World of Warcraft - Sechs Gründe für Fehler im Spiel

Trotz oder vielleicht auch wegen der vielen Änderungen, die das Online-Rollenspiel World of Warcraft über die Jahre erfahren hat, die Klagen über zu starke oder auch zu schwache Klassen oder fehlerhafte Fähigkeiten eben nie ab. In einem Forum-Beitrag hat einer der Blizzard-Mitarbeiter, Ghostcrawler, ausführlich Stellung zum Testprozedere bei World of Warcraft genommen.

Trotz oder vielleicht auch wegen der vielen Änderungen, die das Online-Rollenspiel World of Warcraft über die Jahre erfahren hat, die Klagen über zu starke oder auch zu schwache Klassen oder fehlerhafte Fähigkeiten eben nie ab. In einem Forum-Beitrag hat einer der Blizzard-Mitarbeiter, Ghostcrawler, ausführlich Stellung zum Testprozedere bei World of Warcraft genommen. Dabei geht er auch auf die häufigsten Fehler ein, die trotz des internen Testens immer wieder auftreten:

  1. Bugs verfälschen die Messwerte. Manchmal handelt es sich um unbekannte Probleme oder um Bugs, die zwar bekannt sind, aber um die die Entwickler herumarbeiten mussten.
  2. Oder Spieler finden einen kreativen Weg, eine Fähigkeit anders auszunutzen als die Entwickler das geplant hatten. Das reicht von verrückten Talent-Zusammenstellungen über das extreme Anhäufen von bestimmten Charakterwerten bis zum gleichzeitigen Benutzen von verschiedener Fähigkeiten von unterschiedlichen Klassen.
  3. Teilweise unterschätzen die Entwickler auch einfach die Fähigkeiten der Spieler. Dies ist besonders schwierig, wenn sie schätzen müssen, wie viel besser Spieler durch häufige Wiederholungen mit der Zeit werden. Die Tester probieren manches nur für einige Stunden, während dann die User dies über Monate machen und immer geübter im Umgang mit dem Charakter und den Fähigkeiten werden (Timing, Positionierung).
  4. Gute alte Rechenfehler oder andere Irrtümer. Diese sind selten, würden aber auftauchen.
  5. Testfehler: Vielleicht waren die »Experten«-Spieler doch nicht so gut, wie gedacht. Vielleicht war auch die Zahl der Tester zu gering. In einem Spiel der Größe von WoW, könne man nicht jede mögliche Kombination testen (zb: »ein Draenei-Todesritter mit Schmiedekunst, Zwei-Einhandwaffen plus Kreuzfahrer-Verzauberung gegen einen Nachtelf-Schattenpriester... etc. etc.«). Und manchmal sind es die sich aufaddierende Effekte aus zahlrechen Quellen, die die größten Kopfschmerzen bereiten würden.
  6. Es ist ein großes Spiel: Während der Entwicklung gibt es sehr viele bewegende Teile, die sich gegenseitig beeinflussen. Manchmal werde eine neue Verzauberung nach dem Test eingeführt, die wieder alles ändere. Vielleicht wirkt sich die Buglösung am einen Ende des Spiels auf das andere Ende aus. Ideal wäre es, wenn du eine Änderung festmachen könntest und dann das ganze Spiel komplett testen würdest. Und jedes mal wenn ein Bug behoben oder ein Wert im Spiel geändert wird, würde man wieder alles komplett von vorne testen. Aber in der Realität ist das nicht möglich, so der Blizzard-Entwickler.

In dem Forumbeitrag stellt Ghostcrawler auch klar, dass die Entwickler nicht mit Änderungen direkt im Spiel loslegen. Vielmehr beginnt alles am Reißbrett: Zunächst wird die Idee mit mehreren Designer oder auch mit externen Spielern, sowohl Experten als auch Einsteigern, besprochen. Gibt es keine größeren Einwände, werden erste Berechnungen vorgenommen und ein Test-Dummy ins Spiel integriert. Als nächstes werden dann konkrete Zahlen berechnet, getest und geschaut ob es sich »richtig anfühlt«. Ghostcrawler nennt dies die »Arbeitsblatt«-Phase.

Nun kommen die Blizzard-Tester zum Zug: Alleine überprüfen Sie die Fähigkeiten, Talente oder Gegenstände mit und ohne Buffs, gegen verschiedene Ziele und Level sowie mit unterschiedlicher Ausrüstung. Danach wird die Funktion der Fähigkeiten getestet und geschaut, ob sie das tut was sie soll und auch mit verschiedenen Talenten, Buffs, Glyphen und Set-Boni richtig skaliert. Nun kommen die Experten dran, die ihre Klasse im PvE, PvP und Raid gut kennen und beherschen. Wenn genügend Zeit und Ressourcen vorhanden sind, werden auch Einsteiger mit dazu genommen. Wenn die Änderung dann im Spiel ist, kommt dann das Feedback der Millionen Spieler hinzu.

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