Zukunft des Livestreamings - Twitch-Sendelizenzen werden versteigert

Die Landesmedienanstalten planen, Sendelizenzen für Twitch- und YouTube-Livestreams zu versteigern. Erste Streamer reagieren mit Crowdfunding-Aufrufen.

Sendepause für viele Livestreams in Deutschland. Zukünftig dürfen nur noch Formate mit offizieller Sendelizenz übertragen werden. Die benötigten Lizenzen werden im nächsten Jahr versteigert. Sendepause für viele Livestreams in Deutschland. Zukünftig dürfen nur noch Formate mit offizieller Sendelizenz übertragen werden. Die benötigten Lizenzen werden im nächsten Jahr versteigert.

Update: Mit dieser Meldung haben wir uns natürlich nur einen kleinen Spaß zum 1. April erlaubt.

Ursprüngliche Meldung: Ein Schock für die deutsche Livestreaming-Szene: Wie die Landesmedienanstalten heute gemeinsam bekanntgaben, planen die Behörden Sendelizenzen für Livestreams auf Plattformen wie Twitch und YouTube künftig zu versteigern. Vorbild seien etwa die Versteigerungen der UMTS-Mobilfunk-Lizenzen in Deutschland in den Jahren 2000 und 2010 für mehr als 50 Milliarden Euro. Erste YouTuber appellieren an ihre Fans und reagieren mit Crowdfunding-Aktionen, um die notwendigen Gelder aufbringen zu können.

Auslöser der Änderung sei der Aufruhr um die fehlende Sendelizenz des Twitch-Kanals PietsmietTV, erklärte die Pressesprecherin A. Fuhls auf Anfrage. »Die Diskussion führte uns deutlich vor Augen, dass die bisherige Regelung dem veränderten Medienkonsum unserer Zeit nicht mehr gerecht wurde. Nach langer Überlegung entschied sich die Gesamtkonferenz der Landesmedienanstalten einstimmig für das neue System einer Versteigerung der Sendelizenzen.«, sagte Fuhls. Nur so könne eine gerechte Verteilung gewährleistet werden.

Die eingenommenen Gelder - erste Schätzungen sprechen von einem mehrstelligen Milliardenbetrag - sollen vor allem in die Entwicklung neuer öffentlicher Rundfunkangebote fließen, die auf die Bedürfnisse einer »jugendlichen Zuschauerschaft« ausgerichtet sind. »Denken Sie an etwas wie die Lindenstraße, aber in einer virtuellen Computerwelt«, beschrieb Fuhls ein erstes Konzept.

Streamer setzen auf Crowdfunding

Viele betroffene Streamer scheinen sich bereits für einen heftigen Bieterkampf um die begehrten Lizenzen zu wappnen. Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter sind gleich mehrere Projekte bekannter Livestreaming-Größen aufgetaucht - mit Finanzierungszielen von bis zu einer Million Euro. Im Gegenzug können sich Backer Auftritte in den geplanten Formaten, eine regelmäßige Erwähnung als Sponsor oder sogar exklusive Privatstreams mit ihren Stars sichern.

Genau ein Jahr bleibt den Streamern, um sich ausreichende Finanzmittel für die Versteigerung zu sichern. Der Beginn der ersten Auktionsrunde legten die Landesmedienanstalten auf den 1. April 2018.

Der Auftritt von PietSmiet im Konrad-Adenauer-Haus bewirkte offenbar ein Umdenken bei den Landesmedienanstalten - allerdings vielleicht nicht mit dem vom YouTube-Star gewünschten Ergebnis. Bild: Twitter (@toko) Der Auftritt von PietSmiet im Konrad-Adenauer-Haus bewirkte offenbar ein Umdenken bei den Landesmedienanstalten - allerdings vielleicht nicht mit dem vom YouTube-Star gewünschten Ergebnis. Bild: Twitter (@toko)

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