WRC FIA World Rally Championshipsolle realistisch und zugänglich zugleich ausfallen, betont Fabio Paglianti. Der Italiener muss es wissen, schließlich arbeitet er als Lead Designer am Rennspiel zur Rally-Weltmeisterschaft. Wohlgemerkt am offiziellen Rennspiel, denn nach fünf Jahren Auszeit bringt der Entwickler Milestone (Superstars V8: Next Challenge) die FIA-Lizenz im Oktober auf den PC, die Xbox 360 und die PS 3 zurück – inklusive der echten Kurse, Teams und Fahrer.
So avanciert WRC zum Hoffnungsträger der beinharten Rally-Fans, für die der große, aber lizenzlose Konkurrent Colin McRae: Dirt 2zu arcade-lastig war. Wir haben Milestone in Mailand besucht, WRC angespielt und geprüft, ob die Entwickler das Realismus-Versprechen wirklich halten.
Das Fahrverhalten: Realismus mit Grenzen
Die Rennwagen fühlen sich in WRC tatsächlich »echter« an als in Dirt 2, sie brechen schneller aus – zumindest, wenn wir alle Fahrhilfen ausschalten.Deshalb müssen wir generell umsichtiger fahren sowie vorausschauender bremsen und beschleunigen als im Codemasters-Titel.
Dabei fühlen sich die Streckenbeläge allerdings zu ähnlich an – ob wir über Schneematsch oder Kiesel rasen, macht keinen großen Unterschied. »Im Spiel gibt es 40 Oberfläche, die sich spürbar unterscheiden werden. Wir arbeiten daran«, antwortet Fabio Paglianti ausweichend. Wir sind gespannt, ob Milestone das Fahrverhalten bis zum WRC-Verkaufsstart im Oktober noch verfeinert.
Das Drumherum: Schaden ja, Wetter nein
Wechselnde Wettereffekte wie plötzlich einsetzender Schnee oder Regen planen die Entwickler übrigens nicht – schade, denn die gehören eigentlich zu einem realistischen Rennspiel. Rally ist doch kein Schönwetter-Sport. Und auch kein Schönwagen-Sport: Dank des detaillierten Schadensmodells können wir unser Karre nach allen Regeln der Kunst zerbeulen, was sich auch spielerisch auswirkt: Mit kaputten Reifen wird selbst eine gerade Strecke zum Schleuderparcours.
Wenn wir vom Kurs abkommen, beamt uns WRC auf die Strecke zurück – allerdings schon nach wenigen Metern. In Dirt 2 boten die Umgebungen mehr Freiheit. Umgekehrt gibt es Momente, in denen wir uns einen schnelleren Respawn wünschen würden. Etwa, wenn unser Wagen in einem engen Streckenabschnitt einen unfreiwilligen U-Turn hinlegt und wir ewig hin und her rangieren müssen, um wieder in die richtige Richtung zu rasen. Hier würden wir uns einen Respawn-Knopf wünschen, zumindest für Einsteiger.
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