Seite 2: World of Warcraft: Legion im Test - Das beste Addon seit Burning Crusade?

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Aller guten Dinge sind sechs! Das ist zwar kein bekanntes Sprichwort, könnte aber gut der Untertitel für World of Warcraft: Legion sein. Nachdem Warlords of Draenor selbst bei den treusten Fans einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen hatte, muss Legion vieles wieder gut machen. Zu wenig Inhalte gab es auf Draenor, zu oft standen wir nur in der Garnison und schickten belanglose KI-Hansel auf Missionen. Auf den Verheerten Inseln verfolgt Blizzard genau das gegenteilige Ziel: Hinaus mit uns in die Spielwelt!

Aber anders als in früheren Addons ist unser Weg nicht linear vorgegeben. Nach einer kleinen Einführungsquest in Dalaran haben wir freie Auswahl, in welches der nagelneuen Gebiete wir vorrücken wollen. Ganz gleich, welche der Zonen (Azsuna, Hochberg, Val'Sharah, Sturmheim) wir wählen, die Gegner und Questbelohnungen passen sich dynamisch unserem Level an.

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Eine Ausnahme gibt es aber: Suramar ist lediglich auf der Stufe 110 zugänglich. Das Warten auf diese Zone lohnt sich jedoch, denn sowohl Fans von spannenden Geschichten als auch Freunde von einzigartigen Belohnungen kommen hier auf ihre Kosten.

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Der aufmerksame Leser wird sich nun fragen: Und was ist, wenn wir als Gruppe spielen? Was, wenn mein Charakter auf Stufe 102 und der meines Freunds auf Stufe 108 ist? Das ist überhaupt kein Problem. Obwohl alle Spieler die gleichen Gegner bekämpfen, nimmt jeder die Feinde als »angemessen« wahr. Somit ist es jederzeit möglich, anderen Spielern bei ihren Aufgaben auszuhelfen oder einem etwas gemütlicheren Mitspieler (und so einen haben wir doch alle, nicht wahr?) bei seinen Quests zu helfen.

Wir haben nicht den Hauch einer Ahnung, wie lange Blizzard an dem System gesessen hat, aber es funktioniert sogar in Dungeons einwandfrei, wir haben es x-fach ausprobiert. Und obwohl die Levelstufen in unserer Party zwischen 102 und 109 lagen, kam es niemals zu Problemen. Was nicht heißen soll, dass die Dungeons zu einfach wären - den einen oder anderen Tod mussten wir hinnehmen. Daran waren aber selbstverständlich immer die anderen Schuld, die die neuen Rotationen ihrer Klassen nicht im Griff hatten. Wirklich. Ähm, nächster Punkt.

Eine lebendige Spielwelt

Den Verheerten Inseln merkt man an jeder Ecke an, dass den Entwicklern die Details enorm wichtig waren. Öfter als jemals zuvor sind Dialoge von Freund und Feind tatsächlich mit Stimmen unterlegt. Die Bedrohung der Dämonen fühlt sich weitaus realer an, wenn wir nicht nur angeknurrt werden, sondern auch ein verächtliches »Sterbt im Namen von Lord Sargeras!« um die Ohren gehauen bekommen. An anderer Stelle finden wir die Leichen einiger Nachtelfen, deren Körper von den Waffen der Brennenden Legion durchlöchert sind - ohne, dass es für eine Quest relevant wäre.

World of Warcraft: Legion - Die 5 coolsten Features Video starten 3:38 World of Warcraft: Legion - Die 5 coolsten Features

Zum ersten Mal gelingt es Blizzard so richtig, seine Spielwelt nicht nur als statischen Behälter der Spielmechanik, sondern als wirklich lebendig anmutenden Schauplatz zu inszenieren. Wenn wir etwa auf unseren Reisen eine Höhle entdecken, die tief in den Berg führt, an dessen Ende uns zwei mysteriöse Statuen angreifen, die eine Kiste mit jeder Menge Beute bewachen. Oder in einer einsamen Hütte eine schweigsame Einsiedlerin treffen, die den Anschein macht, später vielleicht einmal eine wichtige Rolle zu spielen, auch wenn sie jetzt noch nichts zu sagen hat. Kurz gesagt: Wir interessieren uns für die Welt und rennen nicht nur blindlings von Quest-Marker A nach B.

