Fallout New Vegas Test

Fallout New Vegas ist die Fortsetzung des apokalyptischen Rollenspiel-Meisterwerks Fallout 3 von Bethesda. Fallout 3 begeisterte damals die Rollenspielfans und...

von - Gast - am: 07.11.2010

Fallout New Vegas ist die Fortsetzung des apokalyptischen Rollenspiel-Meisterwerks Fallout 3 von Bethesda. Fallout 3 begeisterte damals die Rollenspielfans und sackte ausgezeichnete Wertungen ein. Fallout New Vegas wird jedoch diesmal nicht von Bethesda sondern von Obsidan (Macher von Star Wars KotoR2, Neverwinter Nights 2) entwickelt. Grund dafür ist wahrscheinlich die Arbeit an einem 5ten The Elder Scrolls Teil. Die Frage ist nun macht es Obsidan so gut wie Bethesda oder steht Fallout New Vegas im Schatten seines Vorgängers?

Handlung / Story

Man Beginnt Fallout New Vegas ähnlich wie in Fallout 3 mit einem obligatorischen Tutorial.
Anders ist jedoch das man nun nicht als Kind in einer sicheren Voult aufwächst, sondern als Kurier im Jahre 2281 in einer kleinen Praxis beginnt. Direkt erfährt man das ein Roboter einem das Leben gerettet hat und man noch bis vor wenigen Tagen eine Kugel im Kopf hatte. Der Dorfarzt hat einen aber wieder zusammengeflickt.
Das Gedächtnis hat man allerdings komplett verloren. Man weiß lediglich das man einen Casinochip aus dem Dorf Primm nach New Vegas bringen sollte. Was es mit diesem Chip auf sich hat, warum man getötet wurde und welchen Hintergrund die Vergangenheit für eine Rolle spielt muss man nun aufklären. Und so Beginnt die Reise durch das Ödland.

Die Handlung in Fallout New Vegas beginnt Viel versprechend. Man hat eine offene Vergangenheit und wurde vermutlich wegen eines Casinochips ermordet. Natürlich ist das Verlangen da die Hintergründe zu dieser Tat zu erkennen, sich zu Rächen und einiges aus der Vergangenheit aufzudecken.
Leider ist die Handlung trotz des hohen Potentials teilweise langweilig und wesentlich zu kurz. Auch fehlt es generell an Höhepunkten und Dramatik. Gegen Ende bekommt der Spieler wieder etwas mehr Spannung zu bieten, aber auch das leider viel zu kurz.

Atmosphäre/ Spielwelt

Bereits der Vorgänger Fallout 3 konnte mit seiner Spielwelt glänzen. Fallout New Vegas ist jedoch noch einen Tick besser. Die Welt ist wesentlich dichter und belebter als im Vorgänger. Das liegt sicher nicht zuletzt an der etwas kleineren Spielwelt.
Die Welt ist nach wie vor komplett frei begehbar und mit Schnellreisepunkten versehen um sich die langen Gehwege zu ersparen.
Die Atmosphäre ist die absolute stärke in Fallout New Vegas.
Im atomar verseuchtem Odland wird es nie langweilig, da die Welt voller Quests, Gebäude, Kreaturen, Ryders, Ghulen usw. ist.
Wenn man durch die Wüsten New Vegas läuft sieht man neben Monstern, Robotern, zerstörten Straßen und Gebäuden auch Karawanen oder Soldatentrupps. Diese laufen aber nicht nur dumm durch die Welt, sondern haben richtige Reiseziele und greifen auch Feinde an, wenn welche in der Nähe sind. Alleine dieses Bild ist beeindruckend, wenn etwa 20 Soldaten mit ihren Laserwaffen auf aggressive Ghule feuern. Auch sie Soundkulisse trägt zur gelungenen Atmosphäre bei. So hört man aus der Ferne Schüsse, Geier, Grillen und viele andere Geräusche, die dem Spieler den Eindruck geben sich wirklich in dieser Welt zu befinden.
Abwechslungsreicher ist die Welt ebenfalls. Das jedoch Hauptsächlich durch die leuchtende schöne Großstadt New Vegas.
Die Städte wirken auch wesentlich realistischer und belebter als im Vorgänger. So sieht man zum Beispiel 2 Kinder mit Messern hinter einer Ratte herlaufen, man hört Radios in der Nähe von Gebäuden, hört knistern aus den brennenden Mülltonnen, wird durchsucht bevor man einen Waffenladen oder ein Kasino betreten darf usw.
In Gebäuden gibt es nicht nur Tresore und Computer, die man knacken bzw. hacken kann, sondern auch geschickt verminte Räume inklusive Stolperdraht, Gewehrschussfallen usw.
Jedes Haus kann eine Falle voller Köder darstellen, daher ist verstecktes agieren stets wichtig und auch dieses „verlangte“ Verhalten trägt zur guten realistischen Atmosphäre bei.

