4K mit 60 fps, Full HD mit Down-Sampling
Microsoft hat Eurogamer aber nicht nur Zahlen und technische Daten präsentiert, sondern auch ein tatsächlich auf der Xbox One X laufendes Spiel. Die Betonung liegt dabei auf »ein« - es gab ausschließlich eine ForzaTech-Demo zu sehen.
Die lief laut Eurogamer allerdings völlig stabil in nativen 4K (3840x2160) mit entsprechend hoch aufgelösten Assets bei 60 Bildern pro Sekunde, die GPU war gleichzeitig nur zu 60 bis 70 Prozent ausgelastet. Dadurch konnten die 60 fps auch bei Grafikeinstellungen auf dem Niveau der Detailstufe »Ultra« vom PC gehalten werden, und das bei einer immer noch nicht komplett ausgelasteten Grafikeinheit.
Das ambitionierte Ziel von Microsoft lautet gleichzeitig, dass alle Spiele, die auf der Xbox One in 900p (1600x900) und Full HD (1920x1080) laufen, auf der Xbox One X in nativen 4K dargestellt werden können, und zwar bei mindestens genau so hohen Bildern pro Sekunde.
Während es zur Vorstellung der Xbox One X beziehungsweise Project Scorpio auf der E3 2016 aber noch so klang, dass nur Besitzer eines 4K-Fernseher wirklich von der neuen Konsole profitieren können, denkt Microsoft jetzt explizit auch an Spieler mit einem Full HD-Fernseher, was auch auf der E3 2017 erneut betont wurde.
Im Gegensatz zur PlayStation 4 Pro sollen unabhängig vom angeschlossenen TV-Gerät stets alle Verbesserungen zur Verfügung stehen. Auf Full HD-Fernsehern ist etwa eine höhere Bildqualität durch internes Rendern in höherer Auflösung (Down-Sampling) oder durch bessere und zusätzliche Grafikeffekte geplant, auch die Anhebung der Bilder pro Sekunde von 30 auf 60 fps ist eine Option.
Wie realistisch sind Microsofts 4K-Ziele?
Schaut man sich die Leistung einer aktuellen AMD-Grafikkarte für den PC mit ähnlich hohen Teraflops wie der Xbox One X an, scheinen Microsofts 4K-Ziele auf den ersten Blick etwas unrealistisch zu ein. Die Radeon RX 480 mit Polaris-Architektur dürfte der GPU der One X nicht nur in Sachen Teraflops (5,8 statt 6,0) recht nahe kommen, in unseren letzten 4K-Benchmarks erreicht die RX 480 aber im Durchschnitt nur 26 fps (siehe Bild).
Dieser Vergleich muss aber aus verschiedenen Gründen relativiert werden. Dazu zählt unter anderem die bereits angesprochene Tatsache, dass Spieleentwickler die Leistung von Konsolen-Hardware deutlich besser ausnutzen können als PC-Hardware, da die einzelnen Komponenten im Falle von Konsolen immer genau bekannt sind.
Außerdem haben wir die Benchmarks jeweils in maximalen Details durchgeführt, während sich die fps in Spielen oft bereits durch eine geringe Reduktion der Detailstufe spürbar erhöhen lassen. Auch die spätestens seit der PlayStation 4 Pro immer stärker in den Fokus rückenden Render-Techniken wie das Checkerboard-Rendering machen Entwicklern das fps-Leben auf Konsolen leichter, allerdings sprechen wir dann natürlich nicht mehr vom Spielen in nativen 4K.
Auf der anderen Seite muss man auch bedenken, dass Forza seit jeher zu den technischen Vorzeigespielen auf der Xbox gehört, insofern ist das von Microsoft gezeigt Beispiele vielleicht ein Stück weit als »Best-Case-Szenario« zu verstehen – auch wenn Microsoft gegenüber Eurogamer explizit betont hat, dass ähnliche Leistungen in anderen Spielen mit vergleichbaren Aufwand realisierbar sein sollen.
Unterm Strich muss man letztlich ehrlicherweise festhalten, dass auch die Enthüllungen zur Hardware der Xbox One X und die Pressekonferenz auf der E3 2017 noch keine endgültige Klarheit darüber bringen, wie viele Spiele auf der neuen Microsoft-Konsole wirklich in nativen 4K laufen werden. Gleichzeitig steht aber unabhängig davon fest, dass ihre Leistung im Vergleich zur Xbox One (S), aber auch im Vergleich zur PlayStation 4 Pro deutlich gestiegen ist – und dieses Leistungsplus lässt sich schließlich auch in niedrigeren Auflösungen wie Full HD für eine Verbesserung des Spielerlebnisses nutzen.
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