Erst gestern hatten wir darüber berichtet, dass ein alter C64 seit 25 Jahren zuverlässig seinen Dienst in einer polnischen Werkstatt verrichtet und damit bei manchen Lesern nostalgische Gefühle ausgelöst. Die Gefühle, die eine aktueller Einsatz des wesentlich jüngeren Windows XP auslöst, stehen dazu in einem recht interessanten Kontrast.
Windows XP wird seit April 2014 nicht mehr von Microsoft unterstützt oder aktualisiert und gilt damit als extrem unsicher. Trotzdem setzen selbst Behörden noch immer Tausende PCs mit dem alten Betriebssystem ein, wie ein Beispiel aus Großbritannien zeigt. Eine Anfrage nach dem britischen Informationsfreiheitsgesetz ergab, dass ausgerechnet Krankenhäuser und Verwaltung des staatlichen Gesundheitssystems NHS noch immer Tausende PCs mit Windows XP nutzen. Alleine der St. Thomas NHS Trust in London gab an, noch immer 10.800 entsprechende PCs im Einsatz zu haben.
Im Gegensatz zu einem tapferen C64 in Polen werden auf diesen nachweislich unsicheren Rechnern aber Patientendaten verarbeitet, was für britische Datenschützer einen klaren Verstoß gegen rechtliche Pflichten des NHS darstellt. Das britische Gesundheitsministerium erklärte gegenüber Motherboard, dass die NHS Trusts schon im April 2014 darüber informiert wurden, dass ein Wechsel von Windows XP dringend geboten sei und sogar entsprechende Budgets für die Kosten bereitgestellt wurden.
Während einige Krankenhäuser nach dem Bericht nun versprochen haben, bis Ende 2016 auf ein neueres Betriebssystem zu wechseln, sind andere der Ansicht, dass ihre Systeme sicher sind. Man verwende Antiviren-Software, Verschlüsselung, Angriff-Erkennungssysteme, Firewalls und ein DMZ. Manche Trusts sind aber schon mitten im Upgrade-Prozess. Microsoft selbst hat laut Motherboard auf Anfrage nur darauf verwiesen, dass Windows XP nicht mehr unterstützt wird.
Quelle: Motherboard
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