When in Rome - Liebes-Komöde vom Daredevil-Regisseur

Leichte Urlaubskomödien gibt es wie Sand am Meer. Darf sich When in Rome mit zu den besseren zählen?

Es ist noch gar nicht so lange her, da lief All Inclusive in den deutschen Kinos. Eine herzige Gute-Laune-Komödie mit Jean Reno und Vince Vaughn, die in traumhaft paradiesischer Umgebung mit dem schönen Geschlecht aneinander gerieten. When in Rome – Fünf Männer sind vier zuviel, so der einfallsreiche deutsche Titel dieses neuen Films, tritt in vergleichbare Fußstapfen. Auch hier geht es um Amerikaner, die auf fremden Boden in lockerleichte Liebesgeschichten geraten.

Für die Hauptrolle suchte man sich Kristen Bell aus, eine hübsche und sympathische junge Schauspielerin, die man aus besagtem All Inclusive, vor allem aber als Blitze schießende Mentalistin aus Heroes kennen dürfte. Manch anderer kennt sie eventuell auch aus der Serie Veronica Mars oder der gelungenen Komödie Nie wieder Sex mit der Ex. Die Regie ist relativ ungewöhnlich: Mark Steven Johnson hat zuvor die beiden actionreichen Comic-Verfilmungen Daredevil und Ghost Rider gedreht.

Rom-antisch

Beth Martin (Kristen Bell) ist eine junge New Yorkerin, die es eines Tages privat und geschäftlich nach Rom verschlägt. Bei der Hochzeit ihrer jüngeren Schwester trifft sie auf Nick (Josh Duhamel), einen leicht zynischen Junggesellen, der ihr auf Anhieb gefällt. Frustriert darüber, dass nicht mehr daraus wird, entdeckt sie einen angeblich magischen Wunschbrunnen, aus dem sie sich kurzerhand fünf Münzen mitnimmt.

Nick (Josh Duhamel) und Beth (Kristen Bell) Nick (Josh Duhamel) und Beth (Kristen Bell)

Ein großer Fehler, denn nun machen sich die fünf ehemaligen Besitzer, darunter Nick, ein Zauberkünstler, ein exzentrischer Maler und ein selbstverliebtes Model auf, sie zu verfolgen. Wie Beths Schwester ihr erzählt, hat sie mit ihrem dreisten Diebstahl einen Liebeszauber gewirkt. Laut einer Legende verlieben sich alle Münzenwerfer bedingungslos in Frauen, die ihre Münze aus dem Wunschbrunnen nehmen.

Trip mit Hindernissen

In allen Fisch-aus-dem-Wasser Filmen macht man sich einen Spaß aus der Tatsache, dass die Hauptfiguren aus ihren gewohnten Umgebungen gerissen werden. Egal ob Rush Hour, Mr. Bean macht Ferien, Road Trip oder Crocodile Dundee, meistens ist es lustig zu sehen, wie kulturell unterschiedliche Welten aufeinander treffen und in Schlamassel geraten.

In When in Rome trifft das leider ausnahmsweise einmal nicht zu, da Regisseur Mark Steven Johnson nichts aus dem Konzept macht. Die Rundreise in Rom wird mit plattesten Gags gespickt und keine einzige der berühmten Sehenswürdigkeiten effektiv genutzt. Die ohnehin sparsam verteilten witzigen Szenen lassen kein einziges Mal lachen. Das wäre bei einer Romcom nicht weiter schlimm, wäre zumindest der Romantikgehalt zufrieden stellend. Auch das ist nicht der Fall. Die Love Story der beiden Hauptdarsteller ist kindisch, albern und bleibt ohne jeglichen Funken.

Veni, vidi, perdidi

Das einzige halbwegs Ansehnliche am Film ist Bell selbst, die sich des schwachen Scripts scheinbar bewusst ist und händeringend versucht zu retten, was noch zu retten ist. Partner Josh Duhamel, am ehesten als Soldat aus den Transformers Filmen bekannt, verblasst als charakterloser Niemand, ähnlich schwach agieren Jon Heder (Napoleon Dynamite) und Bells echter Freund Dax Shepard, der ein übertrieben narzisstisches Model spielt.

Kino-Trailer zu When in Rome Video starten 1:59 Kino-Trailer zu When in Rome

Wenigstens ist es nett, Danny DeVito und Don Johnson nach langer Abstinenz mal wieder im Kino zu sehen, wenn auch nur in kleinem Rollen und einem eher schwachen Film. Regisseur Johnson sollte besser bei seinen Comic-Verfilmungen bleiben.

Fazit

Christian Mester (bereitsgesehen.de): Das gab es auch schon mal in unterhaltsamer. When in Rome ist eine kitschige Romcom, die nie wirklich lustig wird und selbst für eine Durchschnittsromanze zu vorhersehbar ist. Abzuraten.

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