Es ist beinahe die größere Ankündigung: World of Warcraft erhält mit Battle for Azeroth nicht nur die siebte Erweiterung, sondern kehrt in seiner Ursprungsform auch als World of Warcraft: Classic zurück.
Gibt es dafür überhaupt einen Markt? Werden Nutzer von Private-Servern wirklich auf die offizielle Variante umsteigen? Und wie klassisch soll die Classic-Erfahrung eigentlich ausfallen? Die Fragen haben wir einigen Fans und Nutzern von Private-Servern gestellt.
Alle Infos:Was wir bisher über World of Warcraft: Classic wissen
Eure Meinung ist gefragt
Vorab stellen wir aber die Frage unseren Lesern: Schaut Ihr euch World of Warcraft: Classic zum Release an?
Die Rückkehr des Königs?
World of Warcraft: Classic - oder Vanilla, wie es auch genannt wird - ist schon ein komisches Biest. Die meisten Spieler werden wohl von sich sagen, dass sie zu Burning Crusade oder Wrath of the Lich King die beste Zeit mit World of Warcraft hatten. Aber für viele Fans ist die Classic-Erfahrung ohne Addons die attraktivste Erfahrung. Und auch Blizzard wird nun zum Original zurückkehren.
Die meisten haben uns genau das bestätigt: Zu BC oder WotLK war die Hochzeit von World of Warcraft, aber das Originalspiel hat etwas Magisches an sich, das sich schwer in Worte fassen lässt. Kein Wunder, dass Communities wie Elysium und Nostalrius massig Spieler mobilisieren konnten.
Mit dem Release von World of Warcraft: Classic dürften die privaten Server an Spielern verlieren, mit Blizzards offiziellem Angebot werden viele Spieler hinüberwechseln. Aber werden sie da auch bleiben?
Wie viel Classic darf es sein?
Etwas überrascht waren wir, dass viele Fans die beinharte Classic-Erfahrung ganz ohne Änderungen haben wollen. Klar, bestimmte Features wie "Looking For Raid" (Raid-Matchmaking), Phasing und der Wegfall vieler Gruppenquests machte das Spiel zugänglicher, schadete der sozialen Komponente von WoW aber auch massiv. Dass die klassische WoW-Erfahrung nicht nur alte Inhalte, sondern auch ein anderes Spielgefühl bedeutet, sollte klar sein. Und hier will man keine Kompromisse eingehen.
Aber was ist mit bestimmten Verbesserungen, die niemandem schmerzen würden? Dass man heute einfach von Flugpunkt zu Flugpunkt fliegt, war früher beispielsweise keine Selbstverständlichkeit. Da wurde an jedem Flugpunkt gelandet und man musste die nächste Route anklicken - gerne auch 10 Mal hintereinander. Wäre es wirklich so schlimm, wenn das nicht mehr notwendig wäre?
World of Warcraft - Screenshots aus der Entwicklungszeit des MMOs ansehen
Und was ist mit der Balance? Schließlich gab es Talentbäume bestimmter Klassen, die beinahe unbrauchbar waren. Oder die es extrem schwer hatten, weil sie schlecht an Items kamen - wir sagen mal Vergelter-Paladin.
Aber es hilft nichts: Fans wollen einfach die klassische Erfahrung zurückhaben. Damals, als Gebiete wie Stranglethorn Valley (wir erinnern uns, die Übersetzung in Schlingendorntal kam später) einen gewissen Ruf hatten und man jede Sekunde nach Gegnern Ausschau halten musste. Als man sich gute Items hart erarbeiten musste.
Sie wollen die Zeit zurück, in der man als guter Spieler auch Gegner mit 10, 15 Stufen über den eigenen Charakterlevel ausschalten konnte. Als man auch mal zwei oder drei Gegner mit den richtigen Taktiken, Items und Fähigkeiten auseinandernehmen konnte, wenn man nur gut genug war.
Und Stopp - Bitte!
Die Frage, ob die Rückkehr zu lange bekannten, lange durchgespielten Inhalten nicht zu Langeweile führen werden, hat jeder Private-Server-Spieler direkt gekontert: Nein, genau das ist ja der Reiz. Man hat bekannte Ziele vor Augen, kann seinen Charakter über lange Monate (und Jahre) perfekt hochziehen und ausstatten, sich einen Ruf in der eigenen Fraktion und bei den Feinden aufbauen.
Und man muss nicht fürchten, dass Blizzard mit dem nächsten Addon all das entwertet. Oder Mechaniken obsolet macht (Generierung von Bedrohung mit Wrath of the Lich King beispielsweise), die einem selber Spaß gemacht haben. World of Warcraft: Classic kennt man zwar schon, aber das ist nicht der Reiz. Das ist nur die Grundvoraussetzung für die eigentliche Erfahrung, die Fans suchen.
Zum Interview: J. Allen Brack erklärt Blizzards Plan hinter WoW: Classic
Es geht um das alte Spielgefühl, der langsame und hart erarbeitete Fortschritt und die soziale Komponente. Als edler Paladin, tollkühner Krieger und fieser Schurke auch ein wenig Lebensphilosophie waren, und nicht nur unterschiedlichen Sets an Fähigkeiten entsprachen. Man kannte Mitspieler auf den Servern gut und als PvP-Fan seine Feinde noch besser. Man war stundenlang mit Instanzen wie Scholomance beschäftigt oder kämpfte erbittert um das Alteractal.
Dass die Hardcore-Zielgruppe von Nostalrius, Elysium und Co. sofort dabei ist, ist uns mittlerweile klar. Jetzt bleibt noch abzuwarten, wie viele weitere WoW-Spieler sich die klassische WoW-Erfahrung anschauen werden und wie viele Ex-Spieler nach Jahren zurückkehren.
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