Metall und Blut
Ähnlich misslungen wie die Menschen sind die intergalaktischen Feinde. Was anfänglich noch interessantes biomechanisches Design ist, verliert schnell seinen Reiz. Die Aliens lassen kaum Charakter erkennen, Regungen kann man in den nach Knete aussehenden Gesichtspartien nur vermuten. Kein Vergleich zu den profilstarken Ungetümen aus Predator oder Aliens. Hinzu kommt, dass sie fast immer aus ferner Distanz agieren und nie richtig erschreckend wirken.
Schlimmer als das ist jedoch, dass ihr militärischer Angriff auf Dauer kaum eindrucksvoll wirkt. Sie sehen zwar bizarr aus, schießen aber noch altertümlich mit Kugeln, haben keinerlei überlegene High-Tech, wie beispielsweise überlegende Waffen oder undurchdringbare Schutzschilde und zeigen zudem keinerlei nennenswerte Intelligenz. Sie greifen nicht einmal in immenser Überzahl an, sodass man sehr schnell anzweifelt, dass die ungebetenen Gäste ernsthafte Chancen auf die Weltherrschaft hätten.
Bei all dem vielen Kampf Mensch gegen Monstrositäten hat man es auch nicht unterlassen, den gewöhnlichen Spießbürger außen vor zu lassen. Die Zivilisten agieren hier zwar hauptsächlich als Missionsobjekt für die Soldaten, bekommen aber teilweise längere Momente, die allesamt nicht funktionieren. Michael Pena aus Shooter und Bridget Moynahan aus I, Robot weinen als leidende Opfer viel, haben aber sonst nicht viel zu bieten – ein emotionales Debakel.
World Invasion: Battle Louisiana
Neben all den inhaltlichen Schwächen des Films vermag es Regisseur Jonathan Liebesman auch nicht, sein Projekt handwerklich zu etwas wirklich Sehenswertem zu machen. Er versucht, bekannte Kriegsmotive aus Filmen wie Der Soldat James Ryan und Black Hawk Down filmisch nachzuahmen und wackelt dementsprechend viel mit der Kamera, doch all das wirkt oftmals eher störend als atmosphärisch.
Schwächen zeigen sich zusätzlich in seinem Unvermögen, Actionszenen interessant zu gestalten. Die Aliens schießen meistens aus Entfernung und aus Deckung, während sich die Soldaten hinter Autowracks ducken und Kontra geben, aber bis auf eine einzige brenzliche Situation auf einer zerstörten Freeway-Brücke fällt die Action uninspiriert und unspektakulär aus.
Zumindest in technischer Hinsicht weiß World Invasion: Battle Los Angeles aber zu überzeugen. Obwohl der Film aus Kostengründen zum Großteil in Louisiana gedreht wurde, geben die Sets eine glaubwürdige Nachstellung der Küstenstadt ab, wäre sie ein zerstörtes Kriegsgebiet. Hinzu kommt, dass die wenigen deutlich sichtbaren Auftritte der Außerirdischen in Verbindung mit ihren Maschinen kraftvoll umgesetzt sind. Abgerundet wird das Geschehen durch wuchtige Sounds, die den Surround-Effekt hervorragend ausnutzen.
Fazit
Christian Mester: World Invasion: Battle Los Angeles sieht zwar auf dem ersten Blick recht schick aus und kann beim Sound ohne Frage überzeugen, ist darüber hinaus aber ein wenig aufregender Popcornfilm. Langweilige Heldenfiguren kämpfen gegen noch langweiligere Aliens, wobei es zwischen beiden niemals wirklich spannend oder spektakulär wird.
(Zusammen mit den Kollegen des Filmmagazins bereitsgesehen.de stellt GameStar wöchentlich einen neu im Kino angelaufenen Film vor.)
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