20 Jahre GameStar: Zum Glück gezwungen - Erst der Niedergang der PC Player machte Johannes zum GameStar-Leser

Die GameStar war der Feind - bis Johannes eines Tages ganz unfreiwillig selbst zum Leser wurde.

Die wahre Liebe verbindet Johannes mit der PC Player, doch dann kam die GameStar. Die wahre Liebe verbindet Johannes mit der PC Player, doch dann kam die GameStar.

Die GameStar? Das war der Feind. Ein billiger Abklatsch meiner Lieblingszeitschrift, denn für mich gab es 2001 nur einen Stern am Himmel des deutschen Spielejournalismus: die PC Player.

Vielleicht haben Sie ja ähnlich wohlige Erinnerungen an dieses großartige Heft: Die Multimedia-Leserbriefe - ein Traum. Das Team - echte Institutionen der deutschen Spielepresse. Hier wurde Qualität noch groß geschrieben.

Plus-Report: PC Player - die Mutter der GameStar

Okay, das sind natürlich extrem subjektive Erinnerungen meines damals 14-jährigen Ichs. Gerade das mit dem Team: Tatsächlich hatten die meisten Redakteurs-Ikonen die PC Player Ende der 90er längst verlassen - viele davon ausgerechnet Richtung GameStar. Doch ich war damals halt schon als Kleiner ein großer Fan dieses Spielemagazins für Erwachsene.

Eines der wohl hässlichsten Artworks aller Zeiten zierte das Cover der letzten PC Player. Ein unwürdiger Abgang für ein tolles Magazin. Eines der wohl hässlichsten Artworks aller Zeiten zierte das Cover der letzten PC Player. Ein unwürdiger Abgang für ein tolles Magazin.

Plötzlich kein Player mehr

Ein Bekannter hatte mich auf den Geschmack gebracht und nur wenig später zählte ich selbst zum erlesenen Kreis der Abonnenten. Monat für Monat lag meine Ausgabe frisch verpackt und noch nach Druckerschwärze duftend im Briefkasten und wartete darauf, von mir verschlungen zu werden - bis zu diesem einen schicksalhaften Tag im Sommer.

Über den Autor
Johannes war schon immer eine Leseratte. Früher waren es Micky-Maus-Hefte, Sophiechen und der Riese und Warnhinweise auf Shampoo-Flaschen, heute historische Romane, böse Kommentare unter GameStar-Artikeln ... und Warnhinweise auf Shampoo-Flaschen. Schon ziemlich früh kamen auch PC- und Konsolenmagazine dazu. Von der PC Games über die 64 Power bis zur Bravo Screenfun hat er sie fast alle gehabt. Im Abo war er aber nur einer treu, der PC Player. Zumindest so lang, bis er zwangsweise zur GameStar wechseln musste.

An diesem Tag erwartete mich nämlich keine PC Player in der Post. Stattdessen lag dort eine GameStar. Anbei ein schmuckloses Schreiben, dass mir in wenigen Zeilen die bittere Wahrheit wie einen Nassen Lappen ins Gesicht knallte: Der Future-Verlag stellt seine Aktivitäten in Deutschland ein. Die PC-Player ist Geschichte. Alle Abonnenten werden von IDG übernommen - viel Spaß mit der GameStar!

Pah, das war ein Schlag in die Magengrube - vermutlich nicht nur für mich, denn auch für das Team der PC Player kam das Ende wohl sehr überraschend. In der finalen Ausgabe 6/2001 wurde sogar noch das nächste Heft angeteasert. Stattdessen hielt ich nun also das vermeintliche Käseblatt der Konkurrenz in Händen.

So begrüßte mich das GameStar-Team im Editorial der Ausgabe 07/2001. Dazu gab's ein paar nette Worte: "Zum Schluß eine sehr traurige Nachricht: PC Player, eines der dienstältesten und unserer Meinung nach besten Spielemagazine, erschien vorigen Monat mit der 103. Ausgabe zum letzten Mal. Und zwar, weil der englische Future-Verlag seine Geschäftstätigkeit in Deutschland eingestellt hat. Wir begrüßen alle ehemaligen PC-Player- Abonnenten (und natürlich auch interessierte Kioskkäufer) bei uns und hoffen, dass wir für Sie mit GameStar den Verlust wettmachen können!" So begrüßte mich das GameStar-Team im Editorial der Ausgabe 07/2001. Dazu gab's ein paar nette Worte: "Zum Schluß eine sehr traurige Nachricht: PC Player, eines der dienstältesten und unserer Meinung nach besten Spielemagazine, erschien vorigen Monat mit der 103. Ausgabe zum letzten Mal. Und zwar, weil der englische Future-Verlag seine Geschäftstätigkeit in Deutschland eingestellt hat. Wir begrüßen alle ehemaligen PC-Player- Abonnenten (und natürlich auch interessierte Kioskkäufer) bei uns und hoffen, dass wir für Sie mit GameStar den Verlust wettmachen können!"

Ein Happy End?

Doch die Geschichte hat ein Happy End - geben Sie's zu, Sie haben es geahnt. Nach nur wenigen Ausgaben fühlte sich die GameStar nicht mehr wie ein Fremdkörper an, sondern wie ein guter Freund, der mir als Wegweiser durchs Spielemeer diente.

Alte Bekannte aus der PC-Player-Zeit (Heinrich Lenhardt, Jörg Langer, Mick Schnelle, Martin Deppe) machten die Umstellung leicht, und neue Nasen (Petra Schmitz, Heiko Klinge, Markus Schwerdtel, Gunnar Lott, Peter Steinlechner, ...) wurden schnell ins Herz geschlossen. Irgendwann schaffte es Raumschiff GameStar (und später Die Redaktion), mich über den Verlust der Multimedia-Leserbriefe hinwegzutrösten.

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Naja, und ohne diese Zwangsumstellung säße ich heute höchstwahrscheinlich nicht hier, zwischen vielen meiner damaligen Helden, und wäre selbst ein Teil von 20 Jahren GameStar. Schon Wahnsinn! Manchmal muss man eben doch zu seinem Glück gezwungen werden.

Raumschiff GameStar - Folge 30: Der Wüstenplanet Video starten 05:22 Raumschiff GameStar - Folge 30: Der Wüstenplanet

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