Wenn wir nicht gerade die Detailverliebtheit der Spielwelt bewundern, dann können wir auf der Minikarte auch Sternsymbole erkennen. Diese markieren entweder einen seltenen (und zumeist starken) Feind oder ein bestimmtes Event. So müssen wir mal einen Druiden verteidigen, bis dieser gefahrlos aus dem Smaragdgrünen Traum erwacht ist oder einen übergroßen Naga beseitigen, bevor er ein Schiff verschlingen kann. Wer die Verheerten Inseln also auch abseits der Questwege bereist, bekommt als Belohnung gelungene Kurzweil. Ein tatsächlicher Forscherdrang will sich dank der Sternsymbole auf der Minikarte dabei allerdings nicht einstellen. Eine vertane Chance.

Wer hat getestet?
Cortyn Nightshade ist bereits seit 2005 in Azeroth unterwegs. Neben Instanzen und Raids stehen vor allem Rollenspielabende bis in die frühen Morgenstunden auf dem Programm. Wenn noch Zeit ist, wird auch mal Overwatch gezockt. Ist der Tag dann noch immer nicht vorbei, wird für die GameStar-Partnerseite Mein-MMO.de geschrieben.

Kurz und knackig

Das Blöde an den tollen neuen Gebieten: Wir lassen sie viel zu schnell hinter uns. Kaum fühlen wir uns in Sturmheim wie zuhause, müssen wir auch schon wieder Adieu sagen. Der Grund dafür ist simpel: Blizzard hat sich bei Legion mit den üblichen Stangenwaren-Quests à la »Töte 20 davon und sammle 30 hiervon« zurückgehalten. Stattdessen haben sich die Entwickler auf eine alte WoW-Stärke besonnen: das Erzählen von wirklich großen Geschichten.

In vielen Fällen erledigen wir Missionen für namhafte Charaktere der Spielwelt. Malfurion, Cenarius, Tyrande, Sylvanas und Khadgar sind nur eine Handvoll der Questgeber, die uns immer wieder über den Weg laufen. So sollen wir etwa Malfurion dabei helfen, eine Heilung für seinen alten Lehrmeister Cenarius zu finden, der von den Mächten des Albtraums geplagt wird. Weil wir alleine zu schwach sind, bitten wir sogar den grünen Drachenaspekt Ysera um Hilfe. Alles was Rang und Namen in der Spielwelt hat, taucht auch in den Missionen auf.

Val'Sharah steckt voller Geschichten rund um die Druiden, Ysera und das Nachtelfenpaar Tyrande und Malfurion. Hier mussten wir so manche Träne verdrücken. Val'Sharah steckt voller Geschichten rund um die Druiden, Ysera und das Nachtelfenpaar Tyrande und Malfurion. Hier mussten wir so manche Träne verdrücken.

Wir sagen, wie es ist: Lieber ein paar generische Nebenaufgaben weniger und stattdessen Missionen, in denen wir uns wirklich wie ein Held und nicht wie ein Laufbursche fühlen. Trotzdem darf Blizzard hier in den kommenden Monaten gerne noch mit Inhaltspatches nachlegen und so vielleicht auch einige der noch klaffenden Lücken schließen.

Denn einige der interessanteren Nebenaufgaben verlaufen noch komplett im Sand. Gerne hätten wir noch mehr Zeit mit den Bewohnern von Bradenbach verbracht oder Details über den uralten Tempel von Elune erfahren. Manche Orte und Charaktere, die ganz offensichtlich noch mehr zu erzählen hätten, bleiben somit bisher auf der Strecke.

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Zwar werden einige dieser Handlungsstränge auf der Maximalstufe in Form von Weltquests wieder aufgegriffen, so wirklich befriedigend fühlt sich das aber nicht an. Nun ja, mal schauen, was die noch nicht implementierten Schlachtzüge »Der Smaragdgrüne Alptraum« (in ca. drei Wochen live) und »Die Nachtfestung« (Anfang 2017) bringen werden. Auch und vor allem hinsichtlich der übergreifenden Hauptstory. Immerhin müssen wir uns in der Nachtfestung Gul'dan persönlich stellen.

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