechen. Und das wissen wir auch nur, weil wir uns die Steam-Beschreibung durchgelesen haben. Die Action als hektisch zu beschreiben ist nämlich mehr als untertrieben und dadurch geht die Story schnell im Bullet-Hell-Chaos unter. Wer dem Japanischen nicht mächtig ist, muss die Geschichte via Untertiteln in der linken Bildschirmecke verfolgen. Und dafür bleibt meist einfach keine Zeit.
Aber Astebreed glänzt nicht durch die Story, sondern gerade durch die aufpolierte Shoot'em'Up-Action, die auch optisch eine fantastische Figur macht. Anstatt in 2D zu laufen, sind alle Texturen von Astebreed in 3D und läuft in 1080p. Dazu gibt es Kamerafahrten, die die ganze Action noch dynamischer gestalten: Zu Beginn des Level startet die Kamera meist in klassischer Shoot'em'Up-Ansicht von der Seite, wechselt dann aber auch hinter den Mech in eine Third-Person- oder über ihn in eine Top-Down-Ansicht.
Astebreed - Screenshots ansehen
Das Kampfsystem ist auch nicht mehr so simpel wie in R-Type. Zur Auswahl stehen uns drei Attacken: Scatter Shot, Focus Shot und ein Schwert. Mit der Mech-Klinge zerschlagen wir nicht nur feindliche Roboter, sondern wehren auch ankommende Schüsse ab. Mit gehaltener Schuss-Taste visieren wir Gegner an, die sich nicht auf unserer 2D-Ebene befinden und treffen sie dadurch automatisch.
All diese Elemente schaffem ein äußerst dynamisches Kampfsystem, bei dem wir andauernd Schüssen ausweichen, sie abwehren, dann Nahkampfangriffe starten und kurz darauf mit dem Dash die Action wieder verlassen, um mit den Fernkampfangriffen unser Kombometer aufzubauen.
Denn wie im Genre üblich ist die Highscore-Hatz ein integrales Element. Unsere Kombo bauen wir auf, solange unser Schild aktiv ist und wir Gegner mit den Fernangriffen abschießen. Kassieren können wir unsere Kombo aber nur über Schwertangriffe, die aber gleichzeitig unsere Kombo wieder senken. Daher wechseln wir nach ein paar gezielten Hieben wieder in den Fernkampf - möglichst ohne getroffen zu werden, versteht sich.
Edelweiss hat es definitiv geschafft, das Shmup-Genre in die Moderne zu holen, ein optisch schönes und auch mechanisch anspruchsvolles Spiel zu basteln, das auf dem Erbe der Klassiker aufbaut, aber einfach so viele Dinge besser macht. Der einzige Wehrmutstropfen ist die relativ kurze Spielzeit. Mit sechs Kapiteln haben wir die Story innerhalb von 2 Stunden durchgespielt. Aber natürlich lädt die Highscore-Jagd immer wieder aufs Neue zum Spielen ein.
Astebreed gibt's auf Steam oder im japanischen Indie-Store Playism, für alle, die ihre Spiele DRM-frei mögen. Den Steam-Key legt Playism sogar noch oben drauf und es wird in Dollar bezahlt, was dank der Umrechnungsrate ein wenig günstiger kommt.
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