Die World of Warcraft-Marke erklärt - »Free2Play war nie ein Thema.«

World of Warcraft kann man nun auch ohne Abo und Gametime-Card spielen. Lead Designer Ion Hazzikostas erklärt, was sich Blizzard von der neuen WoW-Marke erwartet.

Am 21. April brachte Blizzard für sein Online-Rollenspiel World of Warcraft eine neue Bezahlmethode heraus: die so genannte WoW-Marke (Token auf Englisch). Die Marke kostet im Shop 20 Euro und steht für einen Monat mit dem Spiel. Damit ist sie signifikant teurer als ein regulärer Abobeitrag, aber die Marke ist auch gar nicht dazu gedacht, dass derjenige, der sie mit Echtgeld kauft, damit auch wirklich Spielzeit erwirbt.

Vielmehr ist die kleine Münze dazu da, sie im Auktionshaus mit anderen Spielern gegen Spielgeld zu tauschen, die damit dann wiederum Spielzeit kaufen. Also der Traum vieler kostenbewusster Hardcore-Zocker, die massig Gold übrig haben. Und perfekt für Gelegenheitsspieler, die im Spiel notorisch knapp bei Kasse sind, sich aber nicht auf dubiose Gold-Verkäufer einlassen wollen.

Die WoW-Marke stellt für das Abo-MMO eine bedeutende Änderung des Wirtschaftsmodells dar. Der Umstieg auf ein reines Free2Play- oder Buy2Play-Modell war hingegen noch nie Teil irgendeiner Diskussion bei Blizzard, so Ion Hazzikostas, Lead-Designer von World of Warcraft, im Gespräch uns gegenüber. Vielmehr erhoffen sich die Entwickler noch mehr zahlende Spieler durch die Marke.

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Freier Markt mit Einschränkungen

Auf unsere Nachfrage hin erklärte uns Hazzikostas, dass die Marke grundsätzlich den Gesetzen der freien Marktwirtschaft unterliege - Angebot und Nachfrage bestimmen also den Preis. Bieten viele Leute die Münze an, wird sie recht günstig, herrscht hingegen Knappheit, wird die Marke teurer. Damit der Markt sich gut entwickeln kann, wird die Münze zu Beginn für 35.000 Gold Festpreis angeboten, später dürften die Preise entsprechend schwanken.

Damit keine Marktverzerrung stattfindet, kann ein einzelner Spieler nur insgesamt zehn Marken besitzen und auch nur so viele mit Echtgeld pro Monat kaufen. Weiterhin kann Blizzard begrenzt Einfluss auf die Preisentwicklung nehmen, indem sie das Intervall anpassen, in dem die Preise aktualisiert werden. Mehr Kontrolle über den Markt wollen sich die Entwickler aber nicht erlauben. Die Marke kann übrigens nur über das Auktionshaus gehandelt werden und hat kein Verfallsdatum.

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Außerdem müssen wir die Marken nicht im Voraus einsetzen oder gar kaufen. Wenn unser Abo endet, haben wir im Login-Bildschirm die Möglichkeit, eine vorhandene Marke einzulösen. Und wenn wir keine haben, aber genug Gold vorhanden ist, können wir gleich im Startbildschirm eine Marke aus dem Auktionshaus ersteigern und starten.

Da der Handel mit der Marke also so eine Art legales Gold-Verkaufen darstellt, hoffen die Entwickler bei Blizzard außerdem, den berüchtigten Gold-Sellern den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Weiterhin erhofft sich Hazzikostas einen weiteren Zustrom an Spielern in das Abo-MMO. Immerhin hält World of Warcraft hartnäckig an monatlichen Kosten fest. Durch die Marke wird World of Warcraft zwar noch lange kein Free2Play-Spiel, aber durch die neue Bezahlmethode verliert das Abonnement ein wenig von seinem Schrecken.

Mehr Völker, Klassen, Addons

Weiterhin ist auch noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. World of Warcraft: Warlords of Draenor wird also bei Weitem nicht die letzte große Erweiterung für Blizzards MMO bleiben. Auch neue Rassen und Klassen sind weiterhin nicht auszuschließen, wenn sie zum Thema der künftigen Erweiterungen passen. Details wollte Hazzikostas aber nicht nennen.

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Koul

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