Seite 4: World of Warcraft: Legion im Test - Das beste Addon seit Burning Crusade?

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Zufall und Glücksmomente

Mehr als ein Jahrzehnt war das Ergattern der besten Belohnungen in World of Warcraft aus nur einer einzigen Quelle möglich: Schlachtzüge. Wer ganz oben mitspielen wollte, der musste sich bis zu 39 andere Spieler suchen und mehrere Abende in der Woche dafür verplanen. Da nur ein kleiner Prozentsatz der Spieler Schlachtzüge auf dem schwierigsten Modus überhaupt besucht, waren viele Gamer in der Entwicklung ihres Charakters bis jetzt immer eingeschränkt.

Dank Legion ist es nun möglich, gute Ausrüstung aus allen Spielinhalten zu ergattern. Darunter fallen Dungeons auf allen Schwierigkeitsgraden, PvP-Kämpfe oder auch die Weltquests, bei denen wir bereits bekannte Orte erneut aufsuchen oder kleine Minispiele absolvieren. Von der klassischen »Bombardiere 200 Gegner«- bis hin zu »Führe deine eigene Murlocarmee in die Schlacht«-Missionen ist alles dabei. Leider warten aber auch »Töte 20 Harpien« und »Befreie acht Gefangene« -Letztere schaffen es jeden Tag wieder, sich gefangen nehmen zu lassen.

Harpien gehören zu den häufigsten Gegnern in Legion. Neben dem Verfluchen von Unschuldigen haben sie ein ganz besonderes Hobby: Sie werfen gerne mit Dreck um sich. Lümmel! Harpien gehören zu den häufigsten Gegnern in Legion. Neben dem Verfluchen von Unschuldigen haben sie ein ganz besonderes Hobby: Sie werfen gerne mit Dreck um sich. Lümmel!

Weltquests sind gerade dann gut, wenn uns gerade nicht der Sinn nach organisierter Partygemeinschaft steht, denn viele lassen sich im Alleingang bewältigen. Und das Tollste: Sie warten mit Belohnungen auf, die mit schwierigen Dungeons und Schlachtzügen mithalten können. Ermöglicht wird dies durch ein neues Aufwertungssystem. Beim Erhalt jeder Belohnung »würfelt« das Spiel intern aus, ob eine Aufwertung stattfindet. Gelingt diese Aufwertung, wird erneut gewürfelt - so lange, bis das Ganze scheitert.

Dies erlaubt es einer Quest, die eigentlich eine Hose mit Gegenstandsstufe 800 gewährt, eine deutlich bessere Belohnung abzuwerfen: 810, 820 oder noch höher. Allerdings müssen wir die Begeisterung gleich einen Hauch bremsen: Die Weltquests ersetzen quasi die wenig beliebten, weil arg repetitiven Dailies. Leider ist auch der Ersatz in Sachen Abwechslung auch nicht der Weisheit letzter Schluss, aber immerhin haben wir immer etwas zu tun und die Chance auf echt gutes Equip.

Das Interface für die Missionen der Klassenhalle erinnert stark an die Garnison. Allerdings verbringen wir hier viel weniger Zeit und schauen nur sporadisch vorbei. Das Interface für die Missionen der Klassenhalle erinnert stark an die Garnison. Allerdings verbringen wir hier viel weniger Zeit und schauen nur sporadisch vorbei.

Generell gilt aber noch immer: Die zuverlässigsten Quellen für starke Ausrüstung sind mythische Schlachtzüge. Wer darauf schlicht keine Lust hat, kann mit etwas Glück und genügend Ausdauer auch in allen anderen Bereichen mächtige Kleidung absahnen. Lässig und höchste Zeit: Dank universellem und account-übergreifendem Kleiderschrank können wir nun jeder Klamotte eines bestimmten Typs das Aussehen einer anderen des gleichen Typs überbraten - sofern einmal gefunden. Wer mit seiner Artefaktwaffe unzufrieden ist, kann sogar diese neu anstreichen. An den Werten der Ausgangsausrüstung ändert das natürlich nichts.

Grundsätzlich ist Azeroth (oder zumindest die Verheerten Inseln) nun stärker vom Zufall geprägt, als jemals zuvor. Das beginnt bei der bereits erwähnten zufälligen Aufwertung von Gegenständen auf ein höheres Itemlevel und zieht sich durch das Talent- und Gegendstandsdesign weiter.

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Zahlreiche Boni der Artefaktwaffen haben nur eine prozentuale Chance, unter bestimmten Bedingungen ausgelöst zu werden. Gleiches gilt auch für die legendären Gegenstände - die gibt es für jede Klasse als »Random drops« - die oft nur unter speziellen Voraussetzungen ihren Effekt auslösen. Erstaunlicherweise fühlt sich das im Spielablauf aber niemals nervig, sondern immer durchweg positiv an. Der Zufallsfaktor sorgt dafür, dass wir immer wieder eine Überraschung erleben, selbst wenn man einen Dungeon bereits zum zehnten Mal aufsucht.

