AMD Capsaicin & Cream - Neues zu Vega und Virtual Reality

AMD hat in seinem Live-Stream »Capsaicin & Cream« wie angekündigt neue Informationen zur Grafik-Architektur Vega geliefert und zusammen mit Spiele-Entwicklern auch einen Ausblick auf die Zukunft von Virtual Reality geliefert.

Raja Koduri begrüßte die Gäste und sprach dann über Vega und VR. Raja Koduri begrüßte die Gäste und sprach dann über Vega und VR.

Raja Koduri, Chef der Radeon Technologies Group, sprach zunächst über das vergangene Jahr, in dem vielen aus der Branche aufgefallen sei, dass sich AMD deutlich verändert habe. AMD habe aber noch viel vor. Danach kündigte er an, dass es während der Veranstaltung viele Informationen zur neuen Grafik-Architektur Vega geben würde, aber keinen Produktstart.

Wer bis zum Ende durchhalte, werde aber auch einen schönen Blick auf das Produkt Vega werfen können. Bei den ersten Folien wurden dann erste Vega-Features wie ein neuer Speichercontroller, neue Compute Units, eine neue und programmierbare Geometrie-Pipeline und eine verbesserte Pixel-Engine genannt.

Riesiges VR-Projekt in Indien

Der erste Schwerpunkt war dann ein Virtual-Reality-Projekt namens »The Sword of Báhubali«, bei dem unter anderem eine indische Schauspielerin und ein ganzes Filmset per Photogrammetrie aufgenommen wurde und nun in Echtzeit in VR dargestellt werden kann.

Das anschließende Video zeigte dann auch sehr realistisch wirkende Personen und Umgebungen, die allerdings wohl mit einer VR-Brille noch beeindruckender werden. Außerdem ist das Projekt laut Koduri erst zu 20 Prozent fertiggestellt. Für die höchsten Details werden vermutlich sogar zwei Vega-Grafikkarten notwendig sein - was das über die Leistung von Vega aussagt, blieb unklar.

High Bandwidth Cache Controller für mehr Fps

Vega bietet einen High Bandwidth Cache Controller. Vega bietet einen High Bandwidth Cache Controller.

Das nächste Thema war der neue High-Bandwidth-Cache-Controller (HBCC) von Vega. Am Beispiels von Deus Ex: Mankind Divided wurde gezeigt, dass dieses Feature die durchschnittlichen Fps um 50 Prozent erhöht und die minimalen Fps sogar verdoppelt.

Die neuen Compute Units bieten mit Rapid Packed Math (RPM) ebenfalls ein neues Feature, das AMD in seine aktuellen Konsolen-GPUs bereits integriert hat. Eine Haar-Demo zeigte, dass RPM die Anzahl der Haare mehr als verdoppelt, dabei aber nicht mehr GPU-Leistung benötigt.

Spiele-Streaming mit Liquid Sky

Die Ziele von AMD sind es, Vega nicht nur bezahlbar zu machen, sondern auch für Millionen Spieler am ersten Tag bereitstellen zu können. Allerdings scheint damit wohl vor allem Spiele-Streaming über Liquid Sky gemeint zu sein, das Radeon Virtualized Encode verwendet.

Über eine App, die auf fast allen Geräten laufen soll, soll die gesamte »Vega-Erfahrung« gestreamt werden. Etwas kurios wirkte, dass bei der Vorführung des Streams von Battlefield 1 auf einem Surface Pro 4 nicht viele Details verraten werden konnten, um keine noch geheimen Vega-Features zu nennen. Insgesamt erinnerte die Vorführung stark an Nvidias Grid respektive Geforce Now . Liquid Sky existiert schon als Beta-Version - allerdings noch ohne Vega.

Mehr Leistung für aktuelle Radeon-Modelle

100 Prozent mehr Leistung bei zwei Radeon RX 480 in Sniper Elite 4. 100 Prozent mehr Leistung bei zwei Radeon RX 480 in Sniper Elite 4.

Kommende Mehrleistung unter DirectX 12 und Vulkan über Software-Verbesserungen soll nicht nur Vega zu Gute kommen, sondern allen neueren Radeon-Grafikkarten. Koduri verwies noch einmal darauf, dass er vor einem Jahr gesagt habe, dass zwei Radeon RX 480 eine High-End-Grafikkarte schlagen könnten - aber dazu müsse auch die Software entsprechend angepasst werden.

Mit Sniper Elite 4 wurde dann vorgeführt, dass eine Radeon RX 480 in 4K mit sehr hochauflösenden Texturen 30 Bilder pro Sekunde schafft, zwei Radeon RX 480 mit den gleichen Einstellungen exakt die doppelte Leistung mit 60 Fps.

Auch Ryzen war kurz ein Thema

Anschließend waren auch die neuen Ryzen-Prozessoren wie der Ryzen 7 1800X ein Thema. Laut Koduri sind acht CPU-Kerne auch bei Spielen die Zukunft. Das neue VR-Spiel »Not Enough Bullets" von Oxide Games konzentriert sich mit der Nitrous Engine 2.0 nur noch auf DirectX 12 und kann alle CPU-Kerne mit 16 Threads und Features wie Async Compute ausnutzen. Damit sei vor allem bei Virtual Reality viel mehr möglich als bisher, da viele Aufgaben in Millisekunden erledigt sein müssen.

Großer Schwerpunkt Virtual Reality

Dann übernahm Roy Taylor die Bühne mit seinem Schwerpunkt Virtual Reality. Entwickler hätten ein Stein-Papier-Schere-Problem, denn jede Verbesserung bei Fps, Objekten oder Auflösung hätte eine Verschlechterung bei den anderen beiden Punkten zur Folge.

120 Fps bei 16K seien eben noch nicht möglich. Daher sei der Fliegengitter-Effekt noch immer der Feind des kompletten Eintauchens in virtuelle Welten. Mit dem neuen Radeon-Software-Feature Async Reprojection für SteamVR soll das VR-Erlebnis trotzdem sanfter und flüssiger werden.

Forward Rendering für mehr Fps trotz AA

Forward Rendering bietet mehr Leistung trotz Kantenglättung. Forward Rendering bietet mehr Leistung trotz Kantenglättung.

Was genau dahinter steckt, wird wohl während der GDC noch erklärt, es scheint sich aber um ein Gegenstück zu Asynchronous Timewarp für die Oculus Rift zu handeln. Hier werden nur 45 Bilder pro Sekunde berechnet und die dazwischenliegenden Frames daraus interpoliert.

Dann wurde noch Forward Rendering anhand von Robo Recall und einigen anderen Titeln vorgeführt. Die neue Rendertechnik sorgt trotz aktivierter Kantenglättung für 30 Prozent mehr fps im Vergleich zum üblichen Deferred Rendering ohne Kantenglättung. Forward Rendering soll für alle Entwickler kostenlos bereitgestellt werden. Danach wurden VR-Spiele wie Limitless, ROM Extraction und Sprint Vector präsentiert.

Neue Show Inside VR mit Kyle Bennett

Danach betrat Kyle Bennett von HardOCP die Bühne – und das, obwohl er sich vor einiger Zeit deutlich mit AMD überworfen und nicht einmal mehr Testexemplare zur Verfügung gestellt bekommen hatte. Anscheinend hat man sich nun doch wieder versöhnt.

Bennett präsentierte eine neue Show namens Inside VR, die natürlich alles rund um Virtual Reality zum Thema hat, von der Hardware über die Entwicklung. Inside VR soll die Leidenschaft für VR bei bisher zögerlichen Spielern entfachen. Laut Bennett wird 2017 zeigen, dass VR kein Gimmick und keine Modeerscheinung ist.

Vega heißt... Radeon RX Vega

Das T-Shirt von Koduri zeigt das Logo der Radeon RX Vega. Das T-Shirt von Koduri zeigt das Logo der Radeon RX Vega.

Raja Koduri übernahm dann wieder die Führung durch die Veranstaltung. Vega sei mehr als eine neue GPU, sondern eine ganze neue Plattform, die auch Software-Fortschritte beinhaltet. AMD arbeitet dafür beispielsweise auch mit den Arkane Studios an deren neuen Titel Prey zusammen. Um die Fans noch zufriedenzustellen, gab es dann noch etwas »Scharfes« zu Vega: den Markennamen Radeon RX Vega.

Der Codename Vega bleibt also erhalten – und das war dann auch das Ende der Veranstaltung.

AMD Capsaicin & Cream - Bilder des Events ansehen

zu den Kommentaren (21)

Kommentare(20)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.