Krieger
Das Klischee eines Kriegers, der mit Streitaxt und mächtig Wut im Bauch einfach alles spaltet, was sich ihm in den Weg stellt, hat schon lange ausgedient. Um Schadensmaximierung oder eine möglichst starke Bedrohung zu erreichen, ist seit einiger Zeit präzises Verständnis der Spielmathematik vonnöten, und auch die Skillungs- und Fähigkeitsvarianten sind alles andere als übersichtlich.
Damit das komplexe Management aus Wut, Bedrohung und Schadenausstoß etwas durchsichtiger und vor allem wieder spaßiger wird, hat Blizzard einige vielversprechende Änderungen für World of WarCraft: Cataclysm im Programm. Doch zunächst die neuen Fähigkeiten: »Innere Wut« ist schon ab Level 81 erhältlich und scheint auf leichteres Wutmanagement abzuzielen. Ist ein prall gefüllter Wutbalken auch heute noch häufig ein Zeichen eines schlechten Spielers, der mit seiner Wut nichts anzufangen weiß, belohnt »Innere Wut« diese Situation mit einem Schadensboost. Besonders im PvE, im Kampf gegen eine Vielzahl von Feinden, ist dies sinnvoll, da hier oft mehr Wut aufgebaut wird, als der Spieler überhaupt ausgeben kann. »Klaffende Wunde « hingegen ist der konsequente Ausbau der Schaden-über-Zeit-Fähigkeiten des Kriegers. Besonders wirksam ist diese bei sich bewegenden Zielen, die meist ja so etwas wie der natürliche Feind des Kriegers sind. Als dritte Fähigkeit kehrt ein alter Bekannter zurück ins Spiel. Mit dem Erscheinen von Burning Crusade angekündigt, mit Wrath of the Lich King eingeführt und sofort wieder entfernt, hat der »Heldenhafte Sprung« bereits eine bewegte Geschichte hinter sich. Gerade für PvP-Spieler wird die Fähigkeit eine willkommene Befreiung aus vielen Verlangsamungseffekten darstellen und hoffentlich die Möglichkeiten verbessern, an einem agilen Feind zu bleiben.
Abgesehen von diesen doch positiven Aussichten kommt der eigentliche Hammer erst jetzt. Mit Cataclysm ändern die Entwickler ein Spielprinzip völlig, das schon seit Beginn des Rollenspiels etabliert war. Fähigkeiten, die mit dem »nächsten Waffenschwung« ausgeführt werden, sollen komplett entfernt werden. Der gute alte »Heldenhafte Stoß«, der schon so viele Jahre treu für gelbe Zahlen sorgte, wird also beispielsweise in einen Spontanzauber umgewandelt. Hierbei kommt auch ein dynamisches System zur Wutverwendung zum Einsatz. Sind exakt zehn Punkte vorhanden, kostet die Fähigkeit genau diese, ist mehr Wut auf dem Konto, wird auch die noch verbraucht, jedoch direkt in Schaden umgewandelt. Von »Hinrichten« ist die Praxis bereits bekannt, doch auch »Spalten« soll zukünftig nach dem Prinzip funktionieren. Bleibt bloß zu hoffen, dass hier nicht ein, zwei Spontanangriffe zu viel den Weg ins Spiel finden und so kaum noch erkennbar wird, welcher den meisten Schaden verursacht. Machen die Entwickler jedoch hier alles richtig, könnte genau dieses Problem nicht auftreten, und der Weg zum maximalen Schaden würde entscheidend übersichtlicher werden. Auch die Änderung der drei Kriegerrufe ist ähnlich fundamental wie die eben beschriebene, wobei der Nebeneffekt, dass nun Wut erzeugt anstatt verbraucht wird, eigentlich nur positive Folgen haben kann. Wahrscheinlich ist jedoch, dass gleichzeitig die Abklingzeit leicht erhöht werden wird. »Wirbelwind« wandelt sich mehr vom Spontanzauber zum Flächenzauber, da hier nur noch 50 Prozent Waffenschaden verursacht wird, jedoch wieder wie ursprünglich eine unbegrenzte Zahl von Zielen getroffen werden kann. Da die Relation von Heilung und Schaden überhaupt modifiziert wird, halten es die Entwickler auch für nötig, den »Tödlichen Stoß« nur noch auf 20 Prozent Heileinschränkung zu verringern. Für Tanks ändert sich »Rüstung zerreißen« von fünf auf drei Stapel, da auch hier eine geringere Auswirkung auf den Schadensaustoß erreicht werden soll.
Ganz klar, dass auch die drei Bäume des Kriegers neue Talente bekommen. Los geht’s in der Abteilung Furor. »Furioses zerreißen« kann mit zwei Skillpunkten belegt werden, was »Rüstung zerreißen « mit zusätzlich 25 Prozen / 50 Prozent Waffenschaden verstärkt und die Bedrohung enorm mindert. Die Änderung der Schlachtrufe beeinflusst hier »Donnernde Stimme«, denn dieses Talent erhöht jetzt die Wuterzeugung der Kriegsschreie. »Zielstrebiger Furor« soll auf der gleichen Stelle wie »Titanengriff « einen gewaltigen Schadensbonus für Einhandwaffen gewähren, denn sie sollen wieder zur Alternative zu den mächtigen, aber langsamen Zweihandprügeln werden. Im Waffen-Baum werden sich Krieger zukünftig von der »Axt- und Stangenspezialisierung« verabschieden müssen, da diese im Zuge des Meisterschaftssystems überflüssig wird, denn passive Boni sollen nun nicht mehr über das Ausgeben von Talentpunkten erreicht werden. Beim Talent »Geölter Blitz« ist der Name Programm, es steigert den Schaden von »Sturmangriff« in Abhängigkeit zur Zielentfernung. Über konkrete Schutztalente gaben die Entwickler bis jetzt noch keine Auskunft, weiterhin wurden die Talente »Verbessertes Zuschlagen« sowie »Entwaffnende Natur« angekündigt. Ersteres gewährt bei erfolgreicher Zauberunterbrechung zusätzlich Wut, während Letzteres bei gelungener Entwaffnung das Ziel mit einem langen Furchteffekt (5/10 Sekunden) belegt.
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