Generalüberholung des PvP

Die Ehrentalente gewähren massive Boni, die allerdings nur im PvP aktiv sind. Mitunter verändert die Talente Fähigkeiten so stark, dass sie ganz neue Effekte erhalten. »Schattenwort: Tod« kann beispielsweise mit einem »Stille«-Effekt verbessert werden. Die Ehrentalente gewähren massive Boni, die allerdings nur im PvP aktiv sind. Mitunter verändert die Talente Fähigkeiten so stark, dass sie ganz neue Effekte erhalten. »Schattenwort: Tod« kann beispielsweise mit einem »Stille«-Effekt verbessert werden.

Über das PvP-System sollten ebenfalls einige Worte fallen. Das wurde grundlegend überarbeitet. Eroberungspunkte wurden abgeschafft und Ehre ist nun keine Ressource zum Kaufen vom Ausrüstung mehr, sondern eine neue Art von Erfahrungspunkten. Auf der Maximalstufe bringen uns PvP-Scharmützel Ehrenpunkte ein, die benötigt werden, um ein neues Ehrenlevel zu erreichen. Mit steigendem Ehrenlevel winken neue Talente, die ihre Wirkung allerdings nur im PvP entfalten.

Wem das einmalige Aufleveln im PvP nicht genügt, der kann sich auf PvP-Level 50 dazu entscheiden, einen »Prestigerang« aufzusteigen. Damit setzt man das Ehrenlevel zurück (und verliert die Ehrentalente wieder), erhält aber kosmetische Belohnungen, wie etwa Titel, Reittiere oder eine Flagge der eigenen Fraktion, die man in die Schlacht trägt. Wer darauf keine Lust hat, behält das PvP-Level einfach und erfreut sich permanent an den mitunter sehr mächtigen Talenten.

Ein zweiter, wichtiger Faktor sind die verschiedenen Vorlagen, die es nun für jede Klasse gibt. In PvP-Zonen (Schlachtfelder und Arenen) haben alle Charaktere nun vorgegebene Werte, die nur minimal durch Ausrüstung modifiziert werden können. Zum ersten Mal seit vielen Jahren hängt der Erfolg im PvP damit zum allergrößten Teil von der tatsächlichen Leistung der Spieler ab und nicht davon, wie viele Monate man bereits in die Beschaffung der PvP-Kleidung gesteckt hat.

In Azsuna haben wir unsere Reise begonnen. Wem das Gebiet nicht zusagt, der geht einfach an andere Orte. Dank der Skalierung aller Zonen ist man nicht länger festgelegt. In Azsuna haben wir unsere Reise begonnen. Wem das Gebiet nicht zusagt, der geht einfach an andere Orte. Dank der Skalierung aller Zonen ist man nicht länger festgelegt.

Berufe, die ihren Namen verdienen

Der letzte Punkt auf unserer langen Liste der bemerkenswerten Neuerungen sind die Berufe. Diese haben eigene Questreihen bekommen, die tatsächlich das Gefühl vermitteln, als müsste man etwas aktiv herstellen! Als Schneider sammeln wir erst bestimmte Nadeln, Fäden und müssen einen kundigen Lehrmeister finden, der uns genau verrät, wie die seltsamen Stoffe der Verheerten Inseln miteinander verarbeitet werden.

Schmiede suchen einen Taurenahnen auf, der die alte Kunst des Schmiedehandwerks weitergibt. Weil der Tauren Fremden aber nicht sonderlich traut, müssen zuerst einige Gefälligkeiten erbracht werden. Auch die Ausbeute der Berufe kann sich sehen lassen. Jedes Handwerk kann eine schicke Einsteigerrüstung für Stufe 110 herstellen, die sich aber noch weiter aufwerten lässt. Alleine durch den entsprechenden Beruf ist man gut für die ersten Ausflüge in die Schlachtzüge gerüstet.

World of Warcraft: Legion - Die 5 wichtigen Änderungen des Pre-Patch Video starten 4:33 World of Warcraft: Legion - Die 5 wichtigen Änderungen des Pre-Patch

Einzig und allein Archäologie ist schmerzender Dorn im Auge. Seltene Belohnungen fürs Buddeln gibt es nicht, stattdessen wartet alle zwei Wochen eine neue Quest, bei der wir vor allem eines tun müssen: farmen, farmen und nochmals farmen. Bis zu 200 Ausgrabungen sind für einige Quests notwendig, die dann aber (zum Glück) mit exklusiven Reittieren oder besonderen Spielzeugen belohnt werden. So wirklich befriedigend fühlte sich das aber nicht an.

Zusammengefasst war die Zeit in der Beta von Legion ein großer Spaß und wir freuen uns darauf, das Ganze schon bald auf den Liveservern zu wiederholen. World of Warcraft fühlt sich mit der neusten Erweiterung runder, durchdachter, fairer und vor allem wieder motivierender an. Wer Azeroth lange den Rücken gekehrt hat, sollte nicht lange fackeln und erneut einen Blick riskieren - vieles ist neu und das meiste ist besser.

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