Die ZBOX Magnus EN970 Plus von Zotac aus diesem Test will klein und leistungsstark zugleich sein – ein Trend, der nicht erst seit Erscheinen der Steam Machines immer mehr an Fahrt aufnimmt. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt Zotac auf primär für Notebooks (beziehungsweise Ultrabooks) gedachte Komponenten wie den Core i5 5200U-Prozessor von Intel oder die Geforce GTX 970M von Nvidia. Platz findet diese Hardware in einem kompakten Gehäuse, das sich in Sachen Größe irgendwo zwischen einem typischen Media Player wie Apple TV und einer Spielekonsole wie der Playstation 4 einsortiert.
Entscheiden Sie sich beim Kauf für die Plus-Variante der ZBOX Magnus EN970, werden knapp 940 Euro fällig, im Gegensatz zur Barebone-Variante für ungefähr 800 Euro sind dafür bereits 8,0 GByte RAM und eine 120-GByte-SSD vorinstalliert. Zu guter Letzt ähnelt die ZBOX Magnus auch Zotacs »NEN Steam Machine« für etwa 1.100 Euro stark. In der Steam-Machine-Variante kommt ein etwas schnellerer Prozessor mit vier Kernen zum Einsatz (Core i5 6400T), außerdem gehört ein Steam Controller zum Lieferumfang und Steam OS ist vorinstalliert. Lieferbar ist die NEN Steam Machine aktuell allerdings (noch) nicht.
Für Summen zwischen 800 und 1.100 Euro bekommen Sie alternativ einen durchaus flotten Desktop-PC, der allerdings auch wesentlich mehr Platz einnimmt. Im Vergleich mit ähnlich teuren Spiele-PCs überprüfen wir, ob die ZBOX Magnus EN970 nicht nur durch kompakte Abmessungen, sondern auch mit ausreichend Spieleleistung und Ausstattung bei geringer Lautstärke punkten kann.
Hardware im Detail
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Das Gehäuse der ZBOX EN970 misst in Länge und Breite ungefähr 20 Zentimeter bei einer Höhe von etwa fünf Zentimetern – viel Platz für Hardware ist also nicht vorhanden. Optisch hält sich Zotac mit Akzenten stark zurück, die Box ist größtenteils schwarz und matt. Nur die Front und der ZBOX-typische (in diesem Fall aber nicht beleuchtete) Kreis auf der Oberseite sind mit einer glänzenden Oberfläche versehen.
Der Core i5 5200U Dual Core-Prozessor kommt normalerweise in Ultrabooks zum Einsatz, da er wenig Strom verbraucht und sich vergleichsweise leicht kühl halten lässt. Das macht sich allerdings auch bei der Leistung bemerkbar, zwei Kerne (vier Threads durch Hyper-Threading zur virtuellen Kern-Verdoppelung) und maximal 2,7 GHz im Turbomodus sind im Vergleich zu typischen Vierkern-Prozessoren in Desktop-PCs eher überschaubar.
Die Grafikeinheit fällt da weniger stark ab, handelt es sich doch um eine GTX 970M (GM204-Chip), die in Sachen Leistung auf einem ähnlichen Niveau wie die GTX 960 (GM206-Chip) im Desktop-Bereich liegt. Kurios: Da Nvidia Herstellern neue Vorgaben bei der Namensgebung macht und weil die ZBOX ein Mini-PC und kein mobiles Notebook ist, muss die GPU offiziell etwas irreführend als »GTX 960« bezeichnet werden, obwohl es sich um eine GTX 970M handelt. Das ist auch der Grund dafür, dass die ZBOX den Namen »Magnus EN970« trägt, obwohl im Datenblatt wie beschrieben eine GTX 960 als Grafikeinheit genannt wird – die Namensgebung der ZBox EN970 stand schon vor Nvidias Regelung fest.
Diese »GTX 960« (beziehungsweise die GTX 970M) in der ZBOX unterscheidet sich allerdings durchaus nennenswert von der Desktop-Variante der GTX 960 (siehe auch die folgende Tabelle). Die GTX 970M kann sich dabei vor allem durch mehr Shader- und Textureinheiten sowie mehr ROPs Vorteile verschaffen, welche die GTX 960 durch ihre etwas höheren Taktraten nicht ganz ausgleichen kann. Die GTX 970 aus dem Desktop-Bereich setzt sich wiederum beim Speicher (trotz VRAM-Diskussion bei der GTX 970) und noch mehr Shader-Einheiten & Co bereits auf dem Papier klar von den anderen beiden Modellen ab.
Geforce GTX 970M | |||
---|---|---|---|
Grafikchip |
GM206 |
GM204 |
GM204 |
Taktrate |
1.127 MHz |
924 MHz |
1050 MHz |
Boost-Takt |
1.178 MHz |
1.038 MHz |
1178 MHz |
Speicher |
2.048/4.096 Mbyte |
3.072 Mbyte (max. 6.144) |
3.584 Mbyte + 512 Mbyte |
Speicherbandbreite |
128 Bit |
192 bit |
224 Bit + 32 Bit |
Speicherinterface |
112 GB/s |
120 GB/s |
196 GB/s + 28 GB/s |
Shader-Einheiten |
1.024 |
1.280 |
1.664 |
Textureinheiten |
64 |
80 |
104 |
ROPs |
32 |
48 |
64 |
Abseits davon findet sich in der Plus-Variante der ZBOX ein DDR3L RAM-Modul (Bauart SO-DIMM) mit 8,0 GByte, auf die etwas schnellere Dual-Channel-Konstellation mit zwei Modulen müssen Sie also verzichten. Da auch die vorinstallierte 120 GByte M.2-SSD (maximal PCI Express x2) eher wenig Platz bietet und nicht die schnellste Ihrer Art ist (siehe die Anwendungs-Benchmarks auf der nächsten Seite) empfehlen wir insgesamt eher den Griff zur Barebone-Variante ohne RAM und SSD und den separaten Kauf von 16,0 GByte DDR3L-RAM (SO-DIMM) und einer 240 GByte-SSD (SATA 3, zwei freie Slots vorhanden). Mit Kosten von aktuell jeweils etwa 70 Euro liegen Sie dann preislich ziemlich genau auf dem Niveau der Plus-Variante, haben aber mehr RAM und eine größere SSD zur Verfügung.
Bei den Anschlüssen vermissen wir auf den ersten Blick nichts, von vier USB 3.0-Ports über zwei Mal Gigabit-LAN bis hin zu WLAN im aktuellen 802.11 ac-Standard und Bluetooth 4.0 ist alles da, was man braucht. Für den Anschluss von Monitoren stehen allerdings ausschließlich vier HDMI-2.0-Ports zur Verfügung, zumindest ein DisplayPort oder ein DVI-Anschluss wären aus unserer Sicht wünschenswert. Immerhin handelt es sich um HDMI 2.0-Anschlüsse, die selbst die 4K-Auflösung von 3840x2160 Pixel mit 60 Hertz darstellen können.
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