World Cyber Games 2006 - Deutschland hofft noch auf den Weltmeistertitel

Wenn es nach Deutschland gegangen wäre, hätten die World Cyber Games in diesem Jahr schon am Freitag enden können. Lediglich sechs Spieler aus dem 23-köpfigen Nationalteam hatten die Vorrunde nicht überstanden. Dementsprechend waren die Erwartungen für die beiden restlichen Finaltage sehr hoch, dass das deutsche Team wieder an die großen Erfolge vor zwei und drei Jahren anknüpfen und zahlreiche Medaillen einheimsen könnte. Der Mannschaftskapitän Josh Vögeding gab am Freitagabend dann auch das Ziel vor: der Sieg in der Nationenwertung und damit nach 2003 endlich der zweite Stern auf dem Trikot der Nationalmannschaft.

Aber wie im richtigen Sport folgen großen Erwartungen allzu oft auch große Enttäuschungen. Und so wie die deutsche Mannschaft zuvor geschlossen ihre Siege gefeiert hatte, musste sie nun die Niederlagen verdauen. Während das Ausscheiden bei Warcraft 3 (Marvin „Bash" Bartels) und Starcraft (Stefan „Dashwriter" Kalweit) von Spielern und Beobachtern noch wenig unerwartet war, überraschte das dreifache KO des favorisierten Need for Speed: Most Wanted-Teams mit Europameister Niklas „sliver" Timmermann, Christopher „crovex" Mück und Marco „Fox" Dachl. "Es war wie das Sterben der Lemminge. Einer nach dem anderen schied aus", kommentierte WCG-Sprecher Thomas von Treichel den nicht nur wegen des Wetters betrüblichen Samstag. Blieben als Hoffnungsträger nur noch das Counterstrike-Mixteam von Mousesports, die Fifa-Spieler und das erfolgshungrige Dawn of War-Trio.

Das Counterstrike-Team mit Roman „Roman" Reinhardt, Christian „Blizzard" Chmiel, Michael „Neo" Mitrega, Tim „Silver" Hochgrebe, Martin „fleks" Wehrmann hatte sich bis auf eine Niederlage gegen Uzbekistan souverän durch die Gruppenphase gekämpft und auch den zweimaligen Weltmeister Team 3D aus den USA besiegt. Im ersten Achtelfinalspiel wartete Virtus.pro aus Russland. Die Partie ging über drei Karten, nachdem Mousesports auf der ersten Map deutlich unterlegen waren, dann aber auf Inferno das Spiel drehte und auch die dritte Karte knapp für sich entscheiden konnte.

Ein Hoffnungsschimmer für das Nationalteam. Bis dahin hatten sich auch schon die beiden Fifa 06-Spieler Michael „Chocoyote" Oprée und Dennis „styla" Schellhase aus dem Turnier verabschieden müssen. Der dritte im Bunde, Dennis Zwillingsbruder Daniel „hero" Schellhase spielte sich hingegen zielstrebig richtig Finale. Dort trifft am heutigen Sonntag auf den Rumänen Patrascu „Ovvy" Ovidiu, der „styla" im Achtelfinale ins Aus befördert hatte. Für die erste deutsche Medaille sorgte aber bereits am Samstag Karsten „Phoenix" Hager mit einem dritten Platz in Warhammer 40k: Dawn of War. Seine beiden deutschen Mitstreiter, Colin „Left" Mitchell und Igor „Dragon" Jenner, waren zuvor in den KO-Runden gestrauchelt.

Nachdem alle Spiele vorüber waren, versammelte sich nahezu das komplette deutsche Team um die fünf Counterstrike-Mannen, um ihnen im Viertelfinale die Daumen zu drücken. Gegner von Mousesports war das dänische NoA-Team. Aber ganz offensichtlich sollte dies nicht der Tag der Deutschen werden: Die erste Karte verlor Mouz deutlich mit 7 zu 16 und die zweite 4 zu 16. NoA unterlag in der nächsten Runde gegen Pentagram aus Polen, die am Sonntagnachmittag im Finale gegen NiP aus Schweden antreten.

Ausführliche Tabellen von der Gruppenphase und die vollständigen Ergebnisse der KO-Runden finden Sie auf der offiziellen Webseite der World Cyber Games.

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