Transistor ist gerade kostenlos - Schlagt trotz Epic Store zu, es lohnt sich!

Für Elena ist Transistor ein besonders Spiel. Es ist schwer zu durchschauen, hallt aber lange nach. Gerade gratis sollte man dem Geheimtipp deshalb eine Chance geben.

Transistor ist gerade gratis. Elena findet: Gebt dem Spiel eine Chance, trotz Epic Store! Transistor ist gerade gratis. Elena findet: Gebt dem Spiel eine Chance, trotz Epic Store!

Transistor ist vom 18. April bis zum 2. Mai kostenlos im Epic Store verfügbar (Die komplette Liste der Gratis-Spiele findet ihr hier). Lohnt es sich dafür wirklich, einen neuen Launcher zu installieren?

Klar, Transistor gibt es auch ohne Probleme bei anderen Händlern zu kaufen, es ist schließlich kein Exklusiv-Spiel. Allerdings ist das Indie-Abenteuer von 2014 ja schon älter, die meisten von euch, die neugierig auf das Spiel waren, dürften es schon besitzen.

Wer bislang bewusst gezögert hat, könnte jetzt aber die Chance nutzen. Schließlich verliert man auch nichts, wenn man kein Geld ausgeben muss. Meiner Meinung nach lohnt sich das in diesem Fall: Auch wenn gerade die Erzählung von Transistor als schwer zugänglich und verkopft gilt. Mich persönlich begeistert sie gerade deswegen.

Zum Hintergrund: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 27. Dezember 2015 im Rahmen eines Steam-Tipps, als Transistor stark reduziert war. Weil Transistor gerade kostenlos ist, greifen wir ihn aber noch einmal auf.

Transistor - Test-Video zum Action-Rollenspiel Video starten 5:18 Transistor - Test-Video zum Action-Rollenspiel

Ahnungslos, aber fasziniert

Für mich ist Transistor wie ein Gemälde, das man zufällig im Vorbeigehen in einer Galerie betrachtet - man weiß nicht wer der Künstler ist, kennt den Hintergrund nicht, aber kann einfach nicht aufhören, sich damit zu beschäftigen und findet irgendwann eine ganz eigene Interpretation.

Es ist ein gutes Spiel, aber spielerisch nicht herausragend, die Geschichte ist interessant, aber auch wirr und schwer verständlich - alles Punkte, die unser Test zurecht kritisiert. Und trotzdem hat mich etwas daran so fasziniert, dass es seitdem zu meinen Lieblingsspielen zählt.

Ich habe einfach ein ganz anderes Spielererlebnis bekommen, das ich so nicht kannte und nicht erwartet habe.

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Ratlos und zufrieden

Gut, ich geb's zu: Das ist noch etwas vage. Ich versuche einmal, die Faszination in Worte zu fassen: Transistors einzigartige Ästhetik, Musik und Atmosphäre ziehen mich so in ihren Bann, dass ich über andere Dinge einfach hinwegsehen kann - oder sie einfach akzeptiere, weil sie irgendwie zur Stimmung der dystopischen Welt passen.

So auch die verwirrende Geschichte: Transistor erzählt nicht groß einen spannenden Plot, sondern wirft mir immer wieder Schnipsel hin. Daraus soll ich mir dann selbst ein Bild basteln - ob ich am Ende richtig liege? Keinen Schimmer.

Aber hier ist das für mich nicht einfach Faulheit oder mangelndes Erzähltalent, sondern eine stilistische Entscheidung. Dadurch, dass ich ich so wenig weiß und begreife, bin ich aufmerksamer als sonst. Ich denke viel mehr über das nach, was ich sehe und spüre viel von dem, was dahinterstecken könnte.

Wenn ich als gedächtnislose Heldin Red durch die verlassene Stadt streife und feindselige Roboter bekämpfe, bin ich ähnlich ratlos wie sie. Ich fühle mich ähnlich verloren und einsam und freue mich jedes Mal, wenn man Schwert die Stimme erhebt. Transistor ist nämlich eigentlich der Name eines Schwertes. Und dem wohnt ausgerechnet die Seele des Mannes inne, den Red einst geliebt hat.

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Ich spüre die Geschichte

Gemeinsam stürzen wir uns in taktische Kämpfe und erkunden Cloudbank, um herauszufinden, was die Roboter verrückt spielen ließ. Aber in meinem Kopf passiert hier viel mehr als das. Selbst in der fröhlichen Traumwelt, in die sich Red und Transistor zum Trainieren zurückziehen, blitzt für mich immer wieder die Traurigkeit durch, die das Spiel eigentlich beherrscht. Alles ist vergänglich, alles stirbt, die Menschen sind fort und zwei Liebende sind sich so nah und doch unerreichbar füreinander.

Transistor steht für eine tragische Geschichte und einen sinnlosen Kampf, der eigentlich längst verloren ist. Ähnlich wie ein Dark Souls erzählt es mir das aber nicht einfach, sondern lässt es mich erleben - Kollege Dimi hat übrigens genau dazu eine interessante Kolumne verfasst.

Wie From Softwares Rollenspiel ermüdet es mich mit zahlreichen Kämpfen um eine längst verlorene Welt und eine längst vergangene Liebe. Und trotzdem gebe ich nicht auf: Denn es blitzen immer wieder Erinnerungen und Momente durch, für die es sich doch zu kämpfen lohnt.

Deshalb fühle ich beim Spielen so mit Red und verstehe sie und ihre Welt allein dadurch deutlich besser, als in manch anderem Spiel - auch wenn ich nicht alles weiß. Um diese Art der Erzählung zu verstehen, muss man sich allerdings darauf einlassen können - ein schönes, kleines Experiment das immerhin nichts kostet.

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