- Wer oder was ist Tencent?
- Der Riesen-Publisher aus China taucht in immer mehr Videospielen auf - als Investor von deren Entwicklerfirmen wie Epic Games.
- GameStar Plus wirft einen genaueren Blick auf Bilanzen und Unternehmensstrategie: Ist Tencent böse?
Microsoft, Sony, Nintendo, Tencent, Electronic Arts, Activision. Wer gehört nicht in die Reihe? Nintendo natürlich, denn die Erfinder des Schildkrötenklempners und der Fuchtelkonsole zählen nicht mehr zu den fünf umsatzstärksten Spielefirmen der Welt. Wer den Branchenkrösus sucht, muss vom Nintendo-Hauptquartier im japanischen Kyoto knapp 2.500 Kilometer nach Westen reisen, nach Shenzen in China.
Dort sitzt der Konzern Tencent, der laut den US-Marktforschern von Newzoo so viel Geld mit Spielen umsetzt wie niemand sonst: zwischen Juni 2014 und Juni 2015 satte acht Milliarden Dollar. Wohlgemerkt: ausschließlich mit Spielen, obwohl Tencent noch andere Geschäftsfelder beackert. Da seufzen selbst die Konsolenhersteller neidvoll, Microsoft kommt als Zweitplatzierter auf 5,1, Sony als Dritter auf 4,9 Milliarden. Tencent ist eine, wenn nicht DIE Supermacht der Spielebranche. Doch in Europa kennt die Chinesen fast keiner.
Nach Konami-Zwist: Umwarb Tencent auch Hideo Kojima?
Eines ihrer Spiele kennt indes jeder: League of Legends (kurz LoL). Nachdem Tencent dessen Entwickler Riot Games schon 2011 mehrteilig übernommen hatte, gehört er ihnen seit Dezember 2015 komplett. Und damit eines der ertragreichsten Onlinespiele überhaupt, das im vergangenen Jahr nach Schätzungen von SuperData Research 1,25 Milliarden Dollar abgeworfen haben soll.
Noch dazu hält Tencent einen 12-prozentigen Anteil an Activision Blizzard und 40 Prozent des Unreal-Maches Epic Games, außerdem hat man in den Warcraft-Kinofilm investiert. Inzwischen beteiligt sich Tencent sogar am deutschen Entwickler-Urgestein Yager. Wir beleuchten den Branchenriesen, seine Ursprünge - und seinen Umgang mit Bürgerrechten. Mit denen nimmt man's in China nämlich nicht so genau.
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