Da simmer wieder. Zero Hour ist ein weiterer Erbe der klassischen Taktik-Shooter-Giganten Rainbow Six und Co., will wie so viele andere Spiele der letzten Jahre all die Menschen abholen, die traurig und verzweifelt auf ein SWAT 5 oder ein neues Singleplayer-R6 warten.
Planungsphase, taktisches Vorgehen, um die Ecke Zielen, strategisches Türaufbrechen, Teamplay ohne Ende - hach, das drückt doch all die richtigen Knöpfe. Oder etwa nicht? Zero Hour mag die richtigen Zutaten haben, serviert sie aber auf merkwürdig riskante Weise.
Was verbirgt sich hinter Zero Hour?
Bevor wir über die Probleme reden, unternehmen wir einen kurzen Kassensturz: Zero Hour wird in Bangladesch entwickelt und spielt auch dort. In bester Taktik-Shooter-Manier führt ihr einen Trupp aus fünf Polizei-Spezialeinsatzkräften durch allerlei Geiselbefreiungsszenarien.
Hinter jeder Ecke lauert der Tod, schon wenige Kugeln schicken uns ins Jenseits - behutsame Planung und ebenso behutsames Vorgehen sind also Pflicht. Genre-Fans erkennen hier genau das wieder, was einst SWAT 4 so großartig gemacht hat. Und der erste Trailer zu Zero Hour kann sich sehen lassen:
Gleichzeitig erinnert der Trailer aber auch frappierend an den Gameplay-Reveal von Rainbow Six: Siege, der mit dem finalen Spiel nur sehr wenig gemein hat. Und hier liegt Zero Hours Polizeihund begraben.
Ein riskantes Vorgehen
Zero Hour erscheint am 12. August auf Steam im Early Access ausschließlich als Multiplayer-PvP-Shooter. Und die Prämisse lautet im Prinzip: Wir wollen so sein wie die Pre-Alpha von Rainbow Six, nur dass die Rechnung bei uns tatsächlich aufgeht. Tatsächlich hat sich Siege aber vor allem deshalb so verändert, weil die Community eben nicht so tickt, wie das ein orchestrierter Trailer vorgibt. Die Entwickler von Zero Hour setzen voll und ganz darauf, dass sie es trotzdem hinbekommen.
Und das ist ein sehr riskantes Manöver. Als unerfahrenes Studio einen hochtaktischen Multiplayer an den Start zu bringen, der zwischen Rainbow Six: Siege, Escape from Tarkov und Insurgency: Sandstorm eine erfolgreiche Nische findet? Heikel. Ausbalancierte Taktik-Shooter sind verflucht schwierig zu entwickeln - und genau hiermit will Zero Hour zum Early-Access-Launch glänzen, statt sich auf andere Bereiche zu konzentrieren, auf die viele Fans viel händeringender warten.
Wir sprechen da natürlich vom Singleplayer. Ein PvE-Modus für Solisten und Koop-Teams soll erst ganz zum Schluss, irgendwann im Januar 2021, seinen Weg ins Spiel finden. Bis dahin könnte die Luft aber bereits raus sein. Wir haben bei World War 3 gesehen, wie riskant es für einen Shooter ist, seinen Early-Access-Launch zu versemmeln - eine zweite Chance bietet sich in der Regel selten.
Ein offenes Ende
Unsere Gedanken zu Zero Hour sind in erster Linie Konzeptkritik. Letztlich stehen dem Spiel alle Pforten offen: Der Trailer erreicht auf YouTube über 200.000 Leute - und die überwiegende Mehrheit freut sich drauf. Aber die letzten 10 Jahre haben eben auch gezeigt, dass jeder Rainbow-Six-Erbe scheitert. Die große Hoffnung Ready Or Not scheiterte sogar schon vor Release.
In direkte Multiplayer-Konkurrenz zu Siege zu treten, ohne zerstörbare Umgebungen, ist ein Wagnis. Deshalb empfehlen wir in jedem Fall, den Release in ein paar Tagen abzuwarten. Und bis dahin schaut euch gerne unser altbewährtes »Warum SWAT 4 so großartig war«-Video an:
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