X für unübersichtlich
Das Hauptspiel Reunion führte die Maussteuerung für Ihr Schiff und in den Menüs ein, die Erweiterung bringt zusätzliche Kontextmenüs.
So können wir jedes Objekt in allen Karten, Listen und sogar direkt im Weltraum anklicken und über eine kleine Tabelle auf wichtige Funktionen, wie das Kommunikationsmenü, den Autopiloten und die Angriffsbefehle für die neuen Raumschiffstaffeln zurückgreifen. Unsere Flügelgruppen müssen wir uns allerdings erst mühselig Schiff für Schiff und über je drei Untermenüs zusammenbauen. Doppelklicks oder Mehrfachmarkierungen kennt das Spiel nicht.
Unpraktisch geht es in den Menüs weiter. Die verstecken nämlich gerne wichtige Informationen im Text- und Zahlenbrei, wie beispielsweise die Schiffsklasse. In den Werften erfahren wir gleich gar nichts zur Bewaffnung, den Schilden und der Ausrüstung der angebotenen Raumfahrzeuge. Details gibt’s nur in der Enzyklopädie, aber auch dort nur ohne Vorschaubild. Dafür können wir die Informationen während der elend langen Raumflüge auswendig lernen. Über die Schiffsgattungen, Rassen und nichtssagenden Pilotenränge lesen wir auch in der Datenbank nichts.
X für ungenügend
Trotz der offensichtlichen Mängel fasziniert der schier unendliche Terran Conflict-Weltraum dank seiner hübschen Hintergrundgrafiken und detaillierten Raumschiffmodelle.
Den einzigen technischen Kritikpunkt des Vorgängers, die Explosionen, haben die Entwickler zum absoluten Höhepunkt der Weltraumschlachten ausgebaut. Stationen und Großkampfschiffe vergehen jetzt in gleißend hellen, bildschirmfüllenden Sprengungen, ähnlich wie Ripleys Nostromo im ersten Alien- Film. Solch gewaltige Knalleffekte haben wir selten in einem Computerspiel gesehen.
Die Organisation unseres Imperiums über die Besitzlisten und Karten fällt uns aber trotz solch hübscher Sequenzen nicht leichter. Alle Unzulänglichkeiten aufzulisten, würde den Rahmen des Artikels sprengen, daher hier nur ein Beispiel für die Bedienlogik: Es gibt eine Liste, die zwar alle Ihre Schiffe, Stationen und Satelliten und deren Standort anzeigt. Den entsprechenden Sektor müssen Sie sich aber aus einer weiteren Liste oder auf der unübersichtlichen Galaxieübersicht heraussuchen. Direkte und sinnvolle Verknüpfungen fehlen in Terran Conflict an allen Ecken. Das optische Feuerwerk, das das Spiel zwischendurch abbrennt, täuscht nur kurz über die monotone Spielwelt und die vielen Steuer- und Logikmacken hinweg.
Test-Video zu X3: Terran Conflict ansehen oder herunterladen
Patch-Test zu Version 1.2.1
Bereits einen Tag vor der Veröffentlichung der X3: Reunion-Erweiterung Terran Conflict stellte der Entwickler Egosoft den Patch auf die Version 1.2 online. Inzwischen ist zudem noch ein kleines Performance-Update erschienen, das ein Problem mit sinkenden Frameraten behebt. Zu den wichtigsten Ergänzungen, die der erste Patch mitbringt, gehören zufällig generierte Missionen, in denen Sie gegen eine Gewinnbeteiligung Asteroiden scannen. Bevor Sie diese Aufgaben annehmen, müssen Sie sich jetzt nicht mehr den kompletten Funkspruch anhören, sondern können sofort auf eine der Antworten klicken.
Die Online-Enzyklopädie wurde zudem um Informationen zu den Völkern und den Spielerrängen erweitert, und in der Außenansicht können Sie Ihr Raumschiff jetzt auch per Maus steuern. Allerdings lässt sich die Kamera nicht mit der Maus frei um das Schiff drehen. Komfortabel oder gar einsteigerfreundlich spielt sich das Addon trotz der Detailverbesserungen bei der Steuerung noch immer nicht. Positiv fällt die verbesserte Balance während der ersten Kampagnen-Missinen auf. In den Gefechten eilen Ihnen die Raumkreuzer befreundeter Völker nun deutlich schneller zur Hilfe, weshalb wir Terran Conflict bei der Balance um einen Punkt aufwerten.
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