Charaktersystem

Wenn Rollenspiele sich von anderen Genres abheben, dann geschieht dies in der Disziplin der Levelaufstiege. In Fallout New Vegas ist das gewiss nicht anders.
Das Charaktersystem in Fallout New Vegas hat das selbe Prinzip wie der Vorgänger Fallout 3.Für erledigte Gegner bekommt der Spieler Erfahrungspunkte. Ist man ein Level gestiegen erscheint direkt das Fähigkeiten Fenster, wo man seine Punkte vergeben kann. Dort kann man die Talente des Spieler verbessern zum Beispiel indem man auf Sprache, Waffenlos, Plasmawaffen, Sprache, Technik, Schleichen, Reparieren usw. setzt.
Zudem kann man zusätzlich nachdem man die Punkte vergeben hat jedes mal einen neuen Perk auswählen. Ein Perk ist eine Extra Fähigkeit, die den Spieler entweder dauerhaft verbessert, oder nach jedem Levelaufstieg für Punkte auf eine bestimmte Kategorie wie zum Beispiel Technik sorgt. So kann man zum Beispiel „Blutiger Tod“ wählen, worauf man mehr Schaden anrichtet und Gegner zerspringen (in der Deutschen Version leider nicht). Auch gibt es viele neue Perks in Fallout New Vegas wie zum Beispiel das wenn man mit einer Plasmawaffe einen Gegner erledigt eine große Plasma-Druckwelle erscheint, die allen Einheiten in der Nähe großen Schaden zufügt. Leider auch Verbündeten! Daher bringt jeder Perk einen neuen Effekt in das Spiel. Plötzlich kann der „Held“ mit neuen Waffen hantieren, seine Waffen reparieren, Bewohner leichter Beeinflussen bzw überreden, Computersysteme hecken usw.
Aufgrund dieser vielfältigen Auswahl an Fähigkeiten und Spezialisierungen erlaubt Fallout New Vegas dem Spieler diverse Spielweisen bzw. Vorgehensweisen um eine Mission erfolgreich abzuschließen. So wird ein Waffenfreak lustig drauflos ballern, während ein redegewandter Diplomand den Betroffenen versucht zu überreden, oder der Techniker evt. Versucht an sein Ziel zu kommen indem er den Computer heckt usw.

Quests

Fallout New Vegas besitzt wie auch der Vorgänger eine Vielzahl an Quests. Diese sind auch wie aus Fallout 3 bekannt stets anspruchsvoll, abwechslungsreich und mit guten Dialogen unterlegt.
Die Quests sind auf der ganzen Welt ausgeglichen verteilt, so das es eigentlich nie langweilig werden dürfte. Auch positiv ist, dass man bei fast jeder Quests mehrere Lösungswege zu Wahl stehen hat. Diese beeinflussen nicht nur den Späteren Spielverlauf und das weiterleben der Bewohner in der Welt New Vegas, sondern auch das Karma des „Helden“ und die Radio-Nachrichten. Tötet man zum Beispiel friedliche Ghule, von welchen sich Dorfbewohner gestört fühlen sinkt das Karma. Hilft man den Ghulen jedoch und sogt so dafür das sie die Gegend freiwillig verlassen steigt das Karma. Auch die Art und Weise wie man die Ghule „vertreibt“ bleibt einem selbst überlassen.
Durch das Karma System werden auch einige wenige Quests beeinflusst, da einige nur durch hohes bzw. niedriges Karma zu absolvieren sind. Auch evt. Mitreisende hängen von dem Karma der Spielfigur ab.
Bemängeln kann man höchstens, dass viele Quests mit langen Laufwegen verknüpft sind. Diese lassen sich jedoch oftmals durch Schnellreisen verkürzen.

Kampf

Wie vom Vorgänger Fallout 3 gewohnt, lässt einem auch Fallout New Vegas die Wahl, ob man bevorzugt in der Ego-Shooter-Manier oder über den VATS-Modus das Spiel pausiert und so seine Gegner erledigt.
Beide Varianten sind sehr gelungen und unterschiedlich. Die Finesse im VATS Modus ist das man genau erkennt wie hoch die Treffergenauigkeit auf welchem Körperteil ist. Außerdem sind die Kampfszenen wie schon im Vorgänger sehr gelungen. So sieht man die Schüsse stets aus einem andren Blickwinkel. Zum Beispiel aus der Sicht der eigenen Spielfigur, der des Gegners, die Sicht einer Dritten Person, oder sogar aus der Sicht der Kugel.
Die Vorteile eines Echtzeit-Modus dürften allen bekannt sein. Jedoch ist dieser Modus deutlich schwieriger, als der VATS Modus. Der Gegner schießt und bewegt sich wesentlich schneller während des Echtzeit-Modus, dadurch ist die Treffergenauigkeit beschränkt und der eigene Schaden höher. Während der VATS Modus wesentlich ungefährlicher für den Spieler ist, da alles langsamer verläuft, aber die Schüsse noch relativ schnell im Gegensatz zu den Bewegungen des Feindes ist.

Fraktionen

In Fallout New Vegas gibt es ähnlich wie in Fallout 3 Fraktionen. Nur macht es den Eindruck, dass die Fraktionen in New Vegas mehr im Mittelpunkt stehen und noch weitaus spektakulärer sind als im Vorgänger.
Es gibt wieder 2 Hauptfraktionen, welche um die Kontrolle über das Mojave Ödland kämpfen. Zum einen ist das die New California Republic (NCR) und Caesars Legion.
Wer jetzt mein es handelt sich hier wieder um ein Gut gegen Böse hat sich geirrt. Beide Clans sind weder direkt böse oder gut. Teilweise haben beide Clans Pläne, die evt. Negativ für die Bewohner des Ödlands sein könnten, andere sind wiederum für alle das Beste.
Auf jeden Fall sind beide Clans komplett unterschiedlich und haben demnach auch komplett unterschiedliche Zielsetzungen. Selbst die Kampfvorgehensweisen unterscheiden sich enorm voneinander ab.
Neben den beiden Hauptfraktionen gibt es noch ca. 10 weitere Fraktionen, für die man arbeiten kann. Das lohnt sich nicht nur weil die Missionen sehr gelungen sind, sondern auch weil die diversen Fraktionen sehr unterschiedlich und interessant sind.
Einige Fraktionen kann man auch als Verbündete für seinen Favorisieren Hauptclan anwerben. Bei jeder Fraktion hat man einen Ruf. Je mehr man dem Clan dient, desto beliebter ist man. Wenn man gegen den Clan arbeitet und Leute tötet wird man verhasst.
Der Hass einer Fraktion auf den Protagonisten kann sogar so enorm werden, dass der betroffene Clan Kopfgeldjäger auf den Spieler ansetzt, die den „Helden“ verfolgen und nach seinem Leben trachten.

Gefährten

Im Laufe des Spiels bietet sich mehrfach die Möglichkeit neue Mitglieder für seine Gruppe zu rekrutieren um mit diesen über das Ödland zu reisen.
Insgesamt kann man mit 2 Gefährten sich durch die Monster und Kreaturen ballern.
Es ist möglich mit einen menschlichen Gefährten bzw. einem Ghul sowie einen Roboter oder auch ein Tier als Partner über das Ödland zu ziehen.
Diese lassen sich anders als im Vorgänger die Mitreisenden durch ein Befehlsmenü kommandieren. Es handelt sich bei den Begleitern nicht mehr um langweilige Charakterlose NBCs, die lediglich einem hinterher laufen und alles beschießen was nicht Neutral ist. Die Begleiter besitzen komplett eigene Charaktere. Es lohnt sich auch mit seinen Mitreisenden zu kommunizieren. Die Gespräche können sogar den Spielverkauf beeinflussen.
Im Kampf sind sie ebenfalls wie angedeutet deutlich nützlicher als es noch in Fallout 3 der Fall war, da sie nicht alles angreifen und nur dumm hinter einem herlaufen. Durch das Befehlsmenü kann man ihnen konkrete Befehle erteilen, wie zum Beispiel angreifen, stehen bleiben usw.

Items

Wie man es aus der Fallout Reihe gewohnt ist bietet auch Fallout New Vegas eine Vielzahl an Gegenständen an. Neben Nahrungsmitteln, Medizinischen Hilfsmitteln, Büchern und anderen Gegenständen, die man so in einer Welt finden kann gibt es natürlich auch Waffen und Rüstungen, mit denen man seine Spielfigur ausrüsten kann. Zum Vorgänger hat New Vegas eine große Anzahl an Waffen und Rüstungen daraufgelegt. Alleine jede Fraktion hat mindestens Eine Rüstungsart zu bieten. Natürlich gibt es auch noch ein paar der alten Rüstungen, die man noch aus dem Vorgänger kennt. Waffen gibt es auch wesentlich mehr. Sowohl an Plasma als auch an normalen Waffen.
Man kann allerdings keine eigenen Waffen mehr zusammen bauen. Stattdessen hat man nun die Möglichkeit eine bestehendes Gewehre und/ oder Pistolen mit Visieren und anderen Extras aufrüsten. Auch besteht nun die Möglichkeit Munition selbst zusammen zu brauen. Dies man man an Werkbänken und Nachladestationen. Man muss lediglich die passenden „Rezepturen“ besitzen, bevor man sich an die Arbeit macht.
Auch ist es von Nöten seine Ausrüstung reparieren zu lassen, oder mit den gegebenen Fähigkeiten dies selbst zu erledigen.
Auf jeden Fall lohnt es sich jeden Winkel New Vegas abzulaufen und das nicht nur wegen der Missionen, sondern auch wegen der Vielzahl an teilweise nützlichen Gegenständen.
Auch das lesen von alten Büchern lohnt sich, da diese die permanenten Fähigkeiten des „Helden“ steigern.

Bugs

Leider verfügt Fallout New Vegas anders zum Vorgänger über den ein oder anderen Bug. So kann es eventuell vorkommen, dass sich das Spiel nach der Installation nicht direkt starten.
Auch vorkommen kann, dass sich eine Tür trotz Schlüssel nicht öffnen lässt, oder das NBCs in Gegenständen hängen bleiben. Ein Bug der das Spiel ungenießbar machen würde ist nicht vorgekommen.
Ansonsten ist die Bug-Dichte erfreulich niedrig, aber wie bei den meisten Spielen ist das vom jeweiligen PC abhängig.

Fazit

Positiv: Das Herzstück in Fallout New Vegas ist ganz klar die „beinahe“ perfekte Atmosphäre bzw. die Spielwelt. Die Welt ist enorm dicht und die Welt wirkt sehr lebendig und realistisch. Darüber Hinaus gibt es viel Interessantes zu entdecken.
Zudem profiliert Fallout New Vegas mit seinen abwechslungsreichen, anspruchsvollen und spannenden Quests und den brillant geschriebenen und vertonten Dialogen
Zudem geizt das Spiel nicht mit seinem Wiederspielbarkeitswert und seinem gelungenen Charaktersystem.

Negativ: Negativ zu bewerten ist teilweise die Grafik, die dem Standard von 2010 nicht ganz gerecht wird. Ebenfalls zu bemängeln ist die Handlung, die über wenig Dramatik und Höhepunkte verfügt und zudem nicht über den gewünschten Umfang verfügt.
Zuletzt sind noch die vereinzelnd vorkommenden Bugs zu kritisieren. 


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: sehr schöne Effekte, stimmige Welt
  • Sound: passente Musik, alles vertonnt, gute Hintergrundge
  • Balance: Hardcore Modus, ausgeglichene Fähigkeiten
  • Atmosphäre: viele Monster, nie langweilig, sehr dicht, abwechs
  • Bedienung: kurze Ladezeiten, viele Schnelltasten
  • Umfang: gruße Spielwelt, zahlreiche Quests, Wiederspielbar
  • Quests / Handlung: abwechslungsreich, spannend, anspruchsvoll
  • Charaktersystem: Held entwickelt sich gut, viele neue Fähigkeiten
  • Kampfsystem: VATS und Echtzeit Modus wählbar
  • Items: Sehr viele brauchbare Gegenstände, neue Waffen & R
  • Grafik: kaum besser als beim Vorgänger
  • Sound: teilweise schlechte Übersetzung
  • Balance: VATS Modus deutlich besser als Echtzeit
  • Atmosphäre: -
  • Bedienung: teils unübersichtliche Menüs, Karte unübersichtlic
  • Umfang: Haupthandlung fehlt es an Umfang
  • Quests / Handlung: mit langen Laufwegen verbunden, Handlung teils sch
  • Charaktersystem: kaum neues bei der Charaktererstellung
  • Kampfsystem: dumme KI
  • Items: -

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(6)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.