Mehr Komfort
Obwohl die Steuerung in der Solo- Kampagne schon herausragend funktioniert, setzen die Entwickler im Mehrspieler-Teil noch einen drauf. So gibt's einen ins Spiel integrierten Text- und Sprachchat sowie komfortable Befehlskürzel, durch die Sie per Tastendruck wie in Battlefield 2 Kollegen um Unterstützung bitten, Feindsichtungen melden oder sich einfach nur für die Hilfe eines Teammitglieds bedanken. Ebenfalls nett: Wenn Sie gerade mehr als genug Bonuspunkte für Superwaffen gesammelt haben, dürfen Sie die mit Verbündeten teilen.
Auch die lange Suche nach einer offenen Multiplayer-Partie entfällt. Da es keinen Basisbau gibt, können Sie jederzeit einer laufenden Schlacht beitreten, ohne Nachteile befürchten zu müssen. Kurzum: Selten war ein Strategiespiel so zugänglich, wenn es um Online-Gefechte mit menschlichen Mitspielern ging.
Mehr Spieler
Auf insgesamt 21 Karten dürfen Sie unter drei gelungenen Mehrspieler- Modi wählen (siehe Multiplayer- Kasten). Auswirkungen auf Ihre Spielweise haben aber vor allem die vier unterschiedlichen Charakterklassen: So zieht der Infanterist mit Fußsoldaten ins Gefecht, die sich in Wäldern verstecken und es je nach Typ mit Hubschraubern und Panzern aufnehmen können. Der Panzerfahrer greift auf schweres Gerät zurück, ist schneller unterwegs, aber schutzlos gegenüber Luftangriffen. Diese kommen vom Luftwaffenoffizier, der mit flinken Hubschraubern in die Schlacht zieht, aber keine Punkte einnehmen kann. Zu guter Letzt gibt es noch den Unterstützer, der bis auf eine träge, aber äußerst mächtige Artillerie keinen Schaden austeilt, dafür aber seinen Kollegen mit Luftabwehr- und Reparaturfahrzeugen beisteht.
Dank dieses Schere-Stein-Papier-Prinzips kommt es auf ein perfektes Teamwork aller Klassen an. In der langen Beta-Phase des Programms hat das zwischen anonymen Spielern bereits hervorragend funktioniert. Auch im heimischen Netzwerk macht das Zusammenspiel aller Klassen einen Heidenspaß und erlaubt eine Menge unterschiedlicher Taktiken, zumal World in Conflict mit durchdachten Funktionen punktet. Wenn Sie einem laufenden Gefecht beitreten, empfiehlt Ihnen das Spiel zum Beispiel Charakterklassen, die noch nicht in der Schlacht vertreten sind. Und wenn Sie nicht genug Spieler für ein groß angelegtes Match finden, können Sie durch die sogenannte Few Player?-Option viele Klassen auf wenige Teilnehmer verteilen oder die Lücken mit Bots schließen, deren Klasse und Spielcharakteristik (von aggressiv bis defensiv) Sie selbst bestimmen dürfen - super! Die Server- Stabilität und Verbindungsgeschwindigkeiten konnten wir bislang jedoch nicht testen, da die Server noch nicht online waren.
Mehr Hirn
In der Solo-Kampagne wie in Multiplayer- Gefechten ist die KI das größte Problem von World in Conflict - wenn auch auf hohem Niveau. Vor allem die Wegfindung bereitet dem Programm bei größeren Einheitengruppen gelegentlich Schwierigkeiten. Zwar können Sie auf Knopfdruck zwischen Block- und Linienformation wechseln, um Ihre Truppen zum Beispiel eine Brücke passieren zu lassen. Kommen aber KI-gesteuerte Alliierte dazu, verkanten sich die Einheiten oftmals hartnäckig ineinander - da bleibt nur noch mühseliges Auseinanderklauben von Hand.
Auch die leidige Echtzeit- Strategie-Krankheit, dass Einheiten manchmal nicht bemerken, wenn benachbarte Verbündete beschossen werden, hat World in Conflict befallen - das macht die fünf Jahre alte Genre- Referenz Warcraft 3 besser. Ansonsten gibt es keinen Anlass zur Kritik: Die Gegner setzen ihre unterschiedlichen Truppentypen und Superwaffen sinnvoll ein und gehen in der Regel aggressiv auf Eroberungstour. Unfaire Aktionen sind uns keine aufgefallen.
Den vollstondigen Test zu World in Conflict lesen Sie in GameStar-Ausgabe 10/2007 oder online als pdf im Heftarchiv.
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