PC schlägt Xbox vernichtend
Ein Blick ins Diagnoseprogramm dxdiag beweist: Unter Windows Vista läuft DirectX 10. Die neueste Version der Schnittstellensammlung erweitert die grafischen Möglichkeiten für Spieleentwickler massiv und bringt den echten interaktiven Film ein gutes Stück näher, die optisch umwerfenden Titel Crysis und Alan Wake sind da nur Vorboten (ausführliche technische Informationen über DirectX 10 lesen Sie in GameStar 11/2006). Zum Nachteil von Windows-XP-Nutzern veröffentlicht Microsoft das Up- date aber allein für Vista und zwingt sie damit langfristig zum teuren Umstieg. Zu Vista und Direct X10 gehört auch ein neues Treibermodell. Der klare Schnitt zwischen DirectX 9 und 10 erlaubt es hier, Altlasten über Board zu schmeißen. Und in Kombination mit zahlreichen anderen Optimierungen verbessert das die Ausnutzung vorhandener Ressourcen - mehr Spieleleistung ist die Folge. Theoretisch, denn noch bleiben die Grafiktreiber von ATI und Nvidia hinter den XP-Versionen zurück, wie unser Artikel »Spiele-Benchmarks« zeigt.
Aber Vista lockt nicht nur mit DirectX 10, es schockt auch Besitzer von Surround-Sound-Systemen: Raumklang gibt es derzeit generell nur mit einer Soundblaster X-Fi, und selbst dann nur in Titeln, die entweder wie Battlefield 2 OpenAL als Audioschnittstelle benutzen oder mit dem Creative-Tool Alchemy zusammen arbeiten. Grund: Microsoft hat DirectSound gestrichen.
Um den PC als Spieleplattform gegenüber den Konsolen wieder attraktiver zu machen, hat Microsoft die Initiative »Games for Windows« gestartet. Spiele mit diesem Logo, etwa Company of Heroes, laufen sowohl im 32-Bit- als auch im 64-Bit-Betriebssystem und integrieren sich in den neuen Spielebrowser. Ferner unterstützen Games-for-Windows-Titel den Xbox 360 Controller, und sie müssen Altersfreigaben des lokalen Jugendschutzssystems mitbringen. Eltern gibt Windows Vista nämlich erstmals die Kontrolle über die gespielten Titel ihres Kindes und das Stundenaufkommen. Mit Administratorrechten sperren Erziehungsberechtigte bestimmte Webseiten oder schränken den Zugriff auf Spiele ein. Dafür stehen mehrere Alterseinteilungen zur Wahl, unter anderem das System der USK. Anschließend legen Sie pro Windows-Benutzer fest, welche Spiele wann gespielt werden dürfen. Zusätzlich können Sie Programme ohne USK-Logo wahlweise grundsätzlich erlauben oder verbieten.
Über Live Anywhere spielen PC- und Xbox-Besitzer zusammen und tauschen ihre Spielerprofile aus. Das Gegeneinander im Kampf führte im Betatest von Shadowrun allerdings zu absurden Szenen. Aufgrund der Steuerung per Maus und Tastatur räumten PC-Nutzer die Konsolenspieler reihenweise aus dem Weg. Prompt cancelte Microsoft die Live-Anywhere-Unterstützung von Halo 2. Besser funktionieren könnte das Konzept bei Arcade-Racern oder Sportspielen, die auch am PC häufig mit Gamepad gespielt werden. Oder Microsoft macht sich über die Shooter-Steuerung auf der Konsole Gedanken, um die Xbox-Fraktion wettbewerbsfähig zu machen. Mehr über Live Anywhere, die Jugendschutzmechanismen und die Spielekompatibilität lesen Sie im Artikel »Spielen mit Vista«.
XNA ist eine Entwicklungsumgebung von Microsoft, mit der auch Einsteiger eigene Spiele für PC und Xbox 360 entwickeln können. Für den PC ist XNA kostenlos, Xbox-360-Entwickler zahlen 100 Euro im Jahr. Der Artikel »Spiele selbst entwickeln mit XNA« stellt die Möglichkeiten vor.
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