Youtube Inhaltsfilter - Kids-App schlägt Kindern Verschwörungs-Videos vor

Obwohl die App Youtube Kids für Kinder problematische Inhalte eigentlich blockieren sollte, landeten offenbar genau diese in den Empfehlungen für junge Zuschauer.

YouTube Logo 2017 (Bildquelle: YouTube) YouTube Logo 2017 (Bildquelle: YouTube)

Dass die Videoplattform Youtube ein Problem mit fragwürdigen Inhalten (Verschwörungstheorien, extremistische Videos) hat, ist nicht neu. Dass aber auch die App Youtube Kids davon betroffen ist, rückt erst seit November 2017 langsam, aber sicher in den Fokus der Medien.

Wie BusinessInsider berichtet, empfiehlt die App Kindern offenbar zahlreiche Videos des Verschwörungstheoretikers David Icke: Je nach Suchbegriff tauchen in den Ergebnissen Beiträge auf, die behaupten, die Erde sei eine Scheibe oder die Pyramiden seien von Aliens erbaut worden.

Blockaden ungeeigneter Inhalte versagen

Eigentlich sollte Youtube für Kinder ungeeignete Inhalte blockieren. Bei diversen Suchbegriffen wie »Pornos« oder »9/11« funktioniert diese Sperre auch problemlos. Bei harmloseren Begriffen versagt sie allerdings. Als die Redakteure von BusinessInsider beispielsweise nach Videos zur Mondlandung suchten, empfahl die App drei Videos, laut derer die Mondlandung nie stattgefunden habe.

Obwohl BusinessInsider Youtube auf die Videos aufmerksam gemacht und Youtube diese fragwürdigen Inhalte mittlerweile in der App gesperrt hat, bleibt der Zugriff auf diverse andere verschwörungstheoretische Videos bestehen. Das Problem beruht dabei auch auf dem von Youtube verwendeten Empfehlungs-Algorithmus, der auch in der Youtube-Kids-App Videos basierend auf bereits angeschauten Inhalten empfielt.

Youtube: »Manchmal verfehlen wir das Ziel«

Dass Kinder also verhältnismäßig leicht Zugriff auf problematische Videos erhalten können, läuft dem Anspruch der App zuwider, Kinder mithilfe lehrreicher Videos zu besserer Bildung zu verhelfen. In einer Stellungnahme gegenüber BusinessInsider erklärte Youtube, man verfehle manchmal dieses Ziel und setze die eigene Arbeit fort, die »Youtube Kids App Erfahrung zu verbessern«. Außerdem handele man sofort, wenn man ein Problem bemerke, und blockiere entsprechende Videos oder Kanäle.

Die Tatsache, dass der Autor James Bridle bereits im November auf die Probleme von Youtube Kids hinwies und BusinessInsider Monate später noch immer auf zahlreiche fragwürdige Inhalte gestoßen ist, zeigt aber die offenbar immer noch verbesserungswürdige Effektivität von Youtubes Kontrollaparat.

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