Seite 2: AMD Radeon R9 280X - Alter Wein in neuen Schläuchen

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Mantle

Gleichzeitig mit den neuen Karten kündigte AMD auch die Einführung einer neuen Programmierer-Schnittstelle für Spiele-Entwickler an. »Mantle« ist eine Low Level API (»Application programming interface«), die es Programmieren ermöglicht, die Grafikkarte direkter anzusprechen, als es bei DirectX möglich ist.

Da Entwickler Dice eng mit AMD zusammen arbeitet, soll Battlefield 4 besonders von der Mantel-API profitieren. Ein entsprechendes Update ist für Dezember angekündigt. Da Entwickler Dice eng mit AMD zusammen arbeitet, soll Battlefield 4 besonders von der Mantel-API profitieren. Ein entsprechendes Update ist für Dezember angekündigt.

Zur Erklärung: Bevor auf dem Bildschirm ein Bild erscheint, teilt der Prozessor dem Grafikchip mit, was er zu berechnen hat. Diese Befehle nennen sich »draw calls«. Je komplexer eine Szene, umso mehr draw calls muss die CPU der Grafikkarte übergeben, entsprechend der Framerate mehrfach pro Sekunde. Bislang können selbst High-End-CPUs durch den Umweg über die DirectX-Schnittstelle teils nicht so viele draw calls ausgeben, wie sie moderne GPUs theoretisch bearbeiten können. Die Grafikkarte wartet also häufig auf den Prozessor. Mit Mantle verspricht AMD, dass Entwickler unter Auslassung von DirectX die Anzahl der draw calls um maximal den Faktor neun erhöhen und so das Potenzial der Grafikkarte besser nutzen können. In der Regel ist ein Sonderweg wie Mantle auf dem PC zum Scheitern verurteilt, da etwa Nvidias Geforce-Platinen nichts mit der Radeon-spezifischen Schnittstelle anfangen können und Spielentwickler in den allermeisten Fällen den Zusatzaufwand scheuen.

Da aber sowohl in Playstation 4 als auch in Xbox One AMD-Hardware (mit größtenteils zu den PC-Radeons identischer Architektur) steckt und auf den Konsolen in der Regel näher an der Hardware programmiert wird, könnte Mantle auch auf dem PC zumindest in einigen Titeln eine Alternative zu DirectX werden. Ein erstes Beispiel ist Battlefield 4, wo nach der DirectX-11-Version am 31. Oktober auch eine Mantle-Version voraussichtlich im Dezember erschienen soll.

AMD GPU 14 Tech Day - Hersteller-Präsentation ansehen

True Audio

Für reichlich Verwirrung sorgte bei der Vorstellung der neuen Karten die TrueAudio-Funktion. Als TrueAudio bezeichnet AMD die Möglichkeit, Klänge in Zukunft von der Grafikkarte bearbeiten zu lassen, um so Rechenleistung auf der CPU zu sparen. Denn ähnlich wie bei der Physikberechnung eignen sich Grafikkarten aufgrund ihrer programmierbaren Shader (zumindest theoretisch) besonders gut für aufwändige Sound-Bearbeitung.

Dazu markiert TrueAudio einen der wenigen Unterschiede zwischen alter HD-7000-Generation und der neuen R-Serie: Radeon R7 260X, R9 290 und 290X unterstützen TrueAudio. Radeon R9 270X und R9 280X (die bis auf den Takt praktisch identisch zu HD 7870 und HD 7970 GHz sind) gehen leer aus. Mittels eines Treiber- oder Bios-Updates soll auch die Radeon HD 7790 (die den gleichen, neueren Bonaire-Chip wie die R7 260X nutzt) später TrueAudio beherrschen. True Audio besitzt zwar zweifellos großes Potenzial und kommt etwa im neuen Thief zum Einsatz, ein Erfolg bleibt dennoch fraglich. Zwar ist die TrueAudio-Unterstützung von in der Spieleentwicklung gängigen Sound-Engines bereits angekündigt, allerdings dürften einige neue Radeon-Karten kaum genügen, um Entwickler davon zu überzeugen, TrueAudio auch zu nutzen. Wie bei der Mantle-Schnittstelle steht und fällt TrueAudio auf dem PC daher aus unserer Sicht ebenfalls mit den Next Gen-Konsolen - unterstützen und nutzen diese TrueAudio, könnten davon auch PC-Umsetzungen profitieren.

AMD - TrueAudio Präsentation - Bilder ansehen

Testsystem

Für unsere Grafikkarten-Tests nutzen wir wegen der besseren Vergleichbarkeit weiterhin einen 3,4 GHz schnellenIntel Core i7 2600Kmit 8,0 GByte DDR3-RAM auf dem P67-Mainboard Maximus IV Extreme von Asus. Die Intel-CPU spielt durch die geringen Leistungssteigerungen bei Prozessoren in den letzten Jahren noch immer auf Spitzenniveau mit.

Betriebssystem, Spiele und Benchmark-Programme finden auf einer 512 GByte großen Samsung SSD 830Platz. Wie andere in der Vergangenheit getestete Grafikkarten müssen auch die neuen Radeon-Karten den Benchmark-Parcours aus den DirectX-11-Titeln Anno 2070, Battlefield 3,Crysis 3, Dirt 3, Max Payne 3, Metro: Last Lightund The Elder Scrolls 5: Skyrimdurchlaufen. Alle genannten Titel testen wir mit maximalen Details in den Auflösungen 1680x1.050, 1920x1.080 und 2560x1.440. Dabei überprüfen wir die Leistung sowohl mit als auch ohne Kantenglättung und nehmen den Mittelwert aus mehreren Messungen